Der Saal war recht gut gefüllt, als er verdunkelt wurde und die ersten Bilder der Blu-Ray auf der Leinwand erschienen. Geheimnisvolle, dunkle Töne im 5.1-Surround Ton donnerten durch den Kinosaal und alle schauten gebannt auf die Leinwand. Der Titel „A Strange Hour“ wurde dezent eingeblendet und steigerte die Vorfreude auf den ersten Konzertfilm des ambitionierten Musikprojektes. Zeitrafferaufnahmen der Budapester Innenstadt wechselten mit den jubelnden Konzertbesuchern ab und erschufen so eine feierliche Stimmung, die durch die Performance von Paul Kendall und Alan Wilder auf der Bühne weiter aufgepeitscht wurde. Eher ein DJ-Set als ein Popkonzert wurde dem gut gelaunten Publikum präsentiert. Wilder und Kendall bearbeiteten die programmierten Sequenzen, steuerten Effekte und hier und da wurde sogar ein Keyboard bedient. Unterstützt durch eine gelungene Video Rückprojektion wurde die Performance zum großen Multimedia Event und die gezeigten Bilder erzeugten kombiniert mit der Musik eine Einheit, die eine große Sogkraft generierte. Geflasht durch die fetten Sounds und dem Bilderrausch konnte sich das Kinopublikum in das Budapester Livepublikum hineinversetzen, denn die Konzertstimmung übertrug sich spielend in den Kinosaal. Am besten war der Film, der in HD-Bildqualität präsentiert wurde, als Recoil Sequenzen von Depeche Mode Klassikern gekonnt in die Tracks zumischte und die Fans frenetisch abfeierten und tanzten. 80 Minuten später, als das Saallicht wieder eingeblendet wurde, konnte man eine Stecknadel fallen hören, so gebannt waren die Kinozuschauer. Jeannie Mortensen vom dänischen Management verordnete eine kleine Toilettenpause, bevor Mastermind Wilder in persona im Saal erscheinen sollte. Die Überraschung war dann recht groß, als man Alan Himself vor dem defekten Waschraum antraf, der einem galant den Weg zum funktionsfähigen WC wies. Soviel zu Startallüren.
Autor: Frank Stienen
Fotos: 2foryouphotography
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