Zu Beginn warten alle Besucher im Vorraum, wo es Getränkte und Essen gibt. In diesem Vorraum darf auch geraucht werden wodurch die Luft recht stickig wird. Nach und nach füllt sich der Raum und aus dem Konzertsaal klingt der Sound Check leise heraus. Laut Plan der überall aushing, sollte es um 19 Uhr beginnen aber in der Realität ging es leider erst um 20 Uhr los.
So voll der Vorraum auch war, so leer ist es im riesigen Saal des Theaters beim Opener. Leider scheint der Sound von The Wars, der ersten Band des Abends, nicht richtig abgemischt zu sein. Alles klingt etwas dumpf, was aber vielleicht sogar gewollt sein könnte, allerdings gewöhnungsbedürftig klingt. Die Musik die sie machen ist in den frühen Achtzigern einzuordnen. Beim Umschauen durchs Publikum ist noch wenig Bewegung in den Reihen zu erkennen. Allerdings wird dieser Blick auch etwas erschwert, da vergessen wurde beim Auftritt der Band das Licht einzuschalten. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Saal nicht mal bis zur Hälfte gefüllt, aber das wird sich sicher im Laufe der nächsten Band ändern.
Setlist The Wars:
01. Transit
02. Succubus
03. Enklave
04. Nature
05. Whiteout
06. Coast
07. Sequence
08. Stairway
09. Heisenberg
Nach einer kurzen Umbauphase betreten nach und nach die Bandmitglieder von The Crüxshadows die Bühne. Ordentlich wartend und in Reih und Glied verbrachten sie die Zeit bis Frontmann Rogue singend und gemütlich laufend aus dem Publikum kommt. Zeitgleich fangen die beiden Tänzerinnen an, in ihren weihnachtlichen Outfits zu Tanzen. Der Sound klingt fantastisch, nicht so wie noch bei The Wars. Immer wieder sucht Rogue die Nähe zum Publikum, er setzt sich dazu meist auf die Absperrung und feiert gemeinsam mit den Fans der ersten Reihen. Das Publikum selbst ist aus dem Häuschen und genießt die Show, die oben auf der Bühne stattfindet. Alle schauen gebannt auf die Stage denn an allen Ecken passiert etwas Neues. Seien es die Tänzerrinnen, die mittanzende Geigerin oder Rogue, der wieder etwas verrücktes macht. Allerdings merkte man schnell, dass Rogue etwas zum hinaufklettern sucht, da es seine spezielle Angewohnheit bei Konzerten ist. Da sie durch den Ausfall von Eisbrecher länger spielen können, kommen ihre Fans voll auf ihre Kosten.
In einer kleinen Pause wird die Zeit genutzt, um die Band einmal vorzustellen, dies passiert in deutscher Sprache, man sieht ihnen an, dass sie sich verdammt viel Mühe dabei geben. Aber es zaubert auch dem ein oder anderen ein Schmunzeln ins Gesicht, sehr sympathisch. Als der Mainset zu Ende ist, geht ein Grummeln im Saal um, gefolgt von den Rufen nach einer Zugabe. Und nach ein paar Sekunden kehren sie dann auch wirklich um und spielen als allerletzten Song ihren Hit „Marilyn My Bitterness“.
Die Leinwand im Hintergrund beginnt zu leuchten, nach und nach ist es möglich dort eine Schrift zu sehen. Als sie komplett zu erkennen ist, steht dort Project Pitchfork. Die Musik dröhnt aus den Boxen, das Publikum beginnt zu tanzen und Sänger Peter Spilles legt los. Plötzlich hebt sich die Stimmung im Saal. Einziges Manko des Abends war ja, dass trotz der guten Bands recht wenig Menschen gekommen sind. Dies schadet aber keineswegs der klasse Stimmung. Die meisten Tanzen und Singen ausgelassen mit. Zwischen den Songs beginnt das Publikum stets zu Klatschen und zu Pfeifen, sie feuern die Band richtig an, damit sie nicht zu spielen aufhören. Es ist aber auch zu beobachten, dass der Saal langsam immer leerer wird, was sicher auch an der fortgeschrittenen Uhrzeit liegen wird. Es folgt eine Zugabe mit zwei Liedern, die das Set aus neueren Stücken und Klassikern vervollständigen.
Setlist Project Pitchfork:
01. Continuum
02. Conjure
03. Beholder
04. Knka
05. Run for Cover
06. The Queen of time and Space
07. Timekiller
08. Revolution now
09. Endless infinity
10. Carnival
11. Dividing line
12. Steelrose
13. Souls
14. Lament
15. Freeze in Silence
16. En grade
17. Existence
18. Fire & ice
19. Rescue
Obwohl der Headliner ausgefallen ist war es ein richtig geniales Festival. Knapp 1000 begeisterte Fans wohnten diesem Spektakel bei und feierten gemeinsam bis der letzte Sound verstummte.
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