Die Mother of Punk lässt es mit der akustischen Gitarre in der Hand langsam angehen. Die Band die Nina Hagen begleitet tritt anfangs leise ins Rampenlicht. Erst nach einigen Songs wechselt der Schlagzeuger von der Trommel an sein großes, lautstarkes Instrument. Der Abend steht im Zeichen des „Volksbeat“, dem aktuellen Album der Hagen. Die bluesigen Rhythmen, Rock and Roll Momente und Punk Stücke werden mit Nina Hagens vielfältigem Gesang aus allen Tonlagen gemischt. Gesellschaftskritik steht an oberster Stelle. Worte aus Melancholie, Traurigkeit oder solche mit einem leichten Anflug von Sarkasmus formen die Texte. Viele Themen handeln von Abrüstung, Menschenrechten, Soldaten und dem Frieden. Bert Brechts „Bitten der Kinder“ findet dazwischen ebenfalls seinen Platz.
Depeche Modes „Personal Jesus“ sowie Sinatras „My Way“ versorgen die Zuschauer taktvoll und bringen diese zum Wippen mit den Zehenspitzen und auch zum Tanzen.
Das musikalische Beisammensein in Bochum hat auch seine süßen Momente. Die Künstlerin hat eine Schale Süßigkeiten und Früchte mitgebracht und verteilt diese an ihr Publikum. Kleine Schnipsel mit Bibelversen, die aus einem weißen Hut gezogen werden, finden ebenfalls reißenden Absatz. Diese humorvollen, genussreichen Einlagen sind aber nur von kurzer Dauer, denn schließlich muss ja genügend Musik und religiöse Eingebung unters Volk gebracht werden. Und das macht Nina Hagen dann auch.
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