Kurz nach Qntal fegten TEUFEL über die Bühne und tranken metaphorisch mit den Zuschauern das eine oder andere Gläschen Absinth. Angelehnt war diese Geste an ihr gleichnamiges, aktuelles Album, das sie mit einigen Stücken (z.B. „Alles nur ein Traum“) auf dem Zita Rock vorstellten und durch ihren mittelalterlich-rockigen Sound zum Tanzen und Mitfeiern einluden. Teufel- das ist vor allem Frontsänger „Teufel“, bekannt als Sänger und Dudelsackspieler bei den Bands Tanzwut und Corvus Corax.
Setlist:
01. Tritt ein
02. Absinth
03. Fährmann
04. Todesengel
05. Alles nur ein Traum
06. Dürrer König
07. Mackie Messer
08. Komm näher
09. kalt ist mein Herz
10. den speise ich
Als dritte Band des Tages betraten END OF GREEN die Stage und konnten trotz des Wetters die Besucher mit ihrer Musik gut unterhalten und füllten den Bereich vor der Bühne mit Songs wie „Tie me a rope“. Die Rock-Band aus Stuttgart bezeichnet ihren Stil selbst als „Depressed Subcore“ und konnte mit ihrem aktuellen Album „High Hopes in Low Places“ (Release: August 2010) die deutschen Albumcharts bis auf Platz 17 hinaufstürmen.
Nach einer kurzen Umbauphase begeisterte SAMSAS TRAUM die Besucher. Wenngleich die Band um Sänger Alexander Kaschte oftmals die Gemüter in zwei Lager teilen mag, wurde bei diesem Auftritt fleißig mitgerockt, gesungen und geklatscht. Kaschte scheut sich nicht stetig musikalisches Neuland zu betreten und erfreut sich seit der Gründung von Samsas Traum im Jahre 1996 einer stetig wachsenden und vor allem treuen Anhängerschaft. Alex heizte dem Zita Rock-Publikum an diesem Sonntag mit Songs wie „Kugel im Gesicht“, „Für Immer“ und „Name im Kristall“ ordentlich ein. Nebenbei warf er einige T-Shirts in den Zuschauerbereich. Auch verteilte er fleißig Demo-CDs, die auf das neue Album (erscheint Anfang Juli) aufmerksam machen sollen, und erfreute somit das eine oder andere Fanherz.
Es blieb nach Samsas Traum wieder eine kurze Pause zum Essen, Trinken oder Über-das-Gelände-Schlendern. Es ging dann mit mittelalterlichen Klängen von SCHANDMAUL weiter. Sänger Thomas Lindner betrat die Bühne leider etwas angeschlagen. Er brach sich bei einem Benefiz-Fußball-Spiel den Arm und musste daher auf eine musikalische Begleitung auf dem Akkordeon verzichten. Diese Tatsache verschlechterte den Auftritt der Band aber keineswegs. Während bei Samsas Traum zum Moshpit aufgerufen wurde, tanzten die Besucher nun nach Aufforderung von Lindner Polka. Mit älteren Songs wie „Leb‘“, „Frei“ und „Teufelsweib“ begeisterte Schandmaul das mitfeiernde Publikum. Mit zusätzlichen Songs wie „Traumtänzer“ von ihrem gleichnamigen, sehr erfolgreichen Album (erreichte Platz 4 der deutschen Albumcharts) entfachten sie eine heitere Stimmung und boten den Zuschauern einen tollen Auftritt.
Headliner am Sonntagabend waren APOCALYPTICA. Die Cello-Metaller rockten und unterhielten die Zuschauer mit einem tollen musikalischen Mix ihrer Songs. Sie spielten u.a. „End of me“, „Bring them to light“ und die Metallica-Cover „Master of Puppets“ und „Nothing else matters“. Das Zita Rock-Publikum war begeistert und dankte es ihnen mit langem Applaus. Nach einer kleinen Zugabe endete der Apocalyptica-Auftritt und damit auch das Zita Rock Festival 2011. Die Finnen, die schon erfolgreich mit Musikern wie Ville Vallo, Corey Taylor, Dave Lombardo, Till Lindemann und Nina Hagen zusammenarbeiteten, boten mit ihrem selbst ernannten „Cello-Rock“ einen absolut gelungenen Abschluss für ein schönes und abwechslungsreiches Festival.
Trotz des Wetters hat das Zita Rock sehr viel Spaß gemacht und bot eine große musikalische Spannbreite in einer familiären Atmosphäre. Das Festival wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch 2012 wieder ein Erfolg und wer sich aktiv an der Line-up-Auswahl beteiligen möchte, kann dies bei der Umfrage auf der offiziellen Seite tun und nebenbei VIP-Tickets gewinnen.
Man darf auf jeden Fall gespannt sein, wer im nächsten Jahr die Zitadelle rocken wird. Schon bald wird der Vorverkauf starten und die ersten Bands werden bekanntgegeben.
Fotos: Dani Letzner