Fixmer/McCarthy – Into The Night
Im Jahre 2002 schlossen sich beide zusammen um ihren jeweiligen Horizont zu erweitern und heraus kam das 2004 erschienene und vielbeachtete Debutalbum "Between The Devil", auf dem die beiden die technoiden Einflüsse von Terence mit den aggressiven Vocals von Douglas paarten, um so eine Art "Nitzer Ebb des 21. Jahrhunderts" zu erschaffen.
Heute, knapp vier Jahre später, sind die beiden experimentierfreudiger geworden und durchleuchten auf "Into The Night" die verschiedensten Facetten elektronischer Musik. So ist z.B. "Tonight I Sleep" eine reine Synthie-Ballade geworden, aber es gibt auch Tracks, die noch unverkennbar vom Sound des Debuts gezeichnet sind. Insgesamt läßt sich feststellen, dass Fixmer/McCarthy 2008 eingängiger geworden sind, sie schippern dabei aber keineswegs in den seichten Gewässern des Niemandslands herum. Vielmehr scheint es, als wäre der Druck, dem der Erstling sicher unterlag, von den beiden abgefallen und man traut sich und seinen Fans nun einfach mehr zu. Da schielt dann auch schon einmal ein Futurepop beeinflusster Track um die Ecke oder werden Elektronika Einflüsse in den Songs verarbeitet. Und über vielen Tracks schwebt die Gegensätzlichkeit von eingängigen Soundstrukturen und dem hypnotisch-aggressiven Gesang von Douglas McCarthy.
Das Album beginnt mit dem gleichnamigen Intro "Into The Night", bevor "Like Voodoo" den Hörer mit einem monotonen Elektronika-Rhythmus in seinen Bann zieht. "Banging Down Your Door" ist darauffolgend der beste Beweis für die verschwundene Scheu vor Melodien. Hier gibt es zuckersüßen Synthiepop in Reinkultur.
Hypnotisch geht es weiter und nach den kleinen Verschnaufern "Look At Me" und "And Then Finally", geht es bei "Blood And Music" wieder hochkarätiger zu und leichte EBM-Einflüsse sind hier wieder nicht zu leugnen, Freunde von Front 242 oder Nitzer Ebb wird es freuen. Doch auch danach bleibt es spannend, denn Fixmer/McCarthy bleiben nicht in diesem sicheren Fahrwasser, sondern es wird ruhig, fast schon romantisch, was in dem oben schon angesprochenen "Tonight I Sleep" mündet. Doch kaum ist das Schmusekissen ausgepackt, schreckt "Hate Me" den Hörer nochmal auf, hält "Trans European" den Spannungsbogen aufrecht, bevor bei "Make War" sogar noch die Rockgitarren ausgepackt werden. Da hat man sich die besänftigende Original Version von "Tonight I Sleep" wirklich redlich verdient.
Ein überraschend abwechslungsreiches Album, dass für reine Nitzer Ebb oder Trance Fans vielleicht etwas zu "normal" ausfällt, für alle anderen aber die ein oder andere Perle bereit hält und durch die wechselnden Stile auch genug Puste bereit hält um auch nach mehrfachem Hören nicht langweilig zu werden.
Tracklist:
01. Into the night
02. Like voodoo
03. Banging down your door
04. Love the night
05. Look at me
06. And then finally
07. Blood and music
08. Pistol whipper
09. A great and distant silence
10. Tonight I sleep
11. Hate me
12. Trans european
13. Make war
14. Tonight I sleep (original version)
Bewertung : 7 / 10
Autor : Michael Gamon