BLOC PARTY / DELPHIC – Köln, Palladium (17.02.2009)

BLOC PARTY / DELPHIC - Köln, Palladium (17.02.2009)
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Bloc Party wurden bereits 1998 gegründet, der Durchbruch gelang den Indie-Rockern allerdings erst 2003, nachdem Sänger Kele Okereke dem Franz Ferdinand Sänger Alex Kapranos und BBC-Moderator Steve Lamacq eine Demo-CD in die Hand drückte und es von nun an steil bergauf ging. Mittlerweile können die vier Briten auf drei Alben zurückblicken, von denen das letzte Album "Intimacy" Ende 2008 erschien und sich durch einen recht starken Stilwechsel auszeichnete, seit jeher ein Markenzeichen Bloc Partys. Die erneute schrittweise Abkehr vom Bekannten spaltete das Fanlager in zwei Teile, jene, die "Intimacy" für eines der besten Alben 2008 halten und jene anderen, die ihre vorherigen Werke bevorzugen. Zu letzteren gehöre auch ich, doch war allein das Debütalbum "Silent Alarm" es schon wert, sich an einem Dienstag Abend auf den Weg ins Kölner Palladium zu machen.

Der Einlass war bereits um halb sieben und schon da sorgte eine beträchtliche Menschenschlange für Wartezeit und diese hielt sich auch noch bis zum offiziellen Beginn um acht Uhr, BLOC PARTY / DELPHIC - Köln, Palladium (17.02.2009)als die Vorband Delphic ihren Dienst antrat. Das Palladium war bereits sehr gut gefüllt und es versprach ein toller Abend zu werden. Delphic stammen aus Manchester, was sie für mich als großem The Smiths Fan bereits sehr sympathisch macht. Diese Information hatte ich zum Zeitpunkt des Konzerts allerdings noch nicht und so mussten Delphic zunächst ihre Instrumente für sich sprechen lassen, um meine und die Gunst des restlichen Publikums zu erlangen. Delphic erinnerten mich mit ihrem zum Teil mehrstimmigen, aber fast immer verträumten Gesang an die deutschen Polarkreis 18, allerdings untermalen Delphic ihre Musik mit Housebeats, was sie durchaus einzigartig macht. Aber auch für Gitarrenklänge lassen die vier Jungs genug Platz und so entsteht ein frischer Soundmix der einfach nur Spaß macht. Mal klingen Delphic eher gitarrenlastig, dann wieder auf den Dancefloor abzielend. Mich haben sie bereits ab den ersten Klängen überzeugt und auch dem Rest des Publikums schien der Auftritt zu gefallen, denn nur wenige standen im großen Vorraum des Palladiums. Stattdessen blieb der Konzertsaal sehr gut gefüllt und die Anwesenden bedachten die Briten während des exakt dreizig Minuten dauernden Auftritts mit viel Applaus. Ein prima Opener, der auch musikalisch perfekt ins Klangkonzept des Abends passte. Wir werden Delphic weiter im Auge behalten …

Kurz nach neun Uhr und somit annähernd pünktlich ging es auch mit dem Hauptact des heutigen Abends weiter. Die Lichter verdunkelten sich und dann kamen sie auf die Bühne: Bloc Party. Die Reaktion des zumeist recht jungen Publikums ließ nicht lange auf sich warten und es wurde sofort getanzt und abgefeiert. BLOC PARTY / DELPHIC - Köln, Palladium (17.02.2009)Gerade in den ersten Reihen wurde jede Zeile von Beginn an mitgesungen und die Körper sprangen im Takt der druckvollen Gitarrenstaccati. Ich muss gestehen, dass ich mit der Kehrtwendung Bloc Partys auf dem letzten Album "Intimacy" wie oben bereits gesagt nicht sehr viel anfangen konnte und die vorherigen Werke der Band favorisiere. Allerdings kamen die neuen Stücke live um einiges besser und konnten nun auch mich weitestgehend überzeugen. Oder anders ausgedrückt, sie fügten sich live perfekt ins Klanggefüge ein und das Ganze wirkte deutlich stimmiger und runder, als wenn man die beiden Alben nacheinander im heimischen Wohnzimmer hören würde. Treibende Drums, knarzige, abgehackte Gitarren und der Gesang von Frontman Kele bestimmen den Sound und insbesondere diese einzigartige Stimme ist es dann auch, die Bloc Party aus dem Gros der vielen Indierockbands heraushebt und ihnen ihren hohen Widererkennungswert beschert.

Nach dem Highlight "Banquet" sang der halbe Saal zu Beginn von "Blue Light" begeistert mit, bevor der Song Fahrt aufnahm und man Sänger Kele besser wieder das Ruder überließ. Die Stimmung im Palladium war weiterhin gut, allerdings war es etwas schade, dass es in der hinteren BLOC PARTY / DELPHIC - Köln, Palladium (17.02.2009)Hälfte der Halle doch deutlich verhaltener zuging, aber das war vielleicht der großen Halle geschuldet. Gut gefallen hat mir die Lichtshow, die zwar zumeist einfarbig gehalten war, aber dafür sehr stimmungsvoll wirkte. Neben dem begeisterten Publikum kam auch die Band selbst immer besser in Stimmung, wurde zwischen den Songs immer redseliger und auch der Funke zum Publikum sprang nun noch stärker über. Nach weiteren Hits wie "Uniform" oder dem neuen "Mercury" endete der Hauptset, doch natürlich wollte niemand die Band bereits jetzt in die Nacht entlassen und so war es nur eine Frage der Zeit bis diese zu vielumjubelten Zugaben einlud. Ganze fünf weitere Songs folgten, darunter die Singles "Talons", "Helicopter" und "Flux", sowie das großartige "Like Eating Glass". Doch noch immer hatten die Zuschauer nicht genug und so wurden sie mit "Ares" bedient, bevor der Vorhang endgültig fiel. Ein wirklich guter Auftritt der vier Briten, die sich einen vorderen Platz im aktuellen Himmel des Indierocks redlich verdient haben.



Setlist:
01. One Months Off
02. Trojan Horse
03. Positive Tension
04. Waiting For The 7.18
05. Price Of Gas
06. Song For Clay
07. Banquet
08. Blue Light
09. Luno
10. Mercury
11. Uniform
12. This Modern Love
13. The Prayer
14. Ion Square (Z)
15. Talons (Z)
16. Flux (Z)
17. Helicopter (Z)
18. Like Eating Glass (Z)
19. Ares (Z)

Bilder des Abends befinden sich in unserer Concert-Pictures Sektion (für Bildkommentare muss man aus Spamverhinderungsgründen leider angemeldet sein) oder direkt hier durch Anklicken des jeweiligen Fotos:

Bloc Party:
BLOC PARTY / DELPHIC - Köln, Palladium (17.02.2009)


Delphic:
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