Das Seven ist ein kleiner gemütlicher Club für ca 200 Gäste in Geldern und war mir, obwohl mein Wohnort bisher nur bedingt als Konzertstätte, sondern vielmehr lediglich als Disko bekannt. Umso überraschter und war ich, als ich davon erfuhr, dass die Cinematics aus Schottland hier aufspielen würden, und das zu einem äußerst günstigen Preis von nur 8 Euro an der Abendkasse. Da die Band alle anderen fürs Frühjahr angesetzten Gigs in Deutschland absagte und auf Herbst verschob, war der Auftritt gar der einzige in Deutschland überhaupt. Hut ab Seven, wirklich eine reife Leistung!
Das Seven leidet konzertmäßig etwas darunter, dass es in einer Art Rondell angeordnet ist, die sich in einer Ecke befindliche Bühne somit nicht von überall gut einsehbar ist. Aber trotzdem eine wirklich gute Location, wovon wir uns schon bei der Krefelder Vorband The Fog Joggers ein Bild machen konnten. Die Fog Joggers machen Siebziger Jahre beeinflussten Indie-Rock und wussten durchaus zu überzeugen, der Auftritt war solide und die Songs durchweg gut. Beim zunächst letzten Song wurden die Zuschauer aufgefordert mitzusingen, was auch gut klappte, auch weil sich wohl einige Freunde der Band im Seven eingefunden hatten. Für einen lokalen Support waren die Fog Joggers wirklich eine gute Wahl, was auch mit dem Wunsch nach einer Zugabe belohnt wurde, die es mit zwei weiteren Songs natürlich auch gab.
Gegen halb zwölf gings dann mit den Cinematics weiter und diese wussten gleich zu Beginn zu überzeugen. Klasse Songs mit einem rockigen, aber trotzdem melodischen Sound sind die Spezialität der Schotten und Sänger Scott Rinning besitzt eine ausgezeichnete Livestimme und zudem gutes Aussehen, was dem zumeist weiblichen Publikum sicher ebenfalls positiv auffiel. Schon ihr Album "A Strange Education" gehörte zu den Highlights des letzten Jahres und auch die Live-Umsetzung konnte sich hören lassen. "Keep Forgetting" stach aus der ersten Hälfte des Gigs heraus, aber auch die weiteren Songs hielten die Qualitätslatte oben, bevor die Band später ihre neue Single "Love And Terror" präsentierte, die in dieser Woche Premiere feiert und ebenfalls Potential aufweißt. Gleich darauf wurde aber leider bereits das letzte Stück angekündigt, nämlich "Break", natürlich ein echter Ohrwurm.
Doch das wars dann natürlich noch nicht ganz und nach einigem Jubel kamen die vier recht schnell wieder auf die Bühne zurück und verwöhnten die Zuschauer mit zwei Zugaben bevor das Konzert endgültig endete. Ein sehr guter, aber leider recht kurzer Gig mit weniger als einer Stunde Spielzeit. Gelohnt hat sich das Kommen aber allemal, denn zwei gute Bands, ein starker Headliner und gemütliche Atmosphäre, was will man mehr? 🙂
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Concert-Pictures Sektion (für Bildkommentare muss man aus Spamverhinderungsgründen leider angemeldet sein) oder direkt hier durch Anklicken des jeweiligen Bandfotos:
The Cinematics:
The Fog Joggers: