OMD – History of Modern

OMD - History of  Modern
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OMD – History of Modern

14 Jahre ist es her, als die britische Kultband ihr letztes Album ?Universal ? herausgebracht hat. Paul Humphreys hat indes mit seiner Freundin Claudia Brücken (?Propaganda?) die Band ?Onetwo? gegründet und das Album ?Instead? wurde von Fans und Kritikern wohlwollend aufgenommen und auch live wusste das Duo zu überzeugen. Andy McCluskey produzierte die Girlband Atomic Kitten und konnte auch damit Erfolge feiern. 2007 ging OMD in Originalbesetzung (Andy McCluskey, Paul Humphreys, Mal Holmes und Martin Cooper) auf Tour, bei der die Band das komplette Album Architecture & Morality und weitere Songs präsentiert haben. Die Tour war sehr erfolgreich und die dazugehörige Doppel-DVD Electricity ? featuring a performance of The Energy Suite beweist das eindringlich.

History of Modern beginnt mit dem ungewohnt rockigen, basslastigen ?New Babies: New Toys? und zeigt bereits an, dass wir es nicht mit einem Alterswerk ergrauter Männer zu tun haben, sondern mit einem frischen Werk voller Ideen. Die erste Singelauskopplung ?If you want it? ist dann wieder ein typischer OMD-Song geworden: poppig, pathetisch und leicht zugänglich. Ein perfekter Popsong also. Genauso eingängig geht es mit ?History Of Modern (part 1)? weiter und der treibende Synthbass geht sofort in die Beine. Der zweite Teil des Songs geht locker-flockig durch den Player und bekommt im Chorus durch die anheimelnden Harmonien eine Spur Pathos verpasst. Besonders erwähnenswert an dieser Stelle ist die ?Zusammenarbeit? mit Soul-Ikone Aretha Franklin im Track ?Sometimes? (basierend auf dem Traditional ?Motherless Child?), der mit Scratchsounds, fliegenden Streichern, interessanten Beats und dem Sample der Franklin veredelt wurde. So einen Song, der eher in Richtung ?Moby? als OMD geht, hätte man den Jungs wohl nicht zugetraut. Chapeau! ?RFWK? atmet im Refrain eine Spur Kraftwerk aus, und das wird nicht der einzige Song auf der Platte sein, aber als große Fans sollte man dies als Hommage ansehen. Eine kleine Atempause gibt es bei der atmosphärischen Ballade ?New Holy Ground?, der durch das im wahrsten Sinne durchgehende Schritt-Sample fast hypnotische Qualitäten besitzt. Im Anschluss schielt die britische Band auf den Dancefloor, aber auf den Anfang 90er Jahre, denn ?The Future, The Past, and Forever After? kommt mit einer treibenden Basslinie und funkigen Acid-Beats daher. Und das macht einfach Spaß beim Hören! ?Sister Mary Says? ist ursprünglich ein Song aus dem Jahre 1979, wurde aber wegen der offensichtlichen Ähnlichkeiten zu ?Electricity? damals nicht veröffentlicht. Im aktuellen Soundgewand gewinnt der Track enorm und aufgrund seines Potenzials könnte er sogar die nächste Singelauskopplung werden. Purer Sex kommt bei ?Pulse? ins Spiel, denn nicht nur die stöhnenden Stimmen, sondern auch der pulsierende Beat lädt zum Liebe machen ein. Der Song wäre eher etwas für Andys Girls von Atomic Kitten oder sogar Lady Gaga gewesen, passt sich aber recht gut ins Gesamtgefüge des Longplayers ein. ?Green? ist ein netter Albumtrack, mehr aber auch nicht. Und endlich gibt es wieder einen Walzertakt zu belauschen, nämlich in der schönen Ballade ?Bondage Of Fate?, bevor ?The Right Side?? nun wirklich tief in die Kraftwerk-Kerbe schlägt, denn der achtminütige Titel lebt von seinem Arpeggiator, ?Radioactivity?-Synth-Chören und könnte daher vom 1975er Kraftwerk Album Radio-Aktivität stammen. Aber wie sagte doch einst Max Goldt?: ?Manchmal muss auch mal was egal sein!?

Diese CD könnte Euch gefallen, wenn ihr auf OMD, Moby und Kraftwerk steht.

Anspieltipps: Sometimes, Sister Mary Says

Tracklist:
01. New Babies: New Toys
02. If You Want It
03. History Of Modern (part 1)
04. History Of Modern (part 2)
05. Sometimes
06. RFWK
07. New Holy Ground
08. The Future, The Past, and Forever After
09. Sister Mary Says
10. Pulse
11. Green
12. Bondage Of Fate
13. The Right Side?

Autor: Frank Stienen

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Weblinks:

www.omd.uk.com


www.myspace.com/officialomdmyspace

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