Um 20:30 Uhr betraten dann Demob Happy die Bühne. In einer halben Stunde Spielzeit rockten sich die vier aus Brighton und Newcastle stammenden Bandmitglieder durch ihr Set, welches musikalisch irgendwo zwischen der Hauptband des Abends, Weezer und 90er-Seattle-Grunge à la Nirvana einzuordnen ist. Wäre vor 20-25 Jahren wahrscheinlich durch die Decke gegangen, ist heute aber alles andere als aufregend. Von wilden Begeisterungstürmen sahen die mehreren hundert Besucher dann auch ab und schickten das Quartett nach acht Songs inklusive eines witzigen Covers des „Happy Hardcore“-Klassikers I Wanna Be A Hippie von Technohead mit einem Höflichkeitsapplaus zurück ins Backstage.
Nach 20 Minuten Umbaupause prügelten sich dann Death From Above 1979 durch das von den letzten Deutschland-Shows schon gewohnte Set, welches beinahe die komplette aktuelle LP, ausreichend Klassiker vom Debüt You’re A Woman, I’m A Machine sowie das Stück Dead Womb von der ersten EP Heads Up aus dem Jahre 2002 enthielt. Vom ersten Ton des Openers Turn It Out an verwandelten sich die vorderen Reihen im engen Luxor in einen wilden Pit, auch Crowdsurfing war an der Tagesordnung. Leider konnte die Akustik dem Energielevel von Band und Publikum nicht ganz standhalten und gab die Bass-Drums-Stimme-Kombo häufiger mal in eher breiiger Konsistenz wieder.
Schön: Grainger ließ die Fans zur Zugabe mitbestimmen, mit welchem Song der Schlussteil des Konzerts eingeläutet werden sollte. Dem deutlichen Votum für die akustische Hochgeschwindigkeitsattacke namens Pull Out kam das Duo gerne nach, gefolgt vom Hit Romantic Rights und dem Titeltrack des aktuellen Albums wurde also nach gut 70 Minuten ein Auftritt beendet, der bei klarerem Sound sicherlich als „rundum gelungen“ bis „denkwürdig“ hätte bezeichnet werden können.
Doch so oder so ist zu hoffen, dass sich das Duo aus Toronto nun nicht wieder zehn Jahre Zeit lässt, um die Fangemeinde mit einem weiteren Longplayer zu beglücken.
Setlist DEATH FROM ABOVE 1979 @ Köln, Luxor (22.06.2015):
01. Turn It Out
02. Right On, Frankenstein
03. Virgins
04. Cheap Talk
05. You’re A Woman, I’m A Machine
06. Go Home, Get Down
07. White Is Red
08. Trainwreck 1979
09. Crystal Ball
10. Dead Womb
11. Going Steady
12. Government Trash
13. Gemini
14. Little Girl
15. Always On
16. Pull Out (Z)
17. Romantic Rights (Z)
18. The Physical World (Z)