Unterbrochen wird dies einzig von den Special Guests: Arcane Roots, einem Trio aus dem Süden Englands und Walking Papers, ein äußerst vielversprechendes Quartett, das aus der Geburtsstadt des Grunge, Seattle, stammt.
Während Arcane Roots einen Mix aus Alternative Pop/Rock bieten, hüllen Walking Papers alias Jeff Angell, Duff McKagan, Barrett Martin und Benjamin Anderson die Zuschauer in eine bluesgetränkte Wolke mit Post-Grunge-Elementen und einer unverkennbaren röhrenden Stimmgewalt, die dem markanten Sound der Band den letzten Schliff verpasst.
Das Bühnenbild lichtet sich und die letzten Roadies verschwinden hinter die Bühne als aus den Lautsprechern Sister Sledge’s berühmt berüchtigte „We are family, get up ev’rybody and sing“ Zeilen ertönen. Binnen weniger Sekunden kommen die sichtlich ungeduldigen Konzertbesucher dieser Aufforderung nach und verlangen ein weiteres Mal voller Tatendrang und strotzender Vorfreude nach Simon, James und Ben.
Das Schotten-Trio betritt die Bühne. Spätestens jetzt reißt es auch die letzten Zuschauer von ihren Sitzplätzen in der nahezu ausverkauften Halle und sie feiern die heiß ersehnte Ankunft mit frenetischem Jubel. Different People setzt den perfekten Startschuss. Das zurückhaltende Intro dient quasi als Einladung für alle, die dem heutigem Konzert beiwohnen, vollkommen gleich ob eingefleischter Fan oder Neuling, dem monotonen Alltag zu entfliehen und in eine andere Welt einzutauchen – wenigstens für zwei Stunden.
Wahrlich Hymnenpotential entfalten die Songs Biblical, Black Chandelier und Modern Magic Formula von ihrem neusten Werk Opposites – die Euphorie der Menge verschmilzt förmlich mit der ausgelassenen Bühnenakrobatik der Bandmitglieder zu einer Einheit. Festival-Feeling-Pur.
Zu einer kleinen Verschnaufpause lässt sich die Band lediglich bei den Akustikversionen The Rain’ und ‘Folding Stars verleiten, die mit einem Feuerzeug-Lichtermeer mehr als dankend entgegen genommen werden und dem Abend das I-Tüpfelchen verpassen.
Zum Abschied stimmt die Band die Rockballade Opposite an, bevor sie zum krönenden Abschluss Mountains spielen, dessen Lyrics „Let’s take a ride, we’ll take a ride, I wouldn’t leave here without you.“ gänzlich selbsterklärend sind, weder die Band noch das Publikum möchte diesem fulminanten Konzert ein Ende setzen. Sichtlich ergriffen verabschiedet sich Simon mit den Worten „Thank you so, so, so, so, so, so much“ bei dem Publikum.
All jene, die sich auf Festivals heimisch fühlen und insbesondere nach dessen unverkennbarer Atmosphäre lechzen, sei das Schotten-Trio mit den allerbesten Empfehlungen ans Herz gelegt.
Setlist Biffy Clyro:
01. Different People
02. That Golden Rule
03. Who’s Got A Match
04. Sounds Like Balloons
05. Biblical
06. Accident Without Emergency
07. God & Satan
08. Glitter And Trauma
09. Bubbles
10. Spanish Radio
11. The Joke’s on Us
12. The Rain – Acoustic
13. Folding Stars – Acoustic
14. Living Is A Problem Because Everything Dies
15. 57
16. Many Of Horror
17. Modern Magic Formula
18. Black Chandelier
19. Woo Woo
20. The Captain
21. Opposite (Z)
22. Stingin’ Belle (Z)
23. Mountains (Z)
Fotos: Marcus Nathofer