HEALTH / GOST / ZETRA – Köln, Bürgerhaus Stollwerck (13.10.2024)

Fotos: HEALTH
Health, © Michael Gamon
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Health, eine der innovativsten Bands der Gegenwart, gastierten mit ihrer “Rat-based Warfare Tour: The Old Wave“ im schönen Rheinland. Nachdem das Ticketkontingent im Kölner Gebäude 9 bereits Monate im Voraus als zu knapp kalkuliert erschien, wurde das Konzert in das Bürgerhaus Stollwerck hochverlegt. Statt 400 erhielten nunmehr 600 Fans die Chance, das Trio aus Los Angeles live zu erleben. Obgleich die Industrial Rocker hierzulande unverständlicherweise noch immer als Geheimtipp gelten, vermeldete die Band auf ihrem Instagram-Kanal keine 24 Stunden vor Konzertbeginn stolz den Ausverkauf!

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Gute 30 Minuten vor dem offiziellen Einlass traf man vor der Location am Rhein bereits auf eine stattliche Warteschlange. Viele von den Wartenden sprachen Englisch. Manche trugen Haarreifen mit Fellohren oder Cosplay Outfits. Eine gewisse Aufregung war hier deutlich spürbar. Generell haben zahlreiche Fans einen weiten Anfahrtsweg für diesen Gig auf sich genommen. Wenn einen Health einmal gepackt hat, lässt einen diese Band nicht mehr los. Diesem Phänomen kamen wir an diesem Abend auch durchaus ein stückweit auf die Spur. Als uns dann der Einlass gewährt wurde, stürmten die meisten Besucher erstmal der Merch-Stand. Vor der Bühne existierte kein Fotograben. Stattdessen achteten die Securities aber penibel darauf, dass man einen Schritt Abstand zur Spielstätte hielt.

Zwei Vorbands standen auf dieser Tour auf dem Programm. Den Anfang machten Zetra aus London. Pünktlich um 20:00 Uhr bestieg das Duo links und rechts auf der Bühne ihre jeweiligen Podeste. Zwischen ihnen wurde hochkant ein verschnörkeltes großes Tuch aufgespannt. Es wirkte wie eine Art Portal zu einer anderen Welt. Die Mikroständer von Jordan und Adam waren mit schweren Ketten bestückt. Die Gesichter beider Musiker waren mit Corpse Paints versehen dazu trugen sie schwarze Röcke und Hemden mit aufgebauschten Ärmeln. Während Sänger Adam gar Barfuß auftrat, hatte Jordan einen üppigen schwarzen Schweif an seiner Gesäßhöhe befestigt. Zu sanften elektronischen Klängen schwang er das lange Kunsthaar mit galanten Bewegungen von links nach rechts. Nicht nur der Anblick war unerwartet – der Sound war es ebenso. Denn die melodischen Synthklänge überraschten in dem Zusammenhang ebenfalls.

Doch Zetra faszinierte nicht nur uns. Nachdem sie 2023 mit SKYND tourten und einen Label-Deal mit Nuclear Blast geschlossen haben, nahm sie auch noch Ville Valo mit auf seine anstehende Tour. Auch hier gab es direkt nach dem Opener Sacrifice einen ordentlichen Applaus. Trotz der spärlich beleuchteten Bühne Zog das Duo die Zuschauer in ihren Bann. “Die sind echt gut” bemerkte man hinter mir. Ein paar junge Frauen in der ersten Reihe sind auch extra für Zetra hergekommen. Suffer Eternal beinhaltete einen wilderen Gitarrenpart, der einen schönen Kontrast zu den lieblichen Klängen und dem verträumten Gesang bildete.

Plötzlich knieten sich die beiden Musiker einander gegenüber auf den Boden und beschworen die Mitte. Nach einem zügigen Pianospiel setzten Gitarren ein. Inseparable klang ruhig und sphärisch. Aufmerksam verfolgte das Publikum die dargebotenen Stücke auf der Bühne. Mittlerweile wurden sogar die Handys gezückt und Foto- sowie Videoaufnahmen der Londoner gemacht. Der eingängige Track Gaia sorgte für mehr Bewegung in der Menge und stellte sich als Highlight des Sets heraus. Mit dem Sacred Song schlossen Zetra nach 40 Minuten ihr Set gelungen ab. Abgesehen vom Closer entstammten übrigens alle Tracks dem neuen Album, das den Titel der Band trägt. Mit begeisterten “Woohoo”-Rufen wurde das talentierte Duo von der Menge verabschiedet.

Im Handumdrehen kehrten Adam und Jordan auf einmal in Blaumännern zurück, um ihr Equipment abzubauen. Mit festem Schuhwerk und Caps, die ihr langes Haar bedeckten, wirkten sie ganz anders, als wenige Augenblicke zuvor. Man musste gar zweimal hinsehen, doch sie waren es tatsächlich. Typveränderungen binnen Sekunden liegen den beiden wirklich. Man darf gespannt sein, wie es mit Zetra weitergeht.

Setlist ZETRA - Köln, Bürgerhaus Stollwerck (13.10.2024)
  1. Sacrifice
  2. Starfall
  3. Shatter The Mountain
  4. Holy Malice (Anabel)
  5. Suffer Eternal
  6. Inseparable
  7. The Mirror
  8. Gaia
  9. Sacred Song
Weblinks ZETRA:

Facebook: https://www.facebook.com/wearezetra
Instagram: https://www.instagram.com/wearezetra

Die nächste Überraschung erlebten wir mit Gost. Denn auch diese Band war uns zuvor noch nicht bekannt. Seit 2013 ist der Multiinstrumentalist James Lollar mit seinem Projekt aktiv. Inmitten der Pandemie hat er mit Prophecy gänzlich allein sein sechstes Album aufgenommen. „Ich kann einen Song nicht weglegen, wenn ich ihn einmal angefangen habe, ich bin zu zwanghaft, ich muss ihn zu Ende bringen.“ Nachdem der Texaner bereits mit Mayhem getourt ist, unterzeichnete er einen Vertrag mit Metal Blade Records. Auf eine Tour mit Katatonia folgte dann im März diesen Jahres die Veröffentlichung von Prophecy. Das neue Werk galt es fortan auf seine Live-Tauglichkeit zu testen.

Um 21:00 Uhr erlosch also erneut das Licht in der Location. Auf dem Bühnenboden waren zahlreiche Neonröhren positioniert, die passend zum Beat aufflackerten. James war selbst nicht zu erkennen. Zu seinem Outfit in schwarzem Leder trug er eine Skull-Maske und eine Kapuze bedeckte sein Haar. Ein brummig aussehender Bassist mit langen braunen Locken und Bart griff nach dem Intro Possessor direkt hart in seine Saiten. Garruth entpuppte sich binnen Sekunden zu einem realen Albtraum. Zu scheppernden Drums aus der Konserve gesellte sich ein aggressives Bassspiel und gnadenloser Industrial Sound. Eine Synthmelodie suchte sich den Weg durch den gleichbleibenden Sound. Dämonisches Lachen schallte aus den Boxen. Sowohl James als auch sein Live-Musiker headbangten, als gäbe es kein Morgen. Als der Macher der Band plötzlich seine Keys verließ, und er sich dem Bühnenrand näherte, stolperte er über eine Monitorbox und direkt lag er den Zuschauern aus der ersten Reihe in den Armen. Ob es sich hier um ein Versehen oder Absicht handelte, blieb unklar.

Vermutlich sieht man aber mit der Maske nicht so wirklich gut. Glücklicherweise ist ja nichts passiert und alle sind mit einem kurzen Schrecken davongekommen. Wobei es natürlich auch etwas hat, wenn man sich in den schützenden Armen attraktiver weiblicher Fans wiederfindet. Der erste neue Track, den wir hörten, war der Widow Song. Dieser kam ganz schön schaurig daher. Genauso unheimlich waren auch die explosiven Bewegungen von James, wenn er urplötzlich vor einem stand. Da stockte einem durchaus kurzzeitig der Atem. Levithian brillierte mit knallharten Sounds, worauf sich die Crowd tanzend einließ. Die gespenstische und wuchtig anrollende Klanglandschaft ließ einen kurzzeitig erschaudern. Neugier und Furcht kreuzten sich durchaus bei dem Auftritt von Gost. Ähnlich wie bei einem Horrorfilm, bei dem mit sich ringt, ob man sich erschütternde Szenen mutig ansieht, oder sich feige hinter dem Sofakissen versteckt.

Coven klang ziemlich abgedreht. Eine verzerrte Männerstimme vom Band legte sich über eine coole Melodie. Als man gerade recht angenehme Augenblicke genoss, nahm der Song eine dramatische Wendung. Kraftvoll bäumte er sich vor einem auf und wirkte gar etwas einschüchternd. Ebenso wie Zetra verzichteten Gost auch auf jegliche Ansprachen. Wobei, James hatte nichtmal ein Mikro, selbst wenn ihn das Bedürfnis überkommen hätte, etwas zu sagen, wäre dies nicht machbar gewesen. Der Fronter wirkte übrigens extrem selbstsicher und erhaben. Wie ein Derwisch fegte er über die Bühne und seine Keys beherrschte er in sämtlichen verrückten Posen.

Immer wieder vereinigten sich extreme Metalsounds mit tiefdunklen elektronischen Ausuferungen. Was sagte James kürzlich schmunzelnd in einem Interview? “Wenn die Leute meine Musik auf einem Rave hören würden, hätten sie einen verdammt schlechten Trip.” Sein Gedanke war durchaus passend. Schließlich muss man erst einen Weg finden, um die Verschmelzung solch gegensätzlicher Genres für sich zu verarbeiten. Der Prozess ist aber durchaus spannend und selbst wenn das Herzchen zwischendurch etwas schneller schlägt und man nicht weiß, was im nächsten Moment geschieht, ist dieses Projekt höchst interessant. Nach kurzweiligen 40 Minuten endete das Set von Gost mit dem Closer Prophecy. Als der Texaner die Menge zum Klatschen brachte, revanchierte er sich mit einem Luftkuss. Zum Schluss verbeugte er sich artig, eher er mit seinem Musiker die Bühne verließ. Also die Wahl der Vorbands hätte kaum spannender ausfallen können. An dieser Stelle möchte ich durchaus ein dickes Lob platzieren!

Setlist GOST - Köln, Bürgerhaus Stollwerck (13.10.2024)
  1. Possessor
  2. Garruth
  3. Maleficarum
  4. Widow Song
  5. Behemoth
  6. Levithian
  7. Obituary
  8. Coven
  9. Shiloh’s Lament
  10. Digital Death
  11. Prophecy
Weblinks GOST:

Facebook: https://www.facebook.com/gost1980s
Instagram: https://www.instagram.com/gost1980s

Jetzt hieß es nochmal durchzuatmen. Im Bürgerhaus war es mittlerweile nicht nur sehr heiß, sondern auch unangenehm stickig. Doch was einem sofort wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte, waren die Fans von Health. Was sagte Johnny in seinem Reel? Health haben die besten Fans der Welt und wenn man alleine zum Konzert gehe, sei das auch kein Problem. Warum? Das habe ich hier erfahren. Obgleich ich mit meinen 43 Jahren den Altersdurchschnitt in die Höhe katapultiert habe, hat einfach jeder um einen herum mit einem gesprochen. Egal ob man noch vor der Türe in der Kälte stand oder vor der Bühne wartete. Selbst als man sich ein neues Getränk organisierte und einen Abstecher zur Theke machte, kam man miteinander ins Gespräch. Abgesehen von der Hitze fühlte man sich hier wahrlich pudelwohl. Das war ein echt schönes Gefühl.

Woher kannte man Health eigentlich bisher? Da gibt es einige Möglichkeiten. Seit ihrer Gründung 2005 in Los Angeles hat sich die Band mit ihrem einzigartigen Stilmix einen festen Platz in der Rockszene erobert. Ihr Debütalbum Health (Lovepump United) markierte den Beginn einer beeindruckenden Karriere, die bis heute von innovativen Klanglandschaften geprägt ist. Im Laufe der Zeit haben sie zahlreiche Kooperationen mit anderen Künstlern vollzogen. Durch den gemeinsamen Song mit Nine Inch Nails (Isn’t Everyone) bin ich einst auf sie aufmerksam geworden. Darüber hinaus entstanden auch erstklassige gemeinsame Aufnahmen mit Sierra, Bad Omens oder neuerdings mit Filter. Zudem ist die Band in der Gaming-Szene bekannt. Im Jahr 2012 haben sie den offiziellen Soundtrack für Max Payne 3 beigesteuert. Im vergangenen Jahr waren sie dann hierzulande als Special Guest von Sleep Token zu sehen, als Health ihr neues Album Rat Wars promotet haben.

Um 22:10 Uhr hatte das Warten ein Ende. Nach wie vor verzichtete das Trio bezüglich ihrer Bühnengestaltung auf jeglichen Schnickschnack. Ein Backdrop, Visuals oder zumindest ein Banner? Fehlanzeige! Genauso klar, wie der Gesang von Jake Duzsik war auch ihr Bühnenbild – sehr sympathisch. Direkt zum Opener Identity schüttelte Keyboarder und Bassist John Famiglietti wild seinen Schopf, nachdem auch er mit süßen plüschigen Fellohren auftrat. Motiviert bis in die Haarspitzen positionierte er sich in der Bühnenmitte, um gemeinsam mit dem Publikum zu klatschen. Völlig konträr zu den brettharten Klängen tat sich die sanfte Stimme von Sänger Jake hervor.

Zuckende Strobos leiteten Crack Metal ein. Johnny headbangte glücklicherweise so wild, dass gar ein angenehmer Windzug entstand. Dieser war bei dieser brütenden Hitze höchst willkommen. Von Beginn an war die Stimmung im Bürgerhaus fantastisch. Die Fans waren in ihrem Element und sangen zielsicher mit. Der Track kam ruppig und bedrohlich, fast dystopisch, daher was durch die druckvollen Beats und die verzerrten Gitarren noch verstärkt wurde. Er wirkte wie eine Verschmelzung von maschineller Kälte und menschlicher Verzweiflung, in einem ständigen Wechsel zwischen überwältigendem Lärm und hypnotischen, elektronischen Passagen.

“Hey, we’re Health.” Begrüßte Jake die glücklich wirkende Fanschar. “We’re from los Angeles, California.” Zu Hateful  erschien die Bühne in rotem Licht. Als der Song vor einem Jahr herauskam, war ich direkt verzaubert. Euphorische “hey, hey”– Rufe mischten sich unter den kraftvollen Sound. Mit voller Wucht aktivierte der sphärische Track den Tanzmodus in der Menge. Die stark emotionale Unterströmung des Titels wurde durch die melancholischen Synthesizer und den ätherischen Gesang verstärkt. Es entstand eine düstere Atmosphäre von Wut und Schmerz. Und dann waren da diese Momente von fast hypnotischer Ruhe, die einen unweigerlich fesselten.

Für den Titel Zoothorns entledigte sich Jake seiner E-Gitarre. Zu dem derben und scheinbar ungefilterten Sound sprang Johnny wie ein Derwisch über die Bühne, ehe er zu tanzen begann. Benjamin Miller prügelte kraftvoll auf seine Drums ein. Jake verstärkte den Effekt auch noch, indem er sein Mikro an den Monitor und die Bass Drum hielt. Die Ekstase war im vollen Gange! Ultra harte Gitarren vereinten sich für den Song Psychonaut mit einem gekonnten Bassspiel. Wohingegen Stonefist eine angenehme Lieblichkeit inne hatte. Ein mächtiges Drumspiel umgarnte den engelsgleichen Gesang von Jake in New Coke. Lautstarke “Johnny”-Rufe breiteten sich während des Tracks Demigods aus. Zufrieden und dankbar blickte der bejubelte Musiker in die Menge. Im Lichtschein der grünen und lila farbenen Scheinwerfer Jake blieb hingegen gänzlich konzentriert. Der treibende, energiegeladener Track kombinierte Industrial-Beats mit verzerrten Gitarren und atmosphärischen, verhallten Vocals. Dabei wurde die monumentale Stimmung durch harte, unaufhaltsame Rhythmen verstärkt.

Mit beruhigenden Klängen sorgte folgend Major Crimes für Verzückung. Gänzlich fasziniert blickte das Publikum auf das Geschehen. Samt geschlossener Augen und voller Gefühl bot uns Jake seine Lyrics dar. Wachen Blickes performte er folgend des Song Body Prison. Ohne seine Gitarre hatte er auch mal die Gelegenheit, sich dem Song mit anmutigen Armbewegungen hinzugeben. Klatschend wurde der Track vom Publikum unterstützt. Das Deftones Cover Be Quiet And Drive (Far Away) löste bereits bei den ersten Klängen lautstarken Jubel aus. Gekonnt verwandelten die Jungs den kraftvollen Deftones-Track in eine atmosphärische, verträumte Version. Mit seinen sanften Beats wirkte das Cover weniger aggressiv, aber emotional intensiv, und entfachte eine angenehm melancholische Stimmung.

Tears entstammte besagtem Soundtrack des Action-Shooters Max Payne 3. Die beklemmende Atmosphäre passte perfekt zu der Noir-Ästhetik des Spiels. Zu einer hinreißenden Gitarrenmelodie gesellte sich obendrein ein straightes Drumspiel. Respektvoll bedankte sich Jake bei den Vorbands Zetra und Gost. “We have a few more songs. Thank you.” Klatschend ging es mit dem treibenden Song We Are Water weiter. Erneut gab das Trio also Vollgas. Es machte richtig Spaß, Johnny bei seinen herrlichen Eskalationen zuzusehen. Benjamin lieferte auch eine so stramme Leistung ab. Zwischenzeitlich spielte er schneller, als man gucken konnte. Solch ein anstrengendes Set den ganzen Abend über durchzuhalten, war wahrlich bemerkenswert.

Auf einmal ergriff Johnny das Wort: “Hello Germans!” Er kündigte an, dass im Nachhinein noch eine Aftershowparty stattfinde. “It’s totally free. I’ll see you there. I’m gonna DJ.” Jake übernahm wieder das Mikro: “This is the last song. Yeah, and I don’t mean that like you know how pretty, he says that and then they spam like right behind the fucking curtain and come right back. We don’t have to do that sort of charade. So let’s just have this last song.” Heftige Schläge auf die Drums läuteten final DSM-V ein. Kernige Riffs gesellten sich zu dem Track, der sich thematisch mit psychischen Störungen auseinandersetzte. Der Song basiert auf einem Handbuch zur Klassifikation von psychischen Erkrankungen. Health gelingt es meisterhaft, den Wahnsinn und die Dunkelheit solcher Themen musikalisch einzufangen und auf eindringliche Weise erlebbar zu machen. Ein letztes Mal heizte Johnny die Crowd an. Gemeinsam kostete man diese unbezahlbaren Momente der losgelösten Euphorie aus.

Als Health im vergangenen Jahr Vorband von Sleep Token waren, reagierte das Publikum sehr verhalten auf das Trio aus Los Angeles. Der engagierte und mutige Sound fand keinen richtigen Anklang. In der riesigen Halle war man noch nicht bereit für solch einen Act. Und ich habe mir so sehr gewünscht, die Jungs mal in einer intimeren Clubatmosphäre erleben zu dürfen. Ich hatte das Gefühl, dass die Band einen Funken zünden würde und sie die Menge mit ihrem wuchtigen Spielspaß infizieren könnte. Genau das ist heute geschehen, als Health an diesem Abend den immensen Zuspruch erhielten, den sie für ihre Auftritte mehr als verdient haben.

Nach dem Gig dauerte es gefühlt keine Minute, bis sich Johnny fröhlich ins Publikum begab. Ringsherum knuddelte er seine Fans herzlich und er freute sich sichtlich über jede einzelne Begegnung. Es wurden ein paar Worte ausgetauscht, er stand für gemeinsame Selfies zur Verfügung und geduldig signierte er munter diverse Merch-Artikel. Seine Herzlichkeit war dabei deutlich spürbar. Dass der Merchandise Stand erneut einen wahnsinns Umsatz machte, könnt ihr euch sicherlich bereits denken.

Im Stereo Wonderland fand dann die eigens für die Fans organisierte Aftershowparty statt. Obwohl es sich um einen Sonntag handelte, machten sich tatsächlich viele beseelte Leute auf den Weg zur Party. Hier legte Johnny nicht nur auf. Er genoss sein DJ-Set in vollen Zügen und ließ es sich nicht nehmen, die Nacht auch inmitten seiner Partygäste tanzend ausklingen zu lassen. Welcher Künstler gibt sich schon SO Fan-nah? Völlig gegen den aktuellen Trend setzen Health auch nicht auf kostspielige VIP Meet & Greets. Hier zahlt man nicht drauf. Bei Konzerten ihren darf man zudem sein, wie man ist. Man kann sich sorgenfrei darstellen, wie man sich fühlt. On top lernt man garantiert neue Leute kennen und wenn man Johnny nach einem Gig begegnen möchte, kann man sich sicher sein, dass dies auch klappt. Sowohl in den Sozialen Medien, als auch vor Ort gibt einem Johnny das Gefühl, dass ihm wirklich was an den Fans liegt. Und ein Abend mit Health lässt einen vollkommen beglückt zurück! Versteht ihr nun, weshalb die Fans (zurecht) so dermaßen auf diese Band abfahren? 😉

Setlist HEALTH - Köln, Bürgerhaus Stollwerck (13.10.2024)
  1. Identity
  2. God Botherer
  3. Crack Metal
  4. Men Today
  5. Hateful
  6. Zoothorns
  7. Psychonaut
  8. Stonefist
  9. New Coke
  10. Future Of Hell
  11. Demigods
  12. Major Crimes
  13. Unloved
  14. Body/Prison
  15. Be Quiet And Drive (Far Away)
  16. Ashamed
  17. Tears
  18. We Are Water
  19. Feel Nothing
  20. DSM-V
Weblinks HEALTH:

Homepage: https://www.youwillloveeachother.com
Facebook: https://www.facebook.com/healthnoise
Instragram: https://www.instagram.com/_health_

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