Der 28.10. sollte ein geschichtsträchtiger Tag für alle eingefleischten Muse-Fans werden und dieses besondere Feeling war schon lange vor Konzertbeginn im Admiralspalast spürbar und elektrisierend. Die Briten luden letztmalig zu ihrer „October Theater Tour“ im intimen Rahmen, welcher aber immerhin noch satte 1.700 Zuschauer repräsentierte, ein. Doch sonst füllt die Band längst Stadien und bei diesen Konzerten sieht der geneigte Fan dann oftmals nur eine stecknadelkopfgroße Version seiner Helden. Wer hier und für heute das Glück hatte, eines der begehrten und schnell ausverkauften Tickets zu ergattern, der dürfte durchweg seine reinste Freude beim Anblick der Rockband gehabt haben. Die Stimmung, Rufe und euphorischen Pfiffe ließen dies zumindest naheliegend vermuten.
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Mit wenigen Minuten Verspätung ging es dann auch mit dem ersten Taktschlag in die Vollen und Will Of The People, der Titeltrack des aktuellen Longplayers schallte in das denkmalgeschützte Gebäude und man meinte, durchaus Kronleuchter wippen zu sehen. Es wirkte insgesamt etwas surreal als sich der alte Holzboden unter den Bewegungen der Fans bog, die gefühlt nur wenige Meter von ihren Idolen, die sonst so unerreichbar scheinen, entfernt waren. Matthew Bellamy und seine Mitstreiter dürften sich auch gedacht haben: „Jetzt ein letztes Mal nochmal so richtig!“, denn anders als als „Abriss“ konnte diese energiegeladene Show nicht bezeichnet werden und man staunte nicht schlecht bei den unaufhaltsamen Riffs, Piano-Fingerfliegern und Sprints, die der Frontmann auf der Bühne ablieferte. Die lichttechnische Inszenierung tat ihr Übriges und untermalte passend die Performance, verhielt sich symbiotisch zu den Takten des Drummers Dominic Howard und tackerte jedem jenseits der Bühne mindestens ein Lächeln ins Gesicht. Sitzen blieb auch auf der Empore kaum noch jemand und somit hätte man selbst dort gut und gerne auch auf die Bestuhlung verzichten können.
Insgesamt gab die Band einen guten Querschnitt ihrer Bandgeschichte wieder und Songs wie Halloween und Supermassive Black Hole durften im Repertoire nicht fehlen. Besonders beeindruckte einmal mehr der Abschluss mit Knights Of Cydonia – natürlich mit dem Intro Spiel mir das Lied vom Tod. Besonders sympathisch machte es den Frontmann, dass er einen Fan aus der Menge erkennen konnte und feststellte, das sei dessen 100. Konzert. Zum Dank gab es die Folgesongs als Widmung und schließlich verschenkte Matthew seine Gitarre, bevor alle die Bühne verließen. Da dürfte die Freude schier unendlich gewesen sein.
Das ist doch Beweis genug, dass auch große Stars bodenständig geblieben sein können. An dieser Stelle bleibt nur zu hoffen, dass sich ein solches Format in naher Zukunft wiederholt – Danke!
Setlist MUSE – Berlin, Admiralspalast (28.10.2022)
- Will Of The People
- Assassin Gob,
- Won`t Stand Down
- New Born
- We Are Fucking Fucked
- Plug In Baby
- The Gallery
- Compliance
- Map Of the Problematique
- Liberation
- Minimum
- Halloween
- Supermassive Black Hole
- Prelude-Starlight
- Kill Or Be Killed (Z)
- Knights Of Cydonia (Z)
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