STEVEN WILSON - Dresden, Junge Garde (14.07.2018)

Über allem schwebend: Steven Wilson zeichnet mittels seiner auditiven Ausdrucksmöglichkeiten aufregende Gemälde.

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Die Klangbilder zwischen ABBA-beeinflusstem Farbenfrohsinn und regnerischen Großstadttrübsinn beeindrucken durch ihre Qualität aus perfekt abgestimmtem Sound und fünf liebenswert positiv gestimmten Musikern. Anfangs schleicht sich das Gefühl ein, nicht recht zu wissen, wie man sich auf einem bestuhlten Rockkonzert verhalten solle, aber der redselige Brite macht es mir und der Menschenmasse die mich umgibt, leicht, und erlaubt keine träge Eric-Clapton-Stimmung. Der Barfüßige vor dem leuchten Screen, die perfekte Lichtstimmung oder eine Mischung aus beidem, performt vom linken zum rechten Bühnenrand, freudig erregt von den vielfältigen T-Shirt-Aufschriften seiner Zuhörer: Irgendwo zwischen Massive Attack und Sodom ist sicher auch ein Platz für eine derartige progressive Immersion, wie sie der einzigartige Musiker und Produzent schafft. “It’s illegal to perform this song in front of a sitting crowd” ist die bestmögliche Ankündigung des eingängigen Permanating. Trotz der Meinung, er habe keine Hits erschaffen, die zwingender Teil seiner Setlist werden müssten, erschaffen Steven Wilson und seine Mitmusiker ein großes Rockkonzert, das so liebenswert bemüht ist, die bühnenbedingte Distanz zwischen Künstler und Musiker bestmöglich zu überwinden. Befreit trägt das sympathische Gesamtkunstwerk kurzweilig durch den Abend.

Setlist STEVEN WILSON @ Dresden, Junge Garde (14.07.2018):

Part 01
01. Intro
02. Nowhere Now
03. Pariah
04. Home Invasion / Regret 9
05. Creator Has A Mastertape
06. Refuge
07. People Who Eat Darkness
08. Ancestral

Part 02
09. Don’t Hate Me
10. Parmanating
11. Song Of I
12. Lazarus
13. Same Asylum As Before
14. Vermillioncore
15. Sleep Together
16. Blackfield (Z)
17. Sound Of Muzak (Z)
18. Song Of Unborn (Z)