Ein Song wie ein Aufschrei! Mit „Soul Crusher“ legen Jesus on Extasy ein erbarmungslos intensives Statement vor – musikalisch wie emotional. Ihre flammneue Single, ab sofort über Metropolis Records erhältlich, ist nicht nur ein kraftvoller Vorbote des kommenden Albums “Between Despair and Disbelief (VÖ: 12. September 2025), sondern auch eine schmerzhafte Seelenbeichte. Bereits 2023 sorgten JoE mit der Single „Wide Awake“ für Aufhorchen – der erste beeindruckende Schritt ihres Comebacks. Es folgten der gelungene Labeldeal und Ende 2024 die Veröffentlichung von „Days Gone By“.

In den Lyrics von “Soul Crusher” verschwimmen Wahrheit und Täuschung, Liebe und Manipulation – zurück bleibt ein zerrütteter Geist, der nach dem Ende einer zerstörerischen Beziehung verzweifelt versucht, sich selbst wieder zusammenzusetzen. Hinter der Fassade aus Klang und Düsternis verbirgt sich eine sehr persönliche Geschichte – erzählt von Sänger und Bandbegründer Dorian Deveraux:
“Es ist ein Post-Trennungssong, der das Gefühl beschreibt, wenn die Realität einsetzt, nachdem man im Grunde bereits um einen geliebten Menschen getrauert hat. Man beginnt, diesen Menschen so zu sehen, wie er wirklich ist, und fragt sich, ob das alles überhaupt echt war – oder ob man die ganze Zeit über manipuliert wurde. Ich würde lügen (vor allem mir selbst gegenüber), wenn ich behaupten würde, der Song sei nicht autobiografisch. Er entstand nach einer ziemlich düsteren Phase in meinem Leben und war ein Ventil, um mit dem Trauma umzugehen.”
In den Zeilen „I gave you my trust / I gave you control / You took it all and then my soul“ wird klar: Das lyrische Ich hat sich geöffnet, Kontrolle abgegeben – doch das Vertrauen wurde schamlos missbraucht. Die andere Person, rückblickend nur noch als „Soul Crusher“ bezeichnet, hat ihn emotional ausgesaugt, bis nichts als Scherben übrigblieben.
Der zweite Vers bringt eine weitere Ebene ins Spiel: Mit dem Verweis auf „la Ville Lumière“ – Paris, die Stadt der Lichter – wird ein romantisches Symbol ins Gegenteil verkehrt. Was einst als Ort der Liebe galt, ist hier nur noch eine Kulisse aus blendenden Illusionen, durchzogen von „Gasen in der Luft“ – ein Sinnbild für psychische Nebel, Täuschung und emotionale Vergiftung.
Die Bridge des Songs bringt es unmissverständlich auf den Punkt: „A perfect smile / A perfect lie / I should have known / It’s in the eyes.“ Die Fassade war makellos, das Spiel perfekt inszeniert. Die Wahrheit hätte sich offenbaren können – doch wo das Herz zu laut schlägt, schweift der Blick ins Wunschbild ab. Vernebelt von Sehnsucht, geblendet vom Glanz der Illusion.
Zwischen Eleganz und Abgrund: Das dazugehörige Musikvideo
Visuell wird der emotionale Konflikt in einem stilvoll-bedrohlichen Musikvideo eingefangen, in dem Valentin Winter mitwirkt – bekannt als Modell, Künstler und charismatischer Grenzgänger zwischen Mode, Melancholie und moderner Düsternis. Die Band inszeniert sich darin zunächst in edler Dinner-Atmosphäre, umgeben von Freunden, gekleidet im aristokratisch-dunklen Goth-Chic.
Parallel dazu sieht man einen gefesselten, oberkörperfreien Dorian: Die Hände hinter dem Rücken, durch Lederriemen mit seinem Hals verbunden, die Augen bedeckt von einer schwarzen Maske, die ihm die Sicht nimmt. Sein Körper windet sich – als wolle er einer Vergangenheit entkommen, die ihn körperlich und geistig in Ketten hält.
Am Dinnertisch wird der Sänger von einer eleganten Dame (und zwar Esther von Nachtschatten) umgarnt. Doch im nächsten Moment stößt sie ihn brutal zu Boden, nur um Sekunden später zur gespielten Unschuld zurückzukehren, als sei nichts geschehen. Eine verstörende Szene, die Manipulation, Gaslighting und emotionale Gewalt sinnbildlich darstellt.
In einer weiteren surrealen Note des Clips spielt Andy Glen scheinbar Gitarre – auf einer Geige. Eine absurde Geste, bei der akustische Realität und visuelles Trugbild auseinanderdriften. Ein Sinnbild für die Täuschung, die den Song durchzieht – während die Musik unbeirrt ihren düsteren, gleichmäßigen Lauf nimmt.
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Fazit
Mit „Soul Crusher“ gelingt Jesus on Extasy eine kompromisslose Rückkehr – härter, direkter und emotionaler als je zuvor. Der Song ist eine kathartische Wunde, die nicht nur schmerzt, sondern bewusst eine Warnung vor der zerstörerischen Kraft toxischer Liebe ausspricht. Er ist Anklage, Aufarbeitung und Befreiung zugleich – ein finsterer Tanz auf den Trümmern einer Beziehung, die längst zerstört war, als sie noch zu leben schien.
Musikalisch dürften vor allem Fans von Nine Inch Nails aufhorchen: Der dramatisch-düstere Stil, die industriallastigen Strukturen und der eindringliche Gesang erinnern in Momenten an die emotionale Wucht von beispielsweise “The Fragile” ohne je zur bloßen Kopie zu verkommen. Jesus on Extasy schöpfen aus ähnlicher Dunkelheit – und machen sie sich auf ganz eigene Weise zu eigen.
Wer das hautnah erleben will, bekommt im September die Gelegenheit dazu: Jesus on Extasy gehen gemeinsam mit Die Krupps auf Europatour. Das Publikum darf sich auf ein gnadenloses Liveset freuen – mit neuen Songs und neu interpretierten Klassikern, die beweisen, dass dieses Comeback Substanz hat. Mit neuer Härte und einem Feuer, das nicht erlöschen will, wollen JoE der alternativen Rocklandschaft ihren unauslöschlichen Stempel aufdrücken. Einziger Wermutstropfen: Deutsche Termine sind bislang noch nicht angekündigt – sollen jedoch in einem nächsten Schritt folgen.
Tracklist JESUS ON EXTASY – Between Despair And Disbelief:
01. Ghosts
02. Days Gone By
03. Soul Crusher
04. Wide Awake
05. A Hard Goodbye
06. Something Far Away
07. Somewhat Happy
08. Where Did We Go Wrong
09. Between Despair And Disbelief
10. The End Of Everything
11. Will It Ever Stop
Weblinks JESUS ON EXTASY
Instagram: @jesusonextasy_official
Facebook: @jesusonextasy
Homepage: @jesusonextasy
Bandcamp: JESUS ON EXTASY