ROCK AM RING 2025 – Nürburgring, Sonntag (08.06.2025)

Fotos: ROCK AM RING 2025 (Sonntag, 08.06.2025)
Lorna Shore @RaR 2025 © Sandro Griesbach
Geschätzte Lesezeit: 9 Minute(n)

Der Sonntag zeigte sich von seiner wilden Seite: Heftiger Sturm, überraschender Platzregen und ein Temperatursturz, der uns schlottern ließ – Rock am Ring 2025 ging in die finale Runde und aufgeben war keine Option. Mit ungebrochener Vorfreude stemmten wir uns gegen die Wetterkapriolen – bereit für einen letzten Jubiläums-Tag voller Riffs, Refrains und Erinnerungen, die bleiben.

Eigentlich hatte der Tag vielversprechend begonnen, trotz der kühlen Temperaturen um die 10 Grad zeigte sich die Sonne. Allerdings bewies die Eifel erneut ihre trickreiche Unberechenbarkeit. Kurz bevor das Londoner Duo Zetra auf der Orbit Stage zum ersten Ton ansetzte, zog ein dunkler Schauer wie aus dem Nichts über das Gelände. Die Wolken verdichteten sich bedrohlich. Noch ehe man sich versehen konnte, prasselte der Regen herab – und mit ihm lichtete sich schlagartig das Publikum.

Zetra aber begannen unbeeindruckt ihr Set. Eingehüllt in Corpse Paint, Lack und Leder, eröffnete Sänger und Gitarrist Adam gemeinsam mit Synth-Spezialist Jordan mit dem Song „Gaia“ – mit einem Blick, der irgendwo zwischen Verwundbarkeit und Entschlossenheit schwebte. Der Regen trieb viele zunächst in Deckung, doch gegen Ende des ersten Songs tat sich der Himmel auf, und das Publikum kehrte entschlossen zurück. Was zunächst wie ein verlassener Auftakt wirkte, verwandelte sich allmählich in einen kleinen, magischen Moment.

Mit jeder Minute wuchs die Menge, gezogen von der Anziehungskraft dieses Duos, das irgendwo zwischen sakraler Ruhe, retrofuturistischem Stil und dunkler Romantik wandelt. Songs vom selbstbetitelten Debütalbum wechselten sich mit der aktuellen Single „So“ ab – getragen von schwebenden Synths, hellem Gesang und einer seltsamen, melancholischen Wärme. Zum Abschluss präsentierten sie mit „Sacred Song“ ein Stück, das zunächst wie eine Andacht begann, dann eruptiv aufflackerte und schließlich in träumerischer Stille ausklang. Es war angenehm zu erleben, wie ein solch atmosphärischer Act den Wetterkapriolen trotzen konnte – und dabei nicht nur den Regen, sondern auch die anfängliche Kühle aus den Gliedern vertrieb. Das Wohlbefinden stieg, die Stimmung hob sich – und man fühlte sich bereit für die härteren Klanggewitter, die noch folgen sollten.

Auf der Utopia Stage starteten Polaris ihr Set. Die australische Metalcore-Formation um Frontmann Jamie Hails strotzte vor Energie und setzte mit einem mitreißenden High-Octane-Auftritt ein starkes Ausrufezeichen. Schon der Opener “Nightmare” reichte, um zu beweisen: Polaris sind eine Live-Kraft, der man nicht entkommt. Trotz frühem Slot-Zeit war der Graben voll, die ersten Circle Pits formierten sich sofort. Hails’ agierte engagiert mit der Crowd – Crowdsurfer waren hier nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich gewünscht. Doch so kraftvoll dieser Auftritt auch war, eine leise Melancholie schwang mit: Es ist der erste Festivalsommer, den die Band ohne ihren 2023 verstorbenen Gitarristen Ryan Siew bestreitet. An seiner Stelle steht nun Jesse Crofts auf der Bühne – ein Tourgitarrist, der nicht nur die Parts übernimmt, sondern spürbar auch Ryans Vermächtnis weiterträgt. Mit Songs wie „Landmine“ und „The Remedy“ und dem Material ihres aktuellen Albums “Fatalism” zeigten Polaris, dass sie Schmerz in Stärke verwandeln können. Ihre Mischung aus knallharten Riffs, emotionalem Gesang und tightem Zusammenspiel machte klar: Polaris sind mit vollem Recht ein Rising-Act der Metalcore-Szene. Ihr packender Gig war ein echtes Statement am frühen Sonntagmittag: Polaris haben sich unüberhörbar ins Rampenlicht gespielt.

Mit I See Stars betrat eine Band die Orbit Stage, die manch einer vielleicht längst vergessen hatte – und die nun mit Nachdruck daran erinnerte, wie viel Energie und Strahlkraft in ihrem Electronicore steckt. Die US-Amerikaner aus Michigan, seit den 2010ern für ihre Mischung aus Metalcore und elektronischen Elementen bekannt, präsentierten sich in Topform – allen voran Frontmann Devin Oliver, der mit beeindruckendem Charisma, klarem Gesang und markanten Screams das Publikum sofort auf seiner Seite hatte. Gleich zu Beginn mit „Drift“ machten sie deutlich: Das hier ist kein nostalgischer Aufguss, sondern ein druckvolles Statement. Die Setlist ließ kaum Verschnaufpausen – „Running With Scissors“, „Are We 3ven“ und „Split“ rissen das Publikum mit, das euphorisch tanzte, sprang und textsicher einstimmte. Zwischendurch bedankte sich Devin herzlich für den Support und kündigte an, dass dies vorerst der letzte Auftritt sei. Der smarte Fronter ließ aber anklingen, dass die Band 2026 zurückkehren werde. Auch das neue Album sei bereits auf dem Weg – erscheinen werde es im August, Titel und genaues Datum blieben aber noch geheim. Spätestens bei dem Closer „Anomaly“ wurde klar: I See Stars sind wieder da – lauter, klarer und tanzbarer denn je. Ein glänzender Auftritt mit ordentlich Wumms, der auf mehr hoffen lässt.

Der Nachmittag wurde von einem Sturm begleitet– heftige Windböen zerrten an der Utopia Stage. Doch davon ließen sich das mexikanischen Trio von The Warning nicht beirren. Die Villa­rreal-Schwestern – Dany und Ale an den Saiten, denen starker Wind unaufhörlich die Haare ins Gesicht blies, und Drummerin Paulina, deren streng zurückgebundener Zopf stabil blieb – boten eine routinierte Meisterleistung. Den Sound des Sturms fing man bis ins Mikro ein – Drummerin Paulina musste ihr Mikro zeitweise mit der Hand vor dem Wind schützen, ein Zeichen für die rauen Bedingungen, unter denen die Show lief. Trotzdem zündete das Powertrio ihr energiegeladenes Set. Mit Songs von ihrem aktuellen Album “Keep Me Fed” – etwa „Apologize“, „More“ und „Six Feet Deep“ – rissen sie die Menge und entfachten wilde Moshpits. Ihre kraftvolle und spielfreudige Performance bewies: moderner Rock braucht keine Pose – und schon gar keinen Sonnenschein, um zu begeistern. The Warning machten klar: Selbst bei herausfordernden Bedingungen bleiben sie unerschütterlich!

Jinjer ließen die Mandora Stage erbeben und präsentierten sich als eine der technisch versiertesten und stilistisch vielseitigsten Bands des modernen Metals. Frontfrau Tatiana Shmayluk beeindruckte abwechselnd mit kristallklaren Melodien und knallharten Growls, während Roman Ibramkhalilov an der Gitarre, Eugene Abdukhanov am Bass und Vladislav Ulasevich am Schlagzeug ein rhythmisches Gewitter zwischen Djent, Groove Metal und Progressive entfachten. Die Band bewies eindrucksvoll, mit Tracks wie „Pisces“, „Vortex“, wie man rohe Aggression und feine Atmosphäre vereint – mal brachial, mal technisch raffiniert, aber stets auf den Punkt. Dabei war die Ukrainische Flagge auf der Bühne viel mehr als nur ein Bild – sie war Ausdruck einer Haltung: Jinjer stehen geschlossen hinter ihrer Heimat und lassen diese Haltung in ihre Musik einfließen. Ihr aktuelles Album Duél, erschienen im Februar 2025, wurde live zu einem Erlebnis, das gleichermaßen mitriss und nachdenklich stimmte: ein progressives Klangpanorama, das sowohl brutal als auch berührend wirkte.

Im Anschluss entlud sich ebenfalls auf der zweiten Bühne das geballte Herzblut von The Ghost Inside – ein Set, das zeigte, weshalb diese Band längst zu den tragenden Säulen des zeitgenössischen Metalcore gehört. Frontmann Jonathan Vigil führte seine Truppe, darunter Zach Johnson, Chris Davis, Jim Riley und Schlagzeuger Andrew Tkaczyk, mit einem intensiven Live-Auftritt, bei dem Wucht und emotionale Tiefe auf unvergleichliche Weise verschmolzen. Das Set begann mit den druckvollen Eröffnungsnummern „Death Grip“ und „Earn It“, bevor Klassiker wie „Pressure Point“, „Avalanche“, „Engine 45“ und „The Great Unknown“ folgten – eine perfekt abgestimmte Mischung aus neuen Songs und bewährten Fan-Favoriten. Jeder Breakdown, jeder Refrain löste sichtbare Reaktionen aus: Circle Pits wirbelten, Crowdsurfer bahnten sich ihren Weg über die Menge. Doch jenseits des kraftvollen Live-Feuerwerks war es Vigis inhaltliche Tiefe, die den Abend zum Gänsehaut-Moment machte: Mit klaren Worten dankte er den Fans für ihre Unterstützung seit dem verheerenden Busunglück 2015 – ein Augenblick echter Gemeinschaft, in dem verschwitzte Hände gehalten und leise Gesichter nachdenklich wurden. Hier wurde Musik zum Ventil – für Schmerz, für Widerstand, für das Wir-Prinzip. Das aktuelle Album “Searching for Solace” war im Set prominent vertreten – mit Songs wie „Wash It Away“, „Secret“ und „Death Grip“ zeigte die Band eindrücklich, dass sie sich weder klanglich noch emotional neu erfunden, sondern weiterentwickelt hat  Der finale Song „Engine 45“ wurde zur Explosion aller Energien: Gesang, Moshpit, Jubel – eine kollektive Entladung, die zeigte: The Ghost Inside sind weit mehr als eine Band. Sie sind ein Symbol für Wiedergutmachung, Gemeinschaft und pure Lebensenergie.

Als Lorna Shore am Sonntagabend die Mandora Stage betraten, war sofort klar: Hier erwartet uns ein orchestrales Armageddon – und ein mitreißender Beweis, warum die Band inzwischen als Speerspitze des modernen Deathcore gefeiert wird. Frontmann Will Ramos dominierte das Geschehen – seine Vocal-Range und Bühnenpräsenz katapultierten ihn selbst in die obersten Reihen der Szene-Ikonen. Er thronte auf einem Podest, lenkte die tobende Menge und rief unmissverständlich: „Are you ready for a fucking good time? Open that shit up!“ Mächtige Tracks wie „Sun//Eater“, „Welcome Back, O’ Sleeping Dreamer“, „Of the Abyss“ und das gewaltige „To the Hellfire“ ließen nicht nur den Boden erzittern – sie setzten regelrechte Deathcore-Standards neu. Die Szene war chaotisch: Crowdsurfer glitten in rauen Mengen nach vorn, in einem Pit wurden unerlaubterweise Bengalos gezündet, aber die Sicherheitskräfte reagierten sofort und hielten das Chaos in geordneten Bahnen – und Ramos wirkte wie ein Ritualleiter in Flammen. Mit der „Pain Remains“-Trilogie erlebte das Set einen emotionalen Apex: ein Wechselspiel aus brutaler Gewalt und tief bewegender Atmosphäre – ein Moment, der sich tief ins Gedächtnis bohrte. Dazu tobte die Crowd vor Ekstase. Lorna Shore präsentierten nicht einfach ein Konzert – sie entfesselten einen wahren Deathcore-Strudel, symphonisch, brutal und euphorisch zugleich. Ein „Ritual des Chaos“, das den Ring-Ground in Brand setzte – und die Band dorthin katapultierte, wo sie hingehört: ganz nach vorne.

Falling in Reverse boten unterdessen auf der Main Stage eine Show nach XXL-Maßstäben. Ronnie Radke, wie immer ein polarisierender Frontmann, präsentierte sich als umwehender Antiheld – zwischen Größenwahn und Charisma, zwischen Provokation und Inszenierung. Das Set begann mit einem AC/DC-Cover („Highway to Hell“) als Intro, zu dem die Band energisch die Bühne stürmte. Dann ging es Schlag auf Schlag: „Prequel“, „Zombified“, „I’m Not a Vampire“ – ein Mix aus melodischem Metalcore und Rap‑Einlagen, untermalt von bombastischer Pyro‑Show, die die Bühne in ein flammendes Bild tauchte. Hinter ihnen: beeindruckende LED‑Visuals und Feuerfontänen, die das Erlebnis unterlegten. Radke ließ die Crowd mitspielen: Er forderte sie auf zu schreien, auszurasten – und sie folgten gehorsam. Ein echter Überraschungsmoment folgte mit dem Track „No Fear“. Kurzerhand verließ Ronnie die Main Stage und performte den Song während eines Gangs durch den Backstage-Bereich – scheinbar ganz beiläufig, doch mit voller Wirkung. Das Publikum sah ihm dabei über die großen Leinwände zu, während er singend zwischen Kabeln, Cases und Crew-Mitgliedern auftauchte. Ein ungewöhnlicher, fast intimer Moment mitten im Spektakel – und ein cooler Move, der die Show einmal mehr zu etwas Besonderem machte.

Es folgte der kraftvolle Banger „Popular Monster“ und die aktuelle Single „Ronald“ vom neuen Album Neon “Necropolis” – ein Song, der live genau so rohe Energie transportierte wie im Studio. Ein echter Eskalationspunkt war der epische Einsatz von „Watch the World Burn“, bei dem Radke eine Art Insta-Mid‑Song‑Videoaktion startete und ein Live‑Feed der Fans zeigte – eine abgefahrene Symbiose aus Bühnenwahn und Crowd‑Teilnahme. Trotz seiner kontroversen Persona ließ Ronnie Radke an diesem Abend auch positive Ansagen einfließen – mit einem charmanten Understatement bewies er: Auch inmitten von Provokation kann Musik Verbindung schaffen. Zum Abschluss erklang vom Band „We Are the Champions“ von Queen und tausende Stimmen sangen mit. Ein emotionales Finale, das zeigte: Trotz aller Kontroversen um Radkes Person bewies der Fronter, dass er das Publikum im Griff hat – mit Wucht, Stil und einer sensationellen Show, die im Gedächtnis bleibt.

Als die Utopia Stage für den Headliner-Slot für KoЯn freigegeben wurde, war die Spannung spürbar – zehntausende Fans erwarteten die Könige des Nu‑Metal. Und sie wurden nicht enttäuscht. Schon der Eröffnungsriegel „Blind“ stürzte mächtig nach vorne, gefolgt von Klassikern wie, „Got the Life“ und „Falling Away From Me“, die wie Einschläge in die Nacht zündeten. Jeder Song versprühte die kraftvolle Mischung aus düsterem Groove, Rap‑Attitüde und tiefen Breakdowns, die Korn zu Wegbereitern ihres Genres machte. Begleitet wurde das musikalische Gewitter von einer wuchtigen Lichtshow und aufwendig inszenierten Visuals, die das düstere Soundbild in vibrierende Farben, Stroboskop-Blitze und albtraumhafte Videosequenzen tauchten – ein perfekt orchestriertes Gesamtpaket, das die Bühne zum Beben brachte.Frontmann Jonathan Davis präsentierte sich stimmlich intensiv und emotional – die Nuancen reichten von wütenden Schreien bis zu eindringlichen Melodien. Dabei ließ er die Crowd direkt mitwirken: Zwischen den Songs forderte er die Menge auf, sich in Pits und gemeinsamem Gesang zu entfalten – und die Response war gewaltig.

Ein eindrücklicher Gänsehautmoment folgte bei „Shoots and Ladders“, Jonathan ließ die eindringlichen Töne seines Dudelsacks wie ein uraltes Echo durch die Nacht hallen. Der fast sakral wirkende Sound, erzeugte gespannte Stille, bevor die Explosion in Chor und Gitarrenlauten folgte. Was allerdings auffiel: Kein einziger Song vom aktuellen Album “Requiem” schaffte es ins Set – stattdessen rückte die Band ihren Klassiker-Kanon ins Rampenlicht und lieferte ein durch und durch retrospektives Feuerwerk. Im Finale ließen Korn noch einmal alles auf der Bühne: „Y’All Want a Single“, “4U”, “Divine” – bevor der Klassiker „Freak on a Leash“ zum massiven Schlussritual ausuferte. Korn zementierten mit diesem Set eindrucksvoll ihren Status als Headliner – laut, intensiv, emotional. Sie bewiesen, dass Nu‑Metal, auch nach über 30 Jahren, gerade auf Festivalbühnen wie der Utopia seine Majestät und Kraft entfaltet.

Als die Nacht über den Nürburgring hereinfiel, kehrte eine feierliche Ruhe ein. Es war, als hätte das Festival selbst den Atem angehalten – denn nun stand der finale Act der Mandora Stage auf dem Plan: Sleep Token. Hinter einem schwarzen Vorhang wartete eine Welt, die sich erst noch offenbaren sollte. Mit „Look to Windward“ begann das Set beinahe flüsternd. Vessels Stimme schwebte wie ein Gebet über dem Gelände, begleitet von den zarten weiblichen Stimmen des Espera-Chors. Dann fiel der Vorhang – und gab den Blick frei auf ein Bühnenbild von beeindruckender Schönheit: mehrstöckige Plattformen, gotische Bögen, Ranken in Pastellrosa, künstliche Felsen – ein sakral anmutendes Arkadien, das Traum und Bühne zugleich war.

Sleep Token kamen nicht, um zu spielen – sie kamen, um zu zelebrieren. In neuen schwarzen Gewändern mit filigranen Masken wirkten Vessel und seine Mitstreiter wie Hohepriester eines musikalischen Mysteriums. Bereits bei „The Offering“ übernahm der Frontmann ganz und gar die Rolle des körpergewordenen Mediums: tanzend, zuckend, fast tranceartig ließ er sich von der Musik durchströmen. Als hätte der Sound selbst Besitz von ihm ergriffen, verwandelte sich jeder Schritt, jede Bewegung in ein rituelles Bekenntnis. Zu „Emergence“ bestieg Vessel die mittlere Plattform, wo ein einsames Klavier wartete. Er setzte sich, spielte – und ein Saxofonist trat von einer Empore hervor, um das Solo live zu begleiten. Die Menge war ergriffen und vollkommen im Moment versunken. Während das Set sich weiter entfaltete, rieselte beinahe ununterbrochen Konfetti auf die Bühne – so leise, so stetig, dass man glauben konnte, es gehöre zu einem größeren Plan.

Auch die Visuals verstärkten den Eindruck einer anderen Realität: Selbst die Kamerabilder wurden von Blütenranken umrahmt, das Lichtspiel reichte von sanftem Rosé bis zu gleißendem Weiß. Und als zu „Rain“ plötzlich ein echter Wasserfall unter dem Bandlogo herabrann, kam keiner aus dem Staunen heraus: Das hier war mehr als Musik – es war eine Vision. Altbekannte Stücke wie „Alkaline“ und „The Love You Want“ reihten sich nahtlos in das neue Material vom Album “Even in Arcadia” ein. Besonders „Caramel“ entfaltete live eine hypnotische Wirkung – Vessels gehauchtes „Stick to me like Caramel“, fühlte sich fast schon wie eine Berührung an. Am Ende, zu „Take Me Back to Eden“, wurde es fast überirdisch: Noch einmal öffnete sich der Wasserfall, Blätter wirbelten durch die Luft, auf den Screens erwachte ein stiller, leuchtender Wald. Die Welt hielt inne. Und als die letzten Töne verklangen, standen viele einfach nur da – still, bewegt, sprachlos. Sleep Token haben nicht nur ein Konzert gespielt. Sie haben Rock am Ring mit einem ergreifenden Finale beendet – was für ein Geschenk zum Jubiläum von Rock am Ring!

Drei Tage voller Gänsehaut, Eifelwetter, Gemeinschaft – das war Rock am Ring 2025. Ein Festival, das einmal mehr gezeigt hat, was Musik vermag: verbinden, aufrütteln, trösten, feiern. Und während die letzten Klänge versiegten und sich das Gelände allmählich leerte, blieb ein Gefühl zurück, das schwer in Worte zu fassen ist – aber im Herzen nachhallt. Die gute Nachricht: Die nächste Ausgabe steht bereits in den Startlöchern. Vom 05. bis 07. Juni 2026 kehrt Rock am Ring zurück – und Linkin Park wurden schon jetzt als erster Headliner der Extraklasse bestätigt. Tickets sind ab sofort erhältlich. Wer dieses Jahr dabei war, weiß: Das will man nicht verpassen.

Aufgrund von Foto-Restriktionen war es uns leider nicht möglich, Bilder von KoЯn und Sleep Token für Euch einzufangen.   

Rock am Ring 2025 - Official Recap #RAR2025

Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.

ROCK AM RING 2026: Bereits 45.000 Tickets in 60 Minuten verkauft – LINKIN PARK als ersten Headliner bestätigt!

Den Festivalbericht vom Samstag findet ihr hier:

ROCK AM RING 2025 – Nürburgring, Samstag (07.06.2025)

Den Festivalbericht vom Freitag findet ihr hier:

ROCK AM RING 2025 – Nürburgring, Freitag (06.06.2025)

Weblinks ROCK AM RING:

Homepage: Rock am Ring
Facebook:  rockamring
Instagram:  rockamringofficial

Autor

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert