Mit „Crippled Country“ veröffentlichen Mission Jupiter am 07.04.2025 eine Single, die unter die Haut geht und weit über musikalische Grenzen hinausreicht. Der Track ist ein Vorbote des kommenden Albums „Aftermath“, das am 13. Juni 2025 erscheint. Die Band aus Minsk, Belarus, schlägt mit dieser Veröffentlichung ein neues Kapitel auf – eines, das persönlicher, politischer und kraftvoller kaum sein könnte.
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
Musikalisch bewegt sich der Song zwischen cineastischem Prog, düsterem Alternative Metal und orchestralen Elementen. Die Produktion ist modern, druckvoll, aber nie überladen – jeder Ton sitzt, jeder Break ist gezielt gesetzt. Die Band spielt nicht einfach nur einen Song, sie schafft ein Gefühl, einen Raum, in dem sich die Zuhörenden wiederfinden können.
Ein Lyric Video zu „Crippled Country“ gibt es hier:
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Mission Jupiter haben sich über die letzten Jahre mit zwei vielversprechenden Alben im alternativen Metal- und Progressive-Rock-Underground einen Namen gemacht. Doch erst mit der neuen Sängerin Kate Varsak scheint sich das kreative Potenzial der Band voll zu entfalten. Ihre Stimme vereint Ausdruckskraft mit Fragilität, Klarheit mit Emotion – genau das, was ein Song wie „Crippled Country“ braucht.
Ein Lied zwischen Hoffnung und Verzweiflung
„Crippled Country“ ist ein Lied über Heimatliebe und den inneren Konflikt in Zeiten politischer, sozialer und persönlicher Instabilität. Die zentrale Frage ist klar formuliert: „Should we stay here? / And weep for a crippled country / Or maybe I must flee / The place I love“. Was tun, wenn alles, woran man hängt, zerbricht – gehen oder bleiben, aufgeben oder kämpfen?
Im Text heißt es weiter:
„I’m stuck in here
Where constant fear
Destroys my life
And drives me nuts“
Diese Worte sprechen von Angst, Ohnmacht, aber auch Trotz. Der Refrain wiederholt sich wie ein Mantra – eine Art Selbstvergewisserung in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Dabei wirkt der Song nicht wie eine bloße politische Anklage, sondern wie ein persönliches Tagebuch einer Generation, die lernen muss, mit der Unsicherheit zu leben.
In der zweiten Strophe wird der Konflikt zugespitzt:
„Should I fight here?
And die for a lonely country
I have to choose
Will not refuse
It’s me and dread inside“
Hier treffen Mut und Angst aufeinander, gepaart mit einer Entschlossenheit, die nicht laut daherkommt, sondern still, aber umso eindringlicher wirkt. Die Band bringt damit ein Gefühl auf den Punkt, das viele kennen, aber kaum jemand so klar in Worte fassen kann: die Liebe zur Heimat und das Wissen um deren Zerrissenheit.
Ein Sound, der bleibt
Bereits die vorangegangenen Singles „Sometimes It Hurts“, „Human Nature“ und „Self-Destruction“ haben gezeigt, dass Mission Jupiter bereit sind, aus dem Schatten zu treten. Prog Magazine nannte sie „eine Band mit weitreichender Anziehungskraft“, während Metal Talk vor allem die „wunderbaren Stimmungen und Melodien“ sowie die Stimme von Kate Varsak hervorhob.
„Crippled Country“ ist jedoch mehr als nur die Fortsetzung dieses Weges. Es ist eine Art Manifest – persönlich, verletzlich, aufrichtig. Mit einer klanglichen Tiefe, die Fans von Tool, Riverside oder den atmosphärischen Momenten von Katatonia begeistern dürfte, und einer emotionalen Direktheit, wie man sie zuletzt vielleicht bei Acts wie Anathema oder Archive gehört hat.
Aftermath – ein Album mit Relevanz
Das am 13. Juni erscheinende Album „Aftermath“ wird all diese Fäden zusammenführen. Mit Songs, die zwischen Alternative Metal, Progressive Rock und melancholischem Pop pendeln. Besonders spannend ist der Track „Jak Spyniajecca Bol“ („Wie der Schmerz endet“), der in der Muttersprache der Band aufgenommen wurde und zeigt, wie tief Mission Jupiter mit ihrer Herkunft verwurzelt sind – ohne sich stilistisch einzuengen.
Mission Jupiter beweisen mit „Crippled Country“, dass Musik auch 2025 noch Haltung zeigen kann – ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit klarer Stimme. Sie laden nicht zum Mitleid ein, sondern zum Mitfühlen. Und wer sich auf diesen Song einlässt, wird nicht nur musikalisch belohnt, sondern auch emotional bewegt.
Weblinks MISSION JUPITER
Instagram: @missionjupiterband
Facebook: @missionjupiterband