SUMMER BREEZE FESTIVAL 2024 – Donnerstag (15.08.2024)

Fotos: SUMMERBREEZE 2024 – Bands – Donnerstag (15.08.2024)
Architects @ Summer Breeze Open Air
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Donnerstag 15.08.2024

Es ist Donnerstag der 15.08.2024, heute gab es Spiegelei direkt gebraten auf der Motorhaube, bei Temperaturen von 25-34° Grad bekam man nicht mal mehr das warme Dosenbier runter, da langsam auch die ersten Kühlungen versagten, aber es war schon interessant welche Energie manchmal auf dem Summer Breeze vorhanden war. Nach dem morgendlichen Metal Yoga wurde freudig Gutalax erwartet, die Band musste dann aber aufgrund Krankheit den Secret Gig absagen, so blieb allen Fans nur die mittägliche Dixiesauna als Ersatz.

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Mainstage

Unsere dehydrierten Körper schafften es dann zu der schwedischen Punk-Rock-Band The Baboon Show vor die Bühne. Die Setlist war ein temporeicher Ritt durch die größten Hits der Band. Songs wie Dancehall Killers, Radio Rebelde, und Me, Myself and I brachten die Menge zum Kochen. Die kraftvollen Riffs, eingängigen Melodien und die rebellischen Texte sorgten dafür, dass keine Sekunde stillgestanden wurde, zudem Sängerin Cecilia Boström in ihrer Bühnenperformance massiv punkten konnte.

Zum Glück gab es auf dem Gelände ausreichend Wasserstellen und Wasserbenebelungen zur Abkühlung denn die amerikanischen Melodic-Death-Metal-Band The Black Dahlia Murder sorgten nun mit Brian Eschbach am Gesang für die weitere Zerstörung der Mainstage und ausreichend Circle Pits. Klassiker wie Deathmask Divine, Statutory Ape, und What a Horrible Night to Have a Curse trieben die Menge zu wahren Extremen. Die unermüdliche Energie der Band, kombiniert mit der Präzision ihrer Darbietung, machte jede Minute des Auftritts zu einem intensiven Erlebnis.

Der totale Blödsinn hielt nun mit J.B.O. Einzug auf dem Infield, dieses war wieder brechendvoll und etwas pink angehaucht als die regionalen Spaßmetaller für Stimmung sorgten. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Metal, Parodie und jeder Menge guter Laune brachten sie das Publikum auf 100% Pinke Laune. Die Setlist war vollgepackt mit den größten Hits der Band, darunter Klassiker wie Ein guter Tag zum Sterben, Verteidiger des Blödsinns, Bolle oder Geh mer halt zu Slayer. All das sorgte für eine ausufernde Party an der Mainstage

Jinjer’s Auftritt beim Summer Breeze 2024 war ein beeindruckendes Erlebnis, das die Metal-Szene in Dinkelsbühl erschütterte. Die ukrainische Band, bekannt für ihre Fusion von Metalcore, Djent und Progressive Metal, zog eine riesige Menge an, die vom ersten bis zum letzten Song begeistert war. Die Performance begann mit Just Another das mit seinen komplexen Rhythmen und Tatiana Shmayluk’s kraftvollen Vocals die Menge sofort in seinen Bann zog. Die Band bewies erneut ihre musikalische Virtuosität, indem sie scheinbar mühelos zwischen brutal harten Riffs und atmosphärischen, melodischen Passagen wechselte. Das Highlight des Abends war zweifellos Pisces, bei dem die Fans jeden einzelnen Text lautstark mitsangen. Tatiana’s Fähigkeit, zwischen gutturalen Growls und klarem Gesang zu wechseln, sorgte für Gänsehaut und zeigte, warum sie als eine der besten Frontfrauen im modernen Metal gilt.

Auch wenn Behemoth keinen besonderen Grund brauchten, um wieder auf Tour zu gehen, haben sie sich dieses Jahr vorgenommen, ganz Europa mit ihrer Musik zu verwöhnen. Ein sportliches Pensum, denn für unsere leidenschaftlichen Nachbarn bedeutete das, jedes Wochenende ein Konzert zu rocken. An wechselhaften Kostümen und Corpsepaint wurde dabei nicht gespart. So präsentierten sie sich dieses Jahr auf dem Summer Breeze mit ihrer provokanten Bühnenkulisse: Einem Christus-Kopf mit Knebel und Dornenkrone. Ein Anblick, der wohl so manchen Antiklerikalen oder Masochisten begeistert hätte. Songs wie Conquer All, Christians to the Lions und O Father O Satan O Sun! entfachten höllische Flammen und hinterließen einen bleibenden Eindruck bei uns.

Der Gig von Architects wwurde ein wahres Fest für Fans des modernen Metalcore. Die britische Band lieferte eine kraftvolle und emotional aufgeladene Performance, die das Publikum in ihren Bann zog. Die Show begann mit dem explosiven Seeing Red, das sofort die Circle Pit Energie im Publikum anheizte. Sam Carter’s eindringliche Vocals und die druckvollen Riffs von Josh Middleton sorgten für einen starken Einstieg in das Set. Die Mischung aus harten Breakdowns und melodischen Refrains machte deutlich, warum Architects seit Jahren zu den Größen des Genres zählen Lichteffekte und Visuals verstärkten die dramatischen Momente, während die Band eine enge Verbindung zum Publikum aufbaute. Sam Carter nahm sich immer wieder Zeit, das Publikum anzusprechen, was die ohnehin schon intensive Atmosphäre weiter verstärkte. Mit Animals beendeten Architects ihr Set und mobilisierten damit noch einmal alle Kräfte vor der Bühne.

Dark Tranquillity Part.II, nachdem die Schweden bereits am Dienstag ablieferten, gab es heute eine weitere Performance auf der Hauptbühne (inklusive Album-Urauführung) und das Infield war zur so späten Stunde noch sehr gut gefüllt. Die Band schaffte es ab dem ersten Ton an, die Essenz des Melodic Death Metal perfekt einzufangen. Die Show begann mit The Wonders at Your Feet, das sofort die charakteristischen melodischen Gitarrenriffs und das kraftvolle Growling von Mikael Stanne präsentierte. Ein besonderes Highlight war der Klassiker ThereIn, der mit seinen melancholischen Melodien und dem intensiven Gesang das Publikum tief berührte. Stanne interagierte häufig mit den Fans, was eine enge Verbindung zwischen Band und Publikum schuf und die emotionale Tiefe des Auftritts unterstrich. Dies kam insbesondere bei den neuen Songs Shivers and Voids oder dem epischen Neuronal Fire zur Geltung. Die Lichtshow und die visuellen Effekte verstärkten die düstere und epische Stimmung der Musik, während die Band eine makellose technische Darbietung ablieferte. Mit Misery’s Crown beendeten Dark Tranquillity ihr Set, das Publikum lauthals mitsingend und in purer Begeisterung zurücklassend.

Als letzte Band waren Exodus leider mit etlichen technischen Problemen bestraft und so verzögerte sich bereits der Start des Konzertes um fast 30 Minuten. Der Auftritt begann dann schließlich irgendwann mit dem explosiven Bonded by Blood, einem Klassiker, der sofort die ungebremste Energie der Band entfesselte. Die rasenden Riffs von Gary Holt und Lee Altus sowie die donnernden Drums von Tom Hunting setzten den Ton für eine intensive Show, bei der kein Nacken ungeschont blieb. Auch zur späten Stunde wurde munter in die Nacht gemosht bis der Exodus eintrat.

T-Stage & Wera Tool Rebel Stage

Die blassen Gesichter PALEFACE Swiss aus der Schweiz brachten ihren Deathmetalcore bei guten 30 Grad im Schatten auf die Bühne. Doch das kümmerte niemanden – die Fans brüllten und tanzten genauso wild wie die Musiker. Der Gitarrist ließ sich sogar von der Menge tragen und surfte auf den Händen der Zuschauer, während er seine Riffs meisterhaft spielte. Diesmal stand das “T” der T-Stage für “Tod”, denn die Bühne und das Bandlogo zeigten einen Henkersknoten.

Blind Channel brachten etwas frischen Wind in die Metal-Szene und lieferten eine energiegeladene Show, die sich sehen lassen konnte. Die finnische Band, die sich selbst als „Violent Pop“ bezeichnet, faszinierte das Publikum mit ihrer einzigartigen Mischung aus Metalcore, Pop und elektronischen Elementen. Die Show startete mit Deadzone, einem ihrer bekanntesten Hits, der das Publikum von Anfang an zum Mitsingen brachte. Die Kombination aus kraftvollen Riffs, eingängigen Refrains und dynamischen Shouts von Frontmännern Niko Moilanen und Joel Hokka sorgte für eine ausgelassene Stimmung und einen intensiven Start, der mit dem Eurovisionshit Darkside endet.

Madball liefern nun wieder eine kraftvolle Hardcore-Show ab, die das Publikum in Dinkelsbühl in einen Sturm aus Energie und Bewegung versetzte. Die New Yorker Hardcore-Veteranen bewiesen einmal mehr, warum sie als Legenden ihres Genres gelten. Die Band entfachte schnell die Circle Pits und Freddy Cricien, der charismatische Frontmann, heizte die Menge mit seiner aggressiven, aber einladenden Bühnenpräsenz an, während die harten Riffs und druckvollen Drums die typische Madball-Energie versprühten. Ein besonderes Highlight war Pride (Times Are Changing), das mit seinem treibenden Rhythmus das Publikum zum Mitsingen und Mitmoshen animierte. Madball’s unermüdliche Energie und ihre Fähigkeit, eine direkte Verbindung zum Publikum aufzubauen, machten den Auftritt zu einem intensiven Erlebnis.

Pünktlich zum romantischen Sonnenuntergang betraten die Engländer von Green Lung mit ihrem Stoner Rock die Wera Stage. Der Bassist und der Sänger begeisterten das Publikum mit ihren kraftvollen Stimmen. Grüne Beleuchtung und Nebelmaschinen sorgten für eine Atmosphäre, die an die Horrorfilme der 70er Jahre erinnerte. Ihr neues Album This Heathen Land, das im November letzten Jahres veröffentlicht wurde, ist ein absolutes Muss für alle Liebhaber des Okkultismus.

Bereits in den Achtzigerjahren sorgten die Griechen von Rotting Christ mit ihrem Grindcore für Aufsehen. Die Entwicklung der Band über die Jahre hinweg wurde weder besser noch schlechter – stattdessen verbesserte sich die Qualität und Technik ihrer Musik, ähnlich wie ein guter Wein, der unter den richtigen Bedingungen reift. Zur Präsentation ihres neuen Albums Pro Xristou waren die Bandgründer Themis und Sakis bereit, unsere Ohren mit Songs wie Apage Satana und Grandis Spiritus Diavolos zu schmeicheln. Das Publikum blieb bis zum Ende der Show ruhig, aber treu. Ein perfekter Vorgeschmack für das Hauptgericht des Abends: Dark Tranquillity auf der Mainstage.

Text und Bild von Helga Königshügel und Birger Treimer

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Fotos: SUMMERBREEZE 2024 – Bands – Donnerstag (15.08.2024)

Ihr habt unseren Bericht vom Dienstag und Mittwoch verpasst? Dann geht’s für euch hier entlang:

SUMMER BREEZE FESTIVAL 2024 – Dienstag und Mittwoch (13.08.+14.08.2024)

 

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