PINK TURNS BLUE / INADREAM – Bochum, Bahnhof Langendreer (04.11.2023)

Fotos: PINK TURNS BLUE
PINK TURNS BLUE, ©Marcus Nathofer
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“Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, ist es besser, viel besser als man glaubt”, sang schon Herbert Grönemeyer. Hier in Bochum, wo viele Jahre der Zwischenfall als ein zentraler Treffpunkt der Dark Wave Szene galt, hat Norbert Kurtz (Gründer des Clubs) die Seele des im August 2011 abgebranntem Gebäudes, in den Bahnhof Langendreer gepflanzt. Eine wunderbare Location, in der an diesem schönen Herbstabend im November mit Pink Turns Blue, musikalische Legenden der Szene zu Gast sind.

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Warum Pink Turns Blue als Legenden zu bezeichnen sind, ist einfach erklärt. Zeitlos gute Musik und treue Fans. Dies ist auch der Grund für einen ausverkauften Bahnhof Langendreer. Im Publikum erkennt man einige Gesichter aus den alten Zeiten des Zwischenfalls wieder. Zur Eröffnung des Abends steht die Bochumer Band INADREAM auf der Bühne. Sie spielen Postpunkrock im Stile der 80er. Eine Band welche 2020, mitten in der Pandemie, ihr Debüt Album No Songs For Lovers veröffentlichte, versteht es dem Publikum zu gefallen. Mit ihrem Sound treffen sie den Geschmack der Hörer. So ist es überflüssig, dass Bassist Dennis Wüllner, zwischen den Songs immer wieder den Verkauf am Merch-Stand erwähnt.

Es werden viele neue Songs vom, zur Veröffentlichung angekündigten, neuen Album gespielt. Es ist schön zu sehen, wie Band und Publikum miteinander harmonieren. Sänger Frank Bottke und Leadgitarrist Thorsten Wüllner tauen quasi mit jedem Song mehr auf. Schlagzeuger Achim Bockermann mit coolem 80er Punkhaarschnitt rundet das Gesamtbild der Newcomer ab. Großartige Musik einer Band, die noch an ihrem Bekanntheitsgrad arbeitet. Lediglich das Cover Dead Souls geht etwas unter. Hier fehlt die nötige Emotion des Stücks der Ziehvätern Joy Division. Die Songs Strange Words, White Light und Diane sind die persönlichen Favoriten der Redaktion. Reinhören lohnt sich.

Setlist INADREAM Bahnhof Langendreer Bochum (04.11.2023)

01. Red Light
02. Back, But Never Gone
03. Cryptographic
04. Die Away
05. Listen
06. Strange Words
07. Jukebox
08. White Light
09. Dead Souls (Cover Joy Division)
10. Diane

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Um 21:30 Uhr ist es dann soweit. Nachdem INADREAM schon für eine großartige Stimmung im ausverkauften Bahnhof sorgten, kommen jetzt mit Michael „Mic“ Jogwer (Gründungsmitglied) an der Gitarre und Gesang, Paul Richter am Schlagzeug und Luca Sammuri am Bass Pink Turns Blue auf die Bühne. Die ersten sechs Lieder gehören der Gegenwart, bevor es dann gemischt durch die musikalische Geschichte der Band geht. Es herrscht eine wundervolle Stimmung zwischen Band und dem Publikum. Es wird getanzt, auch wenn der Platz sehr begrenzt ist. Man schaut in verträumte Gesichter beim Hören der sehr gefühlvollen Musik. Es ist wie in einer anderen Sphäre zu sein. Bei Stücken wie Walking On Both Sides, I Coldly Stare Out und After All wird man in die Zeit zurückversetzt, als die Band 1987 mit ihrem genialen Debüt Album If Two Worlds Kiss die Szene begeisterte.

Dieses Album und der aktuelle Longplayer Tainted dominieren die gesamte Setlist mit jeweils sieben Stücken. Mic und Band spielen sich ebenfalls in einen Rausch der Gefühle. An diesem Abend passt einfach alles zusammen. So ist auch nach 15 Liedern nicht Schluss. Pink Turns Blue kommen zweimal zurück auf die Bühne, um Zugaben zu geben. Die erste Runde endet mit dem Michelle, mit dem der Band einst ein Szene-Hit gelang, der in den Szene Diskos zum Standardprogramm gehörte. Der letzte Track des Abends und somit der Abschluss eines unvergesslichen Konzertes mit toller Musik und einem niemals alternden, fantastischen Publikum, ist If Two Worlds Kiss. Noch einmal ein schöner Gänsehaut-Moment zum Ende. Die Lichter gehen an, ohne das das Gefühl aufkommt gehen zu wollen. Dankbare und zufriedene Gesichter, Stimmen die über eben gehörte Lieder sprechen und wiederum andere die sich am Merch-Stand treffen. Was ein tolles Kompliment für die Beteiligten des Konzertabend.

Setlist PINK TURNS BLUE Bahnhof Langendreer Bochum (04.11.2023)

01. Not Even Trying
02. There Must Be So Much More
03. Not Gonna Take It
04. I’ll Never Give Up
05. So Why Not Save The World
06. It Fades Away
07. Walking On Both Sides
08. I Coldly Stare Out
09. After All
10. Touch The Skies
11. Walk Away
12. We Still Could Make It
13. Missing You
14. You Still Mean Too Much to Me
15. Your Master Is Calling
16. Can’t Be Love (Z)
17. When It Rains (Z)
18. Something Deep Inside (Z)
19. Michelle (Z)
20. Never Give Up (ZZ)
21. State Of Mine (ZZ)
22. If Two Worlds Kiss (ZZ)

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