NCN (Nocturnal Culture Night) 2023 – Samstag (02.09.2023)

Fotos: NCN (Nocturnal Culture Night) 2023 – Waldbühne und Kulturbühne (02.09.2023)
Kirlian Camera, © Thomas Bunge / NCN Festival
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Der Samstag sollte vom Wetter her besser werden, Regen war nicht angesagt. Um 11:00 Uhr begann der Einlass und wie immer kamen die ersten Gäste schon jetzt auf das Gelände, um pünktlich die erste Band anzuschauen. Der Start war diesmal auf der Amphibühne. Die deutsche EBM-Band To Avoid ist bereits seit über 20 Jahren unterwegs. Rhythmische Songs mit verzerrtem Gesang kennzeichnen den Stil der Band und die Musiker legten gleich ordentlich los und brachten die ersten Fans des Tages in Bewegung. Auf der Kulturbühne spielte zur gleichen Zeit Ermes/Harms. Beide Musiker sind bekannt durch die deutsche Dark-Wave-Band Girls Under Glass. Mit diesem Sideproject geht es musikalisch allerdings in eine ganz andere Richtung. Analoge Synthesizer und experimentelle Strukturen kennzeichnen den Stil der Instrumentalstücke. Auch hier fanden sich die ersten Gäste ein und genossen das Klangerlebnis.

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Erstaunlich viele Besucher warteten anschließend an der Parkbühne. Hier begann dann um 13:00 Uhr der Auftritt von End Of Transmission. Die Electro-Wave-Band wurde 2020 gegründet und habe seitdem ein Album veröffentlicht. Der eingängige Gesang und der melodische Sound kamen gut beim Publikum an. Parallel begann auch die erste Show des Tages auf der Waldbühne. Zoodrake wurde 2019 von Hilton Theissen gegründet, der sich schon mit anderen Projekten einen Namen gemacht hat. Hier konnte man nun einerseits Synthie-Pop wahrnehmen, andererseits spielte die Band auch Songs, die mehr in Richtung Alternative Rock gehen. Dieser gelungene Mix lockte auch einige Besucher vor die Bühne.

Musikalisch etwas härter ging es danach auf der Amphibühne weiter. Die EBM-Formation KALT stammt aus dem französischen Grenoble und veröffentliche 2020 ihr erstes Studioalbum. Hier gab es nun klassischen EBM im Stil der frühen 1990er Jahre. Jetzt war für viele Besucher tanzen angesagt. Ebenfalls elektronische Musik gab es zeitgleich auf der Kulturbühne. Das Soloprojekt Strobo.Lolita bietet eine Mischung aus Rhythm’n’Noise, Techno und Industrial. Überwiegend wurden Instrumentalstücke präsentiert. Strobo.Lolita lockte so einige Besucher vor die Bühne. Hier wurde ebenfalls ausgelassen getanzt.

Nun wurde es wieder etwas ruhiger. Um 14:30 Uhr begann die Show von Marva Von Theo auf der Parkbühne. Die griechische Band wurde 2017 von Marva Voulgari und Theo Foinidis gegründet. Musikalisch gab es eine Mischung aus Indie Rock und Dark Wave. Nun wurde es Zeit zum Träumen und Entspannen. Viele Gäste versammelten sich vor der Bühne und genossen den wundervollen Auftritt. Les Berrtas haben ihre Ursprünge in den frühen 1990er Jahren. Lange Zeit war es ruhig um die Band. Seit einigen Jahren sind sie wieder aktiv. Nun gab es wieder einen Auftritt beim NCN. Eine Mischung aus Dark Wave und eingängigem Electro werden gepaart mit deutschen Texten. Der markante Sound aus dieser Zeit kam gut beim Publikum an.

Gegen 15:20 Uhr betraten Ashbury Heights die Amphibühne. Sie sollten bereits letztes Jahr auf dem NCN auftreten. Nun wurde die Show nachgeholt. Für diese Zeit war es nun vergleichsweise sehr voll vor der Bühne. Die schwedische Electro-Band kennzeichnet sich durch eingängige Melodien und abwechslungsreiche Songs aus. Männlicher und weiblicher Gesang werden geschickt kombiniert. Anders Hagström and Yasmine Uhlin konnten das Publikum von Anfang an fesseln und lieferten eine ubeeindruckende Show ab. Zur gleichen Zeit startete der Auftritt von Larrnakh auf der Kulturbühne. Musikalisch ging es hier in eine total andere Richtung. Die aus Ungarn stammende Neofolk-Band verwendet neben akustischer Gitarre und Bassgitarre auch Violine und Cello, was in den Songs für eine einzigartige Stimmung sorgt. Viele Gäste nutzen die Gelegenheit, um bei angenehmen Temperaturen diesen Auftritt zu genießen.

Weiter ging es um 16:25 mit Bedless Bones, einem Projekt von der aus Estland stammenden Künstlerin Kadri Sammel. Unterstützt wurde sie Anders Melts, bekannt durch die Band Forgotten Sunrise, wo Kadri ebenfalls mitwirkte. Die Songs sind düster, aber such vielseitig und experimentell. Auch hier wurde die Zeit zum Entspannen und Zuhören genutzt. Auf der Waldbühne startete unterdessen das belgische Elektro-Urgestein Vomito Negro. Bereits 1983 wurde die Band von Gin Devo und Guy Van Mieghem gegründet. Jetzt wurde es wieder Zeit für kompromisslosen EBM-Sound. Die Kultband schaffte es mit ihren tanzbaren Titeln, das Publikum in Bewegung zu halten.

Elektronisch ging es auch auf der Amphibühne weiter mit der schwedischen Elektro-Formation Project-X. Die Band war vor allem in den 1990er und frühen 2000 Jahren aktiv. Project-X kombiniert EBM-Elemente mit experimenteller elektronischer Musik. Die rhythmischen und schweißtreibenden Songs lockten viele Fans vor die Bühne. Hier konnte wieder ausgelassen getanzt werden. Auf der Kulturbühne startete währenddessen Uwe Nolte. Er präsentierte Songs von seinem eigenen Projekt Orplid sowie Forseti, beides Neofolk-Bands. Musikalisch unterstützt wurde der Musiker von akustischen Gitarren und Schlagzeug. Die Show nutzten zahlreiche Fans zum Ausruhen und Besinnen.

Mit düsterem Post-Punk ging es um 18:30 Uhr auf der Parkbühne weiter. Das kanadische Duo Traitrs wurde 2015 von Sean-Patrick Nolan und Shawn Tucker gegründet. Ihr Stil spiegelt die Musik der späten 1970er Jahre wider. Nicht nur Post-Punk spielt hier eine Rolle, sondern auch Coldwave und Gothic Rock. Der Sound überzeugt die Fans. Dicht gedrängt stand das Publikum vor der Bühne und feierte die Band. Zur selben Zeit spielte die deutsche Elektropop-Band Boytronic auf der Waldbühne. Bekannt wurde die Band bereits in den 1980er-Jahren. In der aktuellen Besetzung sind sie seit 2017 unterwegs. Viele Fans des 80er-Synthie-Pop-Sounds versammelten sich jetzt vor der Bühne.

Langsam wurde es dunkel und gegen 19:45 Uhr traten Janus auf der Amphibühne. Diesmal gab es eine Akustik-Show, also im Stil des Modern Classical. Mit ihren Musikinstrumenten wie Cello, Kontrabassklarinette und Piano verzauberte die Band das Publikum. Gepaart wurde dies mit deutschen Texten, die zum Nachdenken und Entspannen anregten. The Devil And The Universe begannen zeitgleich ihre Show auf der Kulturbühne. Seit 10 Jahren sind die Musiker aus Österreich bereits unterwegs. Musikalisch bewegt sich das Projekt zwischen New Wave, Black Metal und Ritual. Die Band schaffte es sofort, die Fans mit ihrer Show und Musik zu begeistern.

Ein weiteres Highlight wurde anschließend auf der Waldbühne präsentiert. Die italienische Formation Kirlian Camera kann auf eine langjährige Bandgeschichte zurückblicken. Ihr abwechslungsreicher Musikstil reicht von Dark Wave über Modern Classical und Experimental bis hin zu Electro und Industrial. Dicht gedrängt standen die Fans nun vor der Bühne. Der Auftritt war wie immer faszinierend. Kirlian Camera boten in der nächsten Stunde einen Querschnitt ihrer Schaffensperiode und war für viele Besucher ein Highlight des Abends. Parallel gab es auf der Parkbühne düsteren und experimentellen Elektro-Sound. Die Band Attrition wurde 1980 von Martin Bowes gegründet. Passend zur ausgefallenen Musik mit komplexen Klangstrukturen war die Bühne in dichten Nebel gehüllt. Abwechselnd gab es männlichen und weiblichen Gesang. Für diesen außergewöhnlichen Auftritt kamen einige interessierte Besucher vor die Bühne.

Seit einigen Jahren ist es Tradition, dass am Samstagabend als Headliner eine Legende der 80er-Jahre spielt. Dieses Jahr war Tom Bailey an der Reihe, bekannt durch die New Wave Band Thompson Twins. Gemeinsam mit seiner Band präsentierte Tom Bailey Hits der Zeit. Viele Besucher versuchten hier, einen guten Platz vor der Bühne zu bekommen und die eindrucksvolle Show zu genießen.

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