2023 scheint das Jahr der Architects zu werden. Nachdem auch sie die pandemiebedingten Tourausfälle wie der Schlag getroffen hat, ist nun ihre Zeit gekommen. So holen sie nicht nur ihre mehrfach verschobenen Gigs nach, ihnen ist es zudem gelungen, einen heißen Slot auf der Metallica Tour zu ergattern. On top spielen sie bei Rock am Ring und Rock im Park… hier werden Träume wahr. Aber die Jungs aus Brighton waren in der Zwischenzeit auch alles andere als untätig. Veröffentlichten sie doch mit For Those That Wish To Exist und The Classic Symptoms Of A Broken Spirit gleich zwei Alben innerhalb der Lockdowns. Jetzt war es an der Zeit, ihren Fans das neue Material entgegenzuschmettern, so auch in Düsseldorf. Zuvor warteten aber mit Northlane und Sleep Token zwei weitere hochkarätige Bands auf uns. Als wir die Mitsubishi Electric Halle betraten, fiel sogleich etwas auf: In der Mitte der Bühne prangte ein Steg! Wir waren weder bei Lady Gaga, noch bei Depeche Mode. Dennoch sollte dieses Add On hier seine Dienste erweisen. Die Idee gefiel mir. Erhoffte ich mir nahe des Eckbereiches doch gleichwohl einen gewissen Schutz vor den bevorstehenden Pits.
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Zehn Minuten eher als erwartet, betrat Sänger Vessel von Sleep Token die Bühne. Dazu blendete gleißend helles Licht unser Sichtfeld. Zu ihm gesellten sich noch seine Kumpanen, die II, III und IV genannt werden. Ein Chor, bestehend aus drei Frauen in schwarzen Kutten, komplettierte die Besetzung. Das Spektakel nahm seinen Lauf. Exakt zum Tourauftakt veröffentlichten die Engländer mit Chokehold einen funkelniegelnagelneuen Song, samt Musikvideo. Hiermit begann auch das Set. Warum die Band als Geheimtipp gehandelt wird, erschloss sich einem schnell. Hier schert man sich nicht um Genregrenzen. Verschiedenste Musikstile diverser Metal Richtungen, Ambient, Rock oder auch Industrial Elemente verschmelzen miteinander. Da das jeweilige Aussehen der Bandmitglieder laut Sänger Vessel überhaupt keine Rolle spielen soll, sind die Gesichter der Musiker stets von Masken bedeckt. Es ging los: Nebel breitete sich aus. Vessel trug einen schwarzen Umhang. Die Kapuze ragte tief in sein Gesichtsfeld hinein. Sein ansonsten freier Oberkörper war komplett mit schwarzer Farbe bemalt. Zu ersten Synthietönen erklang dann die klare und präzise Stimme des Sängers. Ihm gelang es, diese akzentuiert einzusetzen. Auf seine ganz eigene Art zog er manche Worte getragen in die Länge. Als die Gitarren dann mit voller Wucht einsetzten und der starr dastehende Chor dazu liebliche Töne ins Mikro hauchte, erntete die Band einen ersten beachtlichen Applaus. Hier lag eine beachtliche Spannung in der Luft. Völlig gebannt blickte man auf die Bühne. Die Stimmung war leicht unheimlich, doch nicht bedrohlich. Sie war faszinierend und Sleep Token weckten die eigene Neugier. Bassist IV bewegte sich emsig und zwischendurch durchaus eigensinnig fort. Teils erinnerte sein Move an eine Krabbe, die gerade rückwärts tapernd von einer Welle zurückweicht.
Nachdem Alkaline überraschend eingängig daherkam, stand uns mit Hypnosis bereits das nächste Highlight bevor. Der tief gestimmte Achtsaiter erhielt seinen großen Auftritt. Von Beginn an kam dieser Track mit einer beachtlichen Härte daher, begleitet von mystischen Synthies. IV schleuderte seinen Bass wild um sich herum. Vessels Stimme vereinnahmte einen völlig, wirkte gar hypnotisch. Als wäre ein gigantischer Breakdown nicht schon imposant genug gewesen… passierte es: Der Sound schien Vessels Gliedmaßen zu durchströmen und die Steuerung über seine Bewegungen zu übernehmen. Völlig entfesselt gab er sich dieser Übernahme hin und es entstanden ruckartige, ausladende Regungen, die uns erneut ins Staunen versetzten. Jubel brach aus und spätestens jetzt war klar, dass diesem Künstler-Kollektiv noch eine große Zukunft bevorstehen wird. Bei Higher fühlten sich die Fans animiert, die Lyrics mitzusingen. Hierzu fügte sich ein besonders verspieltes Drumspiel ein. Finale mit The Offering. Sogleich klatschte das Publikum im Takt mit. Vessel präsentierte galant die enorm breite Range seiner Stimme. Von vollmundig bis dunkel, erklomm diese Höhen, bei denen einem beim Zuhören fast schwindelig werden konnte. Diese scheinbare Zerbrechlichkeit erschuf eine ganz besondere Aura. Das Tempo zog nochmal gehörig an. Während die letzten Töne erklangen, krönten III und IV ihren Auftritt, indem ihre Münder für einen kurzen Augenblick aufeinandertrafen. Vessel formte seine Hände zu einem Herz und richtete es seinen Fans entgegen. Welch phänomenaler Auftritt! Leider war dieser auf 30 Minuten begrenzt. Doch die besondere Magie, die hier zwischen einem selbst und Sleep Token entstand, sollte noch lange nachhallen. Nachdem ich mich vorab mit der Musik des Kollektivs beschäftigt habe, war ich zunächst der Meinung, diese würde mich nur live faszinieren. Diese Ansicht musste ich mittlerweile revidieren. Sleep Token haben nun einen festen Bestandteil in meiner Playlist erhalten und ich kann es kaum erwarten, sie eines Tages als Headliner erleben zu dürfen.
Setlist SLEEP TOKEN – Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (07.01.2023)
01. Chokehold
02. Alkaline
03. Hypnosis
04. The Love You Want
05. Higher
06. The Offering
Weblinks Sleep Token:
Homepage: sleep-token.com
Facebook: www.facebook.com/sleeptoken
Instagram: www.instagram.com/sleep_token
Die mit Abstand weiteste Anreise hatten die Australier von Northlane. Ihre Musik ist ebenfalls für diverse Einflüsse bekannt, änderte man doch gleich mehrfach die Richtung. Ein buntes Metal Potpurri trifft auch hier auf elektronische Klänge. Allerdings klingt das Quartett komplett anders: wesentlich zugänglicher und massenkompatibler. Mit dem sympathischen Sänger Marcus Bridge war nun eher Partystimmung angesagt. Mit einer weiten Haremshose und einer Jacke samt Ethnohauch fegte dieser auf die Bühne. Clarity begann besinnlich. Doch die Idylle trügte. Auf die zunächst sanft klingende Stimme folgten schon bald entschlossene Screams. Marcus fragte strahlend “Düsseldorf, are you ready? Let`s go!” Schon preschte der Sound richtig los und der Fronter headbangte heftig, er sprang wild umher und signalisierte direkt, dass er durchaus das Zeug zu einer Rampensau hat. Elektronische Klänge setzten mit Echo Chamber ein. Gitarrist John Deiley begab sich zu einem Soundbord und erzeugte fetzige Disco Beats. Natürlich ließen auch die Gitarrenriffs nicht lange auf sich warten. Die Menge wusste was sie zutun hatte, sprang sie doch im ersten Schritt munter auf und nieder, erklomm dann der erste Crowdsurfer seinen Weg über die Köpfe der Besucher. Ihm sollten noch etliche folgen.
“Düsseldorf, you know what to do. Open this shit up!” Die Pits waren somit feierlich eröffnet. “Quantum Flux is an older one. When it kicks, I wanna hear you all sing!” Marcus war in seinem Element. Während die Menge mit einstimmte, kniete er auf der Mitte des Steges und beobachtete sichtlich zufrieden die ganze Schar an Crowdsurfern. Der eingägige Track Clockwork eroberte samt seinem Djent Gewitter direkt mein Herz. Gefühlvolle Melodien prallten auf knallharte Stakkato-Riffs. Etliche Loops und Sequenzer klinkten sich ein und Marcus sang und schrie um sein Leben, während sein Haar umherwehte. Bloodline thematisierte die schwere Kindheit des Sängers. Wuchs er doch inmitten eines Milieus auf, das von Gewalt, Drogen und Kriminalität geprägt war. Die Drogenabhängigkeit seiner Eltern prägte ihn. Textlich verarbeitete er diese bedrückende Zeit, schaffte er es doch, diesem Sumpf zu entkommen “I was raised in in hell, I made it out by myself”. Geballte Wut entlud sich hier zu heftigen Industrial Parts. Und doch gab es auch hier einen versöhnlichen Refrain, der besonders wohltuend klang. “Düsseldorf, we’ve got one more song for you, guys. Thank you so much for hanging out with Northlane tonight. You’ve been incredible!” Ein letztes Mal bäumten sich die Jungs auf, um gemeinsam mit den Fans diesen Abend zu feiern. 40 Minuten sind im Nu vergangen. Die unterhaltsamen Australier haben ihren Auftrag, dem Publikum ordentlich einzuheizen jedenfalls mehr als erfüllt.
Setlist NORTHLANE – Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (07.01.2023)
01. Clarity
02. Plenty
03. Echo Chamber
04. 4D
05. Carbonized
06. Quantum Flux
07. Clockwork
08. Bloodline
09. Talking Heads
Weblinks Northlane:
Homepage: northlaneband.com
Facebook: www.facebook.com/northlane
Instagram: www.instagram.com/northlane
Wenn man sich mittlerweile in der Location umsah, erspähte man keine Lücken mehr. Selbst die Ränge waren prall gefüllt. Wie es sich im Nachhinein herausstellte, haben es die Architects im Laufe des Abends tatsächlich geschafft: Die Mitsubishi Electric Halle war mit 7.000 Fans restlos ausverkauft. Herzlichen Glückwunsch. Als offizielle Auszeichnung überreichte man der Band Backstage eine eingerahmte Urkunde. Unterdessen hörten wir in der Umbaupause Songs von Limp Bizkit, und Linkin Park. Die eben erreichte, prächtige Stimmung hielt sich wacker. Du hast von Rammstein wurde lauthals mitgesungen. Nun kam auch die komplette Größe der Bühne zum Vorschein. Im hinteren Bereich wurde durch etliche Elemente ein erhöhter Bereich samt Treppe für einen Teil der Architects Musiker errichtet. Dort waren die Drums und die Synthies platziert. Eine gigantische LED Leinwand wurde als nächstes enthüllt und von der Decke erstrahlte ein imposantes LED Quadrat, das noch für eindrucksvolle Lichteffekt sorgte.
Zum Intro Do You Dream Of Armageddon erschien auf der Leinwand eine Waldlandschaft, die von Schnee bedeckt war. Man sah zerstörte Strommasten. Bedrohliches Gewitter kam hinzu. Hochhäuser begannen zu brennen… Doch in dem Moment, als Sam Carter auftauchte, waren alle Blicke auf ihn gerichtet. Zu seinem sonst weißen Outfit trug er offen ein lässiges schwarzes Hemd. Black Lungs wurde ab der ersten Zeile gesanglich von den Metalfans untersützt. “Everybody get down!” Gleich zu Beginn galt es also die Aufgabe zu lösen, sich Richtung Boden ein wenig Platz zu verschaffen, damit sich alle kurz niederlassen konnten. Auf Kommando sprangen dann die 7.000 Besucher wieder empor. Der Anblick war gewiss beeindruckend. Zunächst musste man sich erstmal an den heftigst lauten Sound gewöhnen. Die Riffs gingen direkt durch Mark und Bein. Leider auch im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Sam schaffte es irgendwie, sich bereits während des ersten Songs seine Wade zu verletzen. Tapfer machte er zunächst weiter. Tiefe Growls stieß Sam zu dem ruppigen Titel Be Very Afraid hervor. Ruhelos ging es sogleich mit These Colours Don’t Run aus dem Jahr 2013 weiter. “You wanna jump? I know you fucking can!” Und wie die Menge hüpfen konnte! Man sah in glückliche Gesichter, während sich viele Fans aneinander festhielten, während sie in die Höhe sprangen. Dazu schrie Sam seine kritischen Textzeilen über den scheinheiligen “American Dream” inbrünstig in sein Mikro. “You had it all. You fucking piiiiiiigs!” Nach diesem Song trat dann ein Moment der Ungewissheit ein, denn Sam verließ die Bühne, um sein Bein abchecken zu lassen. Drummer Dan Searle übernahm derweil die Unterhaltung des Publikums. “Sam hurt his leg. You are 7.000 Germans, Belgians and Dutch. We don’t take this for granted.” Konnte Sam wohl weitermachen? Kurze Zeit später gab es Entwarnung. Der Fronter erhielt das wichtige “Go” und er kehrte leicht humpelnd zurück. Erleichterung machte sich breit. Dan richtete ein paar letzte Worte an uns: “I’ll give the micro back to the professional. But tonight, he’s not going to do the backflip!”
Die Single Auskopplung Tear Gas vom aktuellen Album glänzte mit satten Breakdowns. Zu den finsteren Riffs kamen die Vocals mit einer ordentlichen Ladung Hass daher, während der Refrain gar hymnisch erklang. “How the fuck are you feeling tonight? During the pandemic, we’ve been very very busy. We recorded two albums. Most of the bands recorded one. We think that’s lazy, so we made two. If we would play the song ,Impermanence’, could you sing as loud as you can? As loud as you fucking can?” Sam schrie uns nun mal richtig an. Als seine Growls einsetzten, entstand gar ein kleiner Death-Metal Moment. Glücklicherweise waren die Veranstalter bestens für diesen Abend vorbereitet. Standen doch im Graben etliche Securities nebeneinander. Und diese kamen gehörig ins Schwitzen, denn die Schar der Crowdsurfer riss einfach nicht ab. Immer wieder hoben sie die Fans über die Absperrungen. Darunter waren übrigens auffällig viele junge Frauen. Und es war wieder eine Wonne, in ihre Gesichter zu blicken. Beflügelt von Endorphinen landeten sie allesamt als strahlende Honigkuchenpferdchen im Bühnengraben. Als hätten sie gerade die erste Achterbahnfahrt ihres Lebens hinter sich gebracht. “The biggest fucking thank you to everyone of you. I can’t believe what my fucking eyes are seeing. Can you light up the crowd? I want to see all of you. This is the biggest show we have played out of London!” Lautstarke “Architects, Architects, Architects”-Rufe reihten sich ein, bis ein Crowdsurfer die Aufmerksamkeit von Sam auf sich zog, der im Zeitlupentempo nach vorne durchgereicht wurde. “That’s the slowest crowdsurfer, I’ve ever seen!” Amüsant sah es allemal aus.
“I love being in this band. I feel like I know everyone of you. But I also know, the world can be a scary thing. But when we play this shows, it feels like an escape. This music means so much to me. It’s therapy.” Richtig fluffig präsentierte sich Little Wonder. Ein eingängiger Partysong, zu dem es einen Ohrwurm on top gab. “I wanna sing you a different song, one that’s easier to swallow (…) We can dance, we can all sing along. We can say how we all wanna be saved, but it’s easier to follow.” Im Chor brannte sich der Titel noch besser ein. Die Stimmung in der Halle war jedenfalls äußerst prächtig. Woran merkte man, dass es richtig gut lief? Die Circle Pits bescherten einem ständig neue Leute, die um einen herum strandeten. Jedesmal, wenn man sich umdrehte, entdeckte man neue Gesichter. Orchestral unterlegt genossen wir die gefühlvollen Dead Butterflies. Auf der Leinwand flatterten etliche schwarze Schmetterlinge wild durcheinander. Sam leitete uns an, unsere Hände aneinanderzulegen, die Finger zu spreizen und die Daumen ineinander zu verschlingen. So entstanden 7.000 weitere Schmetterlinge, die von links nach rechts schwebten- auf einem Metal Konzert! “What amazing voices you have. Give yourself some love right now. For the next song, we shot a video for in Germany. The crowds here are insane. So, during the next song, you need to get a hundred times crazier, than the poeple in the video. I need your energy!” Unsäglicher Schmerz war bei Royal Beggars spürbar. Alex Dean am Bass, tobte sich nun mal so richtig aus. Und die Menge stand ihm in nichts nach.
Innehalten konnten wir bei dem akustischen Part des Konzerts. “The next song is really important to me. It’s written by Dan. Today, mentally I had a really, really bad day. With the help of the other band members, I walked through the park before the show to clear my head. So if you struggle, you’re not alone. 5 years ago, I had psychical problems and I’m lucky to be still here. I love my life. Today, when we walked around the lake, I started to cry. Now, here are 7.ooo people. So please go and ask for help. You’re not alone. Die Musiker platzierten sich vorn am Bühnenrand und Sam zeigte seine sanfte Facette, während er A Wasted Hymn sang. Zusammen mit dem entstandenen Lichtermeer, setzten die Fans stimmlich mit ein. Einerseits wurde einem warm ums Herz. Andererseits hing die unsagbar traurige Geschichte, um den Verlust von Band Member Tom in der Luft. Dan verlor seinen Bruder im Jahr 2016. Diesen Songs stets gemeinschaftlich zu singen, lässt ihn nie vergessen. Diese Augenblicke hatten durchaus etwas tröstendes inne. Einer meiner Favoriten des aktuellen Albums wurde auch längst von einem weiblichen Fan neben mir herbeigesehnt: Burn Down My House. Das völlig untypische, liebliche Glockenspiel hat es mir in diesem Song besonders angetan. Sam wurde live zunächst nur von der Akustikgitarre begleitet. Es dauerte aber nicht lange, bis sich die düstere Stimmung kraftvoll aufbaute. Als die restlichen Instrumente wieder samt Strom erklangen und sich die Industrial Elemente dazu gesellten, erlangte der Titel eine besondere Macht, um am Ende ganz zärtlich auszuklingen. Großartig!
Endzeitstimmung machte sich mit Hereafter breit. Zu dem ohnehin bedrohlichen und wuchtigen Track, brauten sich auf der Leinwand heftige Unwetter zusammen. Tiefdunkle Wolken wurden von warnenden Blitzen erhellt. Dazu flogen Menschen kreuz und quer durch die Luft. Direkt entstand ein unbehagliches Gefühl. Das deutliche Zeichen kam an. When We Were Young heizte die Stimmung erneut an. Sam läutete mit einem Handzeichen erneute Circle Pits ein. Selig sangen alle zusammen “When we were young, we thought we had the whole world figured out…” Der Fronter strahlte übers ganze Gesicht. Verwunderlich war an diesem Abend übrigens das Verhalten von Gitarrist Josh Middleton. Stand er doch das ganze Set über recht still da und spielte konzentriert seine Parts. Die ganze Zeit über vermutete man bereits, dass da irgendetwas nicht stimmte. Sam klärte dies nun auf. Josh hatte sich eine heftige Grippe eingefangen. Abseits der Bühne hielt er sich getrennt von dem Rest der Band und der Crew auf. Hatte die Tour doch gerade erst begonnen, wuchs der Respekt vor seiner Leistung. Die anstrengenden Konzerte nicht auszulassen und durchzuziehen… Ein unangenehmes Los, das in diesem Winter leider bereits einige Bands auf ihren Tourneen getroffen hat. Glücklicherweise konnte Josh die noch folgenden Konzerte auch bespielen und hat tapfer durchgehalten. Finale mit dem Kracher Animals. Ein letztes Mal genossen wir den fetten Sound, die wunderbare Lightshow und die Spielfreude der Band. Sam hat sich wahrlich in unsere Herzen geschrien! Abschließend verabschiedete er uns mit den Worten: “I can’t tell you, how much I’ve missed that!” Uns ging es ganz genauso, Sam!
Wisst ihr, was mich besonders glücklich macht? Trotz all der Kritik der Presse und vieler Fans an den letzten beiden Alben der Band, ist es hier gelungen, die Hütte voll zu machen. 7.000 Menschen waren bei einem Konzert, das zu weiten Teilen dem Metalcore gewidmet war. Dies ist eine herausragende Leistung. Es zeigt auch, dass die Architects mit ihrem musikalischen Richtungswechsel durchaus Fans hinzugewonnen haben. Die Fans der ersten Tage dürften dennoch genauso happy über den Ausgang des Abends sein. Schließlich wurden Songs aus der gesamten Laufbahn der Band bedient. Und 2023 ist zurecht das Jahr der Architects!
Setlist ARCHITECTS – Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (07.01.2023)
01. Black Lungs
02. Modern Misery
03. Be Very Afraid
04. These Colours Don’t Run
05. Deep Fake
06. Tear Gas
07. Giving Blood
08. Impermanence
09. Meteor
10. Discourse Is Dead
11. Broken Cross
12. Little Wonder
13. A New Moral Low Ground
14. Dead Butterflies
15. Royal Beggars
16. A Match Made In Heaven
17. Memento Mori
18. A Wasted Hymn
19. Burn Down My House
20. Hereafter
21. Doomsday
22. Nihilist (Z)
23. When We Were Young (Z)
24. Animals (Z)
Weblinks Architects:
Homepage: architectsofficial.com
Facebook: www.facebook.com/architectsuk
Instagram: www.instagram.com/architects