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NO MORE – Kissin’ In The Blue Dark

NO MORE - Kissin' In The Blue Dark

No More - Kissin' In The Blue Dark

Ein neues Studioalbum, das erste seit sieben Jahren und dann gleich 29 Stücke stark – so melden sich No More zurück. Zuletzt brachten Tina Sanudakura und Andy Schwarz eine EP mit Coversongs u.a. von Joy Division, Velvet Underground und Lee Hazlewood (The End Of The World), ein Score-Projekt namens W?.?K?.?V?.?B?.?Z. – Sketches Of An Imaginary Soundtrack sowie einige Live-Aufnahmen aus den 80ern heraus, nun aber ist Kissin’ In The Blue Dark erhältlich. Unterteilt in “Blue” und “Dark”, finden wir auf der ersten CD songorientierte Stücke mit der betörenden Stimme von Schwarz, die zweite Scheibe beinhaltet vornehmlich atmosphärische und instrumentale Klangwelten.

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Der Titel ist einer Zeile aus Lana del Reys Hit Video Games entnommen, an den Sadcore-Stil der US-amerikanischen Starsängerin erinnert auf der neuen No More-Platte aber nicht allzuviel. Stattdessen stand vor allem David Bowie einmal mehr als Inspirationsquelle parat, hörbar unter anderem im Opener Berlin Soul. Das Duo setzt aber auf den 14 Songs der ersten CD völlig verschiedene musikalische Schwerpunkte. Natürlich braucht hier niemand fröhlich-beschwingten Formatradio-Mitgröl-Pop zu erwarten, die Schwermut zieht sich wie gewohnt durch das gesamte Album, es ist schließlich No More. Genre-technisch setzen sich Sanudakura und Schwarz jedoch kaum Grenzen, heraussticht insbesondere Sleepers And Trains, das mit Sequenzer-Synthbasslinie und monotonen Drums sofort an DAF erinnert. Womöglich eine Hommage an Gabi, in jedem Fall absolut gelungen.

Zuvor erfreuen sich aber bereits Freunde von elektronisch angefüttertem Postpunk an dem Doppelpack Keep It Cool und Paris Blue, letzteres bekam wie hier zu sehen auch ein sehenswertes Video spendiert. Im Uptempo kommt das eher zappelig-bockige Adrift daher, mit lupenreiner 80er-Synthmelodie besticht das Batcave-Disco taugliche Joan In A Red Field und dann gibt es mit Love’s Sweet Dream gegen Ende noch wohlige Begleitmusik für heimelige Sonnenuntergänge. Ein rundes Paket voller dunkelbunter Songperlen.

Wie bereits eingangs erwähnt, kommt der zweite Teil des Doppelalbums anders daher. Fast gänzlich ohne Gesang angelegt, liefern No More hier einen typischen “Nachts-auf-der-Autobahn”-Soundtrack. Manchmal sehr reduziert wie in Château d`Hérouville oder dem passend betitelten Floating, teils aber auch opulent mit gehöriger Streicherunterstützung wie in V oder clubbig-pulsierend wie in The Night Still Holds Temptation.

Synthies, Piano, Theremin, Gitarre mit und ohne Tremolo, sachte Beats wie treibende Drums, große Melodien und entspannende, atmosphärisch Momente der Ruhe – all das kombinieren No More auf Kissin’ In The Blue Dark gekonnt. Einmal beweisen Tina Sanudakura und Andy Schwarz, warum sie in der Szene eine feste Größe sind. Live zu hören gibt es Stücke der neuen Platte wie alte Klassiker noch mindestens zweimal – am 12.11. im Kölner Blue Shell und am 18.11. im Hamburger Hafenklang.

NO MORE – Hamburg, Hafenklang (15.02.2019)

Tracklist NO MORE – Kissin’ In The Blue Dark

CD1: Blue
01. Berlin Soul
02. Keep It Cool
03. Paris Blue
04. Painting Flowers In The Dark
05. A Happy Place
06. It’s So Easy To Get Lost
07. Kissin’ In The Blue Dark
08. All The Dark That Shines
09. Adrift
10. Sleepers And Trains
11. Valentina
12. Joan In A Red Field
13. Love’s Sweet Dream
14. You Have To Paint It

CD2: Dark
01. Nightfall
02. The Sun, Henriette, The Sun
03. Harmonic 1973
04. Descending
05. V
06. Château d`Hérouville
07. Words, Vows, Gits And Tears
08. Floating
09. A.E.S.
10. Old News Is Good News
11. The Night Still Holds Temptation
12. All’Ombra Dei Pini
13. The Nightly Runner
14. The Woman In White
15. First Light

Weblinks NO MORE

Homepage: www.nomoremusic.de
Facebook: facebook.com/official.no.more

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