Eine echte Pause macht diese Band auch wirklich nie. Nach dem 20-Jährigem Bandjubiläum haben ASP bereits ein neues Album am Start, welches auf dem Namen Kosmonautilus hört und in einer großen Tour nun vorgestellt wird.
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Die Turbinenhalle ist zwar nicht ausverkauft jedoch gut gefüllt als der Support 2 Minds Collide den Abend eröffnet. Das Trio bezeichnet seine Musik als Dark Rock, doch ganz so sieht es der Autor nicht. Es bleibt eingängiger Rock mit Pop-Elementen und die eher klare Stimme des Frontmanns und Sängers Lias Schwarz, lässt ein Dark-Feeling eher vermissen. Eine gute Show liefern sie durchaus ab, der Sänger hat eine kräftige Stimme und weiß zu unterhalten.
Doch die Freude auf Alexander Spreng und seine Mitstreiter ist dann doch größer und es wird honoriert, dass die Umbaupause recht kurz gerät und der Hauptact sogar einige Minuten vor 21 Uhr beginnt.
Die ersten beiden Songs sind neu und so dauert es ein wenig, bis die Stimmung hoch kocht. Doch dann erfreuen sich die Fans in Oberhausen auf einen Streifzug durch die gesamte Diskografie von ASP. Highlights im Repertoire und bei den Leuten im Publikum sind Werben aber auch Ich Bin Ein Wahrer Satan, welches lauthals mitgesungen und rhythmisch beklatscht wird. Der Sound ist die ganze Zeit über gleich gut, die Band sprüht vor Spielfreude und Alexander Spreng ist wie immer redselig, freundlich und zugewandt. Selten erklärt jemand so charmant das Filmen und Fotografieren mit dem Smartphone nach ungefähr der Hälfte des Konzerts einzustellen: Dafür gebe sich die Band beim kommenden Stück, besonders viel Mühe fotogen zu sein. So wickelt ASP ihr Publikum um den Finger, ohne jegliche Aggression oder gar Verbote.
Und das ist das Spezielle an ASP und ihren Konzerten. Natürlich geht es um die Songs und die Musik. Aber zwischen dem Publikum und der Band existiert eine Nähe, die auf jedem Konzert allgegenwärtig und spürbar ist. Beide Seiten mögen, schätzen und respektieren sich, kommunizieren auf einer Ebene miteinander und sind sich sehr wohlgesonnen. So ist es nicht verwunderlich, dass nach dem üblichen Set das Publikum nicht Zugabe ruft, sondern ein “Ohooo” singt und wiederholt in dem Stil, wie es der Sänger und Frontmann immer bei dem Hit Ich Will Brennen anstimmt und es ist logisch, dass dies dann auch kurz vor Schluss gespielt wird.
Stolze zwei Stunden und 20 Minuten unterhalten sich beide Seiten warmherzig und mit Respekt und Dankbarkeit. Da fällt es gar nicht auf, dass der eine oder andere Hit es nicht ins Programm schaffte oder Überraschungen ausblieben. Denn irgendwie war es auch ein bisschen ein Konzert wie immer. Ein Gig mit ASP ist immer gut.
Setlist ASP @ Turbinenhalle, Oberhausen (24.01.2020):
01. Rückfall
02. Morgengrauen irgendwo
03. Torpedos
04. Krabat
05. Eisige Wirklichkeit
06. Phragmokontrolle
07. Und Wir Tanzten (Ungeschickte Liebesbriefe)
08. Souvenir, Souvenir
09. Werben
10. Abyssus II (Musik)
11. Demon Love
12. Tintakel
13. Lykanthropie (Es Tobt Ein Krieg In Mir)
14. Wanderer
15. GeistErfahrer
16. Ich Bin Ein Wahrer Satan
17. Kosmonautilus
18. Schwarzes Blut
19. Schatten eilen uns voraus
20. 20.000 Meilen / SonARTa / BernsteinmeerengeL / Zutiefst (Z)
21. Ich Will brennen (Z)
22. Kurzversion: Fortsetzung folgt…1 (Z)
23. Schwarzer Schmetterling (ZZ)