EXPOSED TO NOISE – The Ocean

EXPOSED TO NOISE - The Ocean
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7 Gesamtnote

7

Stille Wasser sind tief, The Ocean laut

Bereits elf Jahre liegt Stories Of A Fragile Twilight (2008) von Exposed To Noise zurück. Ihr zweites Album bescherte der 2001 im Ruhrgebiet gegründeten Metalband Auftritte mit Künstlern wie A Day To Remember, August Burns Red, The Devil Wears Prada oder Ignite. Familiäre und berufliche Gründe ließen die Truppe allerdings immer weniger Noise exposen, bis es gänzlich stumm um sie wurde.

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Nur wenige Fans dürften damit gerechnet haben, dass sich die Kombo nochmals zurückmeldet. Doch nach jahrelanger Ebbe flutet nun The Ocean lautstark die Gehörgänge. Ihr neues Album haben Exposed to Noise in Eigenregie produziert, für Mixing und Mastering holten sie sich Seeb Levermann (Greenman Studios) ins Studio. Neu ist auch die Besetzung der Band, was sich in Sänger Marian Ruberg und Schlagzeuger Volker Ölschlägel äußert. Weiterhin dabei sind Andreas Imig (Bass), Malte Storch (Guitar) und Sebastian Winkelnkemper (Guitar).

Das mit einer Spielzeit von rund 35 Minuten sehr kurzweilige The Ocean verortet die Band im Modern Metal, der hier auf den Wellen von Metalcore und Djent reitet sowie mit einzelnen Passagen an Melodic Death Metal erinnert. Vergleichen ließe sich das mit einer Mischung aus aktuellen Pyogenesis-Alben und Bury Tomorrow. Textlich behandeln Exposed To Noise nach eigenen Angaben “persönliche Schicksale, Erfahrungen und Ideologien”, die über “abstrakte fiktionale Konstrukte” vermittelt werden.

Was ein wenig verkopft wirken mag, klingt musikalisch souverän, druckvoll und eingängig. Das von Synthesizern und Samples geprägte Intro Spiral rückt den genreüblich mit hoher Stimmlage vorgetragenen Klargesang in den Mittelpunkt, um dann flüssig in die Vorab-Single Procedure 9 überzugehen. Der Wechsel aus satten Growls und Klargesang macht direkt Lust auf Meer mehr, Breakdowns ergehen sich in Keyboard- und Synth-Sequenzen, im Hintergrund frickeln die Gitarren.

Ähnlich prescht Therapy nach vorne, das proggiger daherkommt und die Geschwindigkeit zugunsten des Klargesangs herausnimmt. Nach diesem Muster empfiehlt sich das nachdenkliche Regret. Rewind. Retry. als radiotauglicher Rock. Das Instrumentalstück Desecrate verbreitet zusätzliche Ruhe.

Exposed to Noise - Procedure 9

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Bis hierhin haben Hörer einem zeitgemäßen Metalalbum gelauscht, jedoch fällt es schwer, das Alleinstellungsmerkmal von The Ocean zu fassen. Auf ihrem neuen Album erscheinen Exposed to Noise im Vergleich zum Sound des Vorgängers spielfreudiger, das investierte Herzblut ist spürbar. Die Band unterscheidet sich aber kaum von ihren zahlreichen Kollegen, die sich in ähnlichen Wassern bewegen.

Mit dem Titelstück The Ocean wird es wieder härter und es zeigt sich, dass Exposed to Noise die Überraschungen für das letzte Drittel aufgespart haben. Disarray vereint die Fähigkeit der Band für Härte, Melodie und Melancholie, die Ohrwürmer The Gift und The Signal servieren zum Abschluss saftigen Progressive Metalcore.

The Ocean ist seit Anfang November erhältlich.

Tracklist EXPOSED TO NOISE – The Ocean:

01. Spiral
02. Procedure 9
03. Therapy
04. Regret. Rewind. Retry.
05. Desecrate
06. The Ocean
07. Disarray
08. The Gift
09. Signal

Weblinks EXPOSED TO NOISE:

Website: www.exposed-to-noise.com
Facebook: www.facebook.com/etnofficial
Twitter: https://twitter.com/exposedtonoise
Instagram: www.instagram.com/etn_official

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