Jeder kennt das: Auf der Arbeit zu viel Stress, fettig gegessen und von Müdigkeit übermannt und trotzdem steht ein Konzert an. Und dann ist es ein Künstler, der am Abend zuvor viel näher an der Haustür spielte. Trotzdem natürlich hin, es gibt Anreisestau und Parkplatzpropleme und trotzdem ist man exakt pünktlich in der Halle als Michael Bublé die Showtreppe herunter stolziert. Links und rechts von der Treppe sind jeweils rund zwanzig Musiker platziert, die mit verschiedenen Instrumenten das Orchester bilden.
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Es ertönt der perfekteste Arena-Sound, den der Autor jemals hörte, auch Gesang und Stimme Michael Bublés klingen astrein. Es ist also möglich, auch hier den perfekten Klang hinzubekommen. Was hier anders gemacht wird als bei den restlichen Konzerten, lässt sich nicht herausfinden. Das Orchester ist perfekt aufeinander abgestimmt und auch Bublé ist mental jederzeit auf der Höhe. Mit einer Lässigkeit und Leichtigkeit nimmt er die Smartphones aus dem Zuschauerraum, macht Selfies von sich und reicht die Telefone zu den Besitzern zurück. Kinder dürfen mit ihm tanzen oder gar singen und auch ein älterer Herr darf das Mikrofon übernehmen. Das macht er so gut, dass man fast den alten Frank Sinatra zu hören glaubt.
Hier stimmt jede Interaktion und wird zugleich auch gekonnt dosiert, keine Aktion wird zu lang aufgebauscht, sodass alles kurzweilig und unterhaltsam bleibt. Natürlich wird es an der einen oder anderen Stelle sehr kitschig, wenn zum Beispiel zu When I Fall in Love ein Sternenhimmel auf der Leinwand erscheint. Doch wie bereits erwähnt wird man nichts davon überdrüssig und so zeigt dieser Abend eindrucksvoll, was anderen Stars noch fehlt. So ist er charmant und schlagfertig wie ein Robbie Williams, wirkt dabei aber mit Abstand eleganter und trifft bei seinem Gesang jeden Ton. Einen Makel sucht der Autor wirklich vergebens, dieses Konzert ist perfekt inszeniert, wirkt aber spontan und lässig. Zwischendurch denkt der Autor an Elvis Presley, so muss der King streckenweise auf die Leute gewirkt haben. Und siehe da, auch Bublé scheint an ihn zu denken und covert ein Stück das ihn groß machte zum Schluss, welches passenderweise heißt: Always on my Mind. Und das bleibt das Konzert des Jahres wohl auch im Kopf des Autors.
Danke für die Perfektion Mr. Bublé.
Setlist MICHAEL BUBLÉ (nicht 100%ig sicher):
Feeling Good
Haven’t Met You Yet
My Funny Valentine
I Only Have Eyes for You
Sway
Such a Night
Fly Me to the Moon
When You’re Smiling
You Raise Me Up
You’re Nobody Till Somebody Loves You
When I Fall in Love
Love You Anymore
Forever Now
Home
Buona sera signorina
Just a Gigolo / I Ain’t Got Nobody
You Never Can Tell
Nobody but Me
Cry Me a River
Where or When (Z)
Everything (Z)
Always on My Mind (Z)