Das Wetter könnte zunächst gemütlicher sein für ein Open Air, denn kurz nach Einlass prasst der Regen nur so vom Himmel – Aber pünktlich ab 20 Uhr bleibt es trocken im Sparkassenpark zu Mönchengladbach. Doch die Jungs von Thirty Seconds To Mars lassen noch gut auf sich warten, bevor diese gegen 20:30 Uhr mit der Show beginnen. Und Show trifft es ganz gut. Es wird auf der Bühne sofort bunt beleuchtet und in den vorderen Reihen werden Fahnen geschwenkt. Schlagzeug und Bass bzw. Keyboard sind auf der großen Bühne rechts und eher im hinteren Bereich angeordnet und wirken zum Teil völlig deplatziert. Sänger, Frontmann und Star Jared Leto bewegt sich viel und redet noch mehr. Er verspricht eine Party und Spaß und gibt sich sehr publikumsnah. Das Publikum darf sich interaktiv beteiligen, gruppenweise mitsingen oder in den vorderen Reihen Fahnen schwenken. Dass sogar zeitweise Fans auf die Bühne dürfen, erklärt warum diese recht karg ausgestattet ist und unterstreicht die Nähe zwischen Band und Publikum. Gleichzeitig ist dies aber auch das größte Problem des Gigs. Um Musik geht es hier weniger und die Ansagen und Interaktionen verhindern, dass das Konzert in Gang kommt und sich die Stimmung steigern und auf alle übertragen kann. Der Sound ist gut und druckvoll, von daher wäre der ein oder andere Song mehr sicher auch erstrebenswert gewesen. Doch nach knapp 90 Minuten macht das Trio ohne eine Zugabe zu spielen Schluss.
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Reicht das? Musikalisch bleibt es – von ihrem eigenen Reden und Auftreten abgesehen – eher mau. Für Superstars, die solange im Geschäft sind, sind 15 Stücke zu wenig und manchmal konnte man nicht sicher sein, ob alles live und vor Ort gesampelt ist oder doch vom Band kommt. Wenn schon der Pressetext Vergleiche zu Bands wie Tool wagt, wird nach den Sternen gegriffen. Das löst Thirty Seconds To Mars in Mönchengladbach nicht ein und der Vergleich ist auch ungünstig gewählt. Ist das schlimm? Das muss es auf keinen Fall. Dem überwiegend weiblichen Publikum scheint die Show größtenteils zu gefallen. Spielfreude sowie Hingabe sind ansteckend und die Hits werden gespielt. Jared Leto inszeniert sich dabei durchaus selbst, ihm Arroganz vorzuwerfen ginge jedoch zu weit. Thirty Seconds to Mars bieten 90 Minuten Unterhaltung und das kann nicht jeder – und macht auch nicht jeder.
Setlist THIRTY SECONDS TO MARS @ Mönchengladbach, Sparkassenpark (15.08.2019):
01. Monolith
02. Up in the Air
03. Kings and Queens
04. This Is War
05. Dangerous Night
06. Rescue Me
07. Hail to the Victor
08. Do or Die
09. City of Angels
10. Remedy
11. Hurricane
12. Great Wide Open
13. The Kill (Bury Me)
14. Walk on Water
15. Closer to the Edge
Konzertbilder: Michael Gamon