“Whatever you send out – be careful. It could come back to you, in best or worst case.” Das dritte Auge steht in der spirituellen Welt für das Stirnchakra, für Hellsicht, für Weitsicht, aber auch für Erkenntnis und spirituelle Erfahrungen. Man könnte vielleicht aber auch ganz einfach und etwas abgeklärter sagen: Ist unser drittes Auge geöffnet, schöpfen wir aus unserer Lebenserfahrung und verlassen uns auf unsere wache Intuition.
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Es gibt immer Phasen in unserem Leben, in denen unser drittes Auge mehr oder weniger verschlossen ist oder wir keine Verbindung dazu aufbauen können. Diese Phasen verbinden wir mit schmerzhaften Erinnerungen, in denen uns weh getan wurde, in denen wir anderen weh getan haben oder Fehler gemacht haben. Unnötig zu sagen, dass es gerade diese Erlebnisse sind, die uns besonders prägen, nicht nur uns formen, sondern alle um uns herum. In allen Mythen gibt es für diese Vorgänge schicksalhaften Zusammenspiels menschlicher Beziehungen und Wechselwirkungen mit ihrer Umgebung Namen. Ob dies nun Karma oder das Wyrd ist, ob wir es durch das dritte Auge oder am Grund eines tiefen Brunnens wahrnehmen, es hat große Bedeutung, verbindet, spendet Sinn und Trost.
La Scaltra widmen ihr zweites Studioalbum dem dritten Auge. Auf The Third Eye umfasst dieses spirituelle Konzept die darauf enthaltenen zwölf Songs wie eine lose Klammer. Wie schon auf dem Vorgängeralbum Freakshow (2017) und ihrer Debüt-EP Ghosts (2016) verbinden La Scaltra auch auf ihrem neuen Album wieder klassische Goth- und Death-Rock Elemente mit tanzbarem Dark-Wave. Das tun sie in einer so lässigen und unaufgeregten Art und Weise, dass man sich schon wundert und natürlich sehr freut, dass die unprätentiösen, fließenden Songs keine Zufallsprodukte sind, sondern sich tatsächlich zu einem eigenständigen und authentischen Stil der Frauenband (plus einen Mann) aus dem Pott herausgearbeitet haben. Dieser hat sich auf The Third Eye noch einmal mehr gefestigt.
Besonderes Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal von La Scaltra ist das spezielle Wechselspiel bei der Gesangstechnik zwischen den beiden Sängerinnen. Die zartere unstete Stimme von Dae Widow umspielt den klaren, warmen Gesang von Aeleth Kaven wie ein gespenstischer Wind oder antwortet ihm wie ein fernes Echo. War das musikalische Konzept bei Ghosts noch komplett auf die Banshees ausgerichtet, setzen La Scaltra dies auf The Third Eye dosierter und wirkungsvoller ein und schärfen ihre Idee vom selbstkonzipierten Gloomy Witch Wave Rock. Dabei entstehen Songs wie The Spell, The Sentinel’s Lot oder Rhythm Of Our Dead Hearts, die man bereits während der ersten Takte als klassische La Scaltra Songs identifizieren kann. Hat man es als Band erst einmal so weit geschafft, muss man sich eigentlich keine Sorgen mehr machen.
La Scaltra greifen zudem mit ihrer Musik in ein Genre, ein Gefühl, eine Neigung zur Dunkelheit, die es eigentlich schon lange nicht mehr gibt oder zumindest von keiner anderen Band mehr aufgegriffen wird. Sie beleben dieses musikalische Emotionengeflecht, denn was die KünstlerInnen da machen, ist so viel mehr als nur Musik, mit ihrer authentischen Art, ihrer eigenen Sehnsucht und der ihrer Zuhörerschaft neu. Man kann jedem ihrer Songs förmlich anhören: Das ist die Musik, die wir machen wollen. Genau so soll sie sich anhören. Das schafft ganz viel Sympathie und Verbundenheit.
The Third Eye ist am 14. Juni bei Solar Lodge erschienen.
Anspieltipps: The Spell, Toxicated, Rhythm Of Our Dead Hearts
Tracklist LA SCALTRA – The Third Eye:
01. The Incarnation Of Karma
02. The Spell
03. So Fine
04. Toxicated
05. The Sentinel’s Lot
06. Love in One Hearse
07. Good Sinner
08. Rhythm Of Our Dead Hearts
09. Church Of B.
10. Burning
11. Undead
12. Imago Diaboli
Weblinks LA SCALTRA:
Official: http://www.lascaltra.de
Facebook: https://www.facebook.com/lascaltra/
Label: https://solarlodge.de