Auch der Sonntag begann wieder bei schönstem Wetter. Wie am Tag zuvor startete das Festival auf der Weidenbogenbühne. Nox Interna traten jetzt düster gestylt und gut gelaunt auf die Bühne. Die Gothic-Rock-Band aus Madrid hatten 2015 ihr drittes Album Spiritual Havoc veröffentlicht. Mit melodischen und rockigen Titeln legten Nox Interna gleich richtig los. Die ersten Besucher strömten gleich herbei und hatten sich zahlreich nun auch schon vor der Amphibühne eingefunden. Die Oldenburger Band Steril vereinigt verschiedene Musikstile. Die härteren Industrial-Elemente werden mit Ambient und Dance kombiniert. Die durchgängig tanzbaren Songs kamen gut beim Publikum an.
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Auf der Weidenbogenbühne ging es entspannend weiter mit White Birches. Das schwedische Duo kombiniert ausgefeilte Elektronik mit Gitarre. Düstere Klänge erwarteten jetzt die Besucher. Sängerin Jenny Gabrielsson verzauberte die Gäste mit ihrer einzigartigen Stimme. Mit Old School Electro ging es auf der Amphibühne weiter. Das deutsch-amerikanische Duo Harmjoy besteht aus Dan van Hoyel (Titans) und Mr. Ølåf Å. Reimers (Tyske Ludder). Sie verpassten dem Projekt mit gefühlvollen Texten und leichtem Sound eine eigene Note. 2014 wurde das Album Silver Lining Of The Mushroom Cloud veröffentlicht. Live wurde Harmjoy am Schlagzeug unterstützt. Sie überzeugten die Fans mit melodischen und einprägsamen Titeln.
Zeitgleich traten auf der Kulturbühne St. Michael Front auf. Der Stil des Hamburger Duos variiert zwischen Dark Wave und Dark Pop. Eine akustische Gitarre bereicherte den Sound zusätzlich. Eine ganze Reihe Besucher zog es vor die Bühne. St. Michael Front warteten mit rhythmischen und akustischen Titeln auf. Bei strahlenden Sonnenschein ging es mit Assemblage 23 auf der Weidenbogenbühne weiter. Der Platz war nun voll bis hinten. Sehnsüchtig erwarteten viele Fans das aus Seattle stammende Elektro-Projekt von Tom Shear. Sofort wurde das Publikum gefesselt. Assemblage 23 lieferten an diesem Nachmittag erstklassigen melodischen Elektrosound ab.
Kurz danach traten Rue Oberkampf auf der Parkbühne. Beeinflusst wurde die Band durch die 80er-Jahre. Minimalistisch elektronischer Sound wird mit französischen Texten kombiniert. Dies verleiht der Musik ihren einzigartigen Charme. Zeit für viele Fans zum Tanzen, aber auch zum Genießen. Melodischer Synthie-Pop war als nächstes auf der Amphibühne angesagt. Das schwedische Trio Red Cell überzeugte durch ausgefeilte elektronische Klänge, gefühlvollen Gesang. Die wohlklingenden Titel lockten viele Gäste vor die Bühne. Weitere Gäste nutzen die Gelegenheit, um sich auf den Sitzen zu entspannen. Orange Sector sind bekannt für klassischen EBM. 16:20 Uhr traten sie auf der Weidenbogenbühne auf. Bereits in den frühen 90er Jahren konnte sich die Band einen Namen machen. Jetzt wurde vom Anfang bis zum Ende getanzt. Songs wie Für Immer und Kalt wie Stahl kamen bei den begeisterten Fans gut an.
Gleichzeitig spielten The Foreign Resort auf der Parkbühne. Post Punk trifft hier auf Indie-Rock. Die dänische Formation legte sich ordentlich ins Zeug. Auf das Schlagzeug wurde besonders Wert gelegt. Es bekam einen Platz im vorderen Bereich der Bühne. Dicht gedrängt standen die Besucher vor der Bühne. Für Fans des Indie-Rocks war The Foreign Resort ein Hochgenuss. Um 17:20 Uhr ging es mit UV Pop auf der Kulturbühne weiter. Die aus Sheffield stammende Band um John Kevin White gibt es bereits seit 1981. Musikalisch ist UV Pop am ehesten dem Post-Punk zuzuordnen. Gitarre und Bass dominieren den dunklen Sound. Die Zuhörer erwartete eine Reise in die frühen 80er Jahre.
Kurz darauf wurde mit D:uel wieder ein Highlight präsentiert. Hinter dieser Formation stecken die Künstlerinnen Claudia Brücken und Susanne Freytag. Mitte der 80er Jahre waren sie mit der Band Propaganda erfolgreich. Musikalische Unterstützung gab es am Keyboard, Gitarre und Schlagzeug. Viele Besucher drängten nun zur Bühne, um diese außergewöhnliche Performance zu genießen. D:uel präsentierten Klassiker wie Dr. Marbuse und p: Machinery sowie einige Coverversionen.
Letzte Band auf der Weidenbogenbühne war anschließend Welle: Erdball. Das Minimal-Elektro-Projekt aus Hannover trat an diesem Abend mit zwei neuen Sängerinnen auf die Bühne. Die deutschen Texte sind oft tiefgründig. Elektronische Hilfsmittel wie der Commodore 64 kamen wieder zum Einsatz. Zur Show gehörten ebenfalls Videoleinwände und Luftballons. Neben dem neuen Song 20000 Meilen unter dem Meer sangen und klatschten die begeisterten Fans zu Liedern wie Arbeit adelt! und VW Käfer. Welle: Erdball beendeten ihre grandiose Show nach einigen Zugaben mit Starfighter F-104G.
Hinter Stalingrad Valkyrie steckt niemand geringeres als Kirlian Camera. Das Side Project ist musikalisch sphärisch und düster. Da es von diesem Projekt nur wenige Auftritte gibt, wollte sich die Chance niemand entgehen lassen. Erwartungsgemäß strömten nun sehr viele Besucher zur Kulturbühne. Die kleine Bühne war dicht in Nebel gehüllt. Titel wie Slavonija sind ruhig gehalten, entpuppen sich aber schnell als Ohrwürmer. An diesem Abend wurde auch eine neue Mini-CD präsentiert, von der auch einige Titel gespielt wurden.
Um 20:30 Uhr begann die Show von Zeromancer auf der Amphibühne. Die letzte Band des 13. NCN Festivals lockte noch einmal die letzten Reserven der Besucher hervor. Die norwegische Synth-Rock-Band präsentierte in rund 90 Minuten eine perfekte Symbiose von Elektro- und Gitarrensound. Die Musiker setzten alles in Bewegung. Dies feuerte auch das Publikum an. Zeromancer war ein würdiger Abschluss der diesjährigen Nocturnal Culture Night.
Fazit: Das 13. NCN Festival konnte wieder einiges bieten. Neben Highlights wie Marc Almond, Peter Hook & The Light und D:uel konnten die Besucher sowohl etablierte Bands der Szene als auch Newcomer erleben. Oft ist es schwierig, so eine Mischung gleichzeitig zu erleben. Das NCN macht dies immer wieder möglich. Tolles Ambiente, eine sympathische Crew und perfektes Wetter rundeten dies noch ab. Es geht auch schon wieder in die nächste Runde. Der Vorverkauf für 2019 hat bereits begonnen.
Infos unter: Nocturnal Culture Night