Der Samstag startete mit sonnigen Wetter. Auftakt machte um 11:45 Uhr Sündenrausch, die als Duo seit 2014 wieder aktiv sind. Live werden Sängerin Kira und Gitarrist Michael am Bass und Schlagzeug unterstützt. Die ersten Gäste erschienen jetzt an der Weidenbogenbühne. Mit deutschen Texten und rockigen Gitarrenklängen startete der 2. Tag bestmöglich. Eine halbe Stunde später war es soweit für Controlled Collapse. Das polnische Electro-/Industrial-Projekt stammt aus Lodz. Seit 2007 wurden insgesamt vier Alben veröffentlicht, zuletzt Post-Traumatic Stress Disorder (2017). Zu früher Stunde war gleich Tanzen angesagt. Der volle Einsatz der Musiker sprang auch auf das Publikum über. Neben harten Elektro-Sounds kamen auch Gitarre und Schlagzeug zum Einsatz. Diese heizten die Stimmung zusätzlich an.
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Mit dem schwedischen Dark Electronic Projekt Machinista ging es anschließend auf der Weidenbogenbühne weiter. Elektronische Elemente stehen zwar auch bei der Band aus Malmö im Vordergrund. Jedoch kommt auch die Gitarre gut zum Einsatz. Schon nach wenigen Minuten klatschte das Publikum zu den tanzbaren Songs, die melodisch und mitreißend waren. Vor der Amphibühne warteten jetzt schon einige Fans auf Scheuber. Bekannt ist Dirk Scheuber als Keyboarder von Project Pitchfork. Jetzt will er mit diesem Projekt auch seine eigenen Ideen verwirklichen. Zu melancholischen Songs und ausgefeilten elektronischen Klängen strömten viele Fans zur Bühne.
Ebenfalls elektronisch, jedoch musikalisch viel düsterer ging es auf der Weidenbogenbühne mit Fïx8:Sëd8 weiter. Mastermind Martin Sane trat im hellem Kittel und Maske auf die Bühne. Am Mikrofon waren Puppen befestigt. Der sonstige Einzelkämpfer wurde live am Keyboard unterstützt. Fïx8:Sëd8 konnte mit klassischem dunklen Sound die Zuhörer sogleich mit einem audiovisuellen Erlebnis begeistern. Gleichzeitig hatte die Indie-Rock-Band Luc Stargazer ihren Auftritt auf der Parkbühne. Die Dresdner Band existiert seit 2010. Das Spektrum ihrer Musik ist weitreichend. Vom kraftvollen Rock bis Dark Wave wurde so einiges ausgeschöpft, so dass das Publikum sowohl tanzen als auch entspannen konnte.
Um 14:35 Uhr begann die Show von FAID auf der Amphibühne. Das noch junge Berliner Trio setzt auf klassischen Synth-Pop. Neben zwei Synthesizern kommt auch ein Schlagzeug zum Einsatz. Die dynamischen und zugleich gefühlvollen Songs erfreuten so einige Besucher. Parallel spielte Widukind auf der Kulturbühne. Carsten Klatte hat bereits bei verschiedenen Bands mitgewirkt. Hier wurde den Gästen nun Textwerk und Apocalyptic Folk in deutscher Sprache präsentiert. Zwischen den Songs vermittelte der Sänger auch seine Gedanken. Neben akustischer Gitarre wurde bei Widukind auch E-Gitarre, Violine und Schlagzeug eingesetzt.
Mit Box And The Twins ging es anschließend auf der Parkbühne weiter. Dark Wave trifft hier auf düstere Elektronik. Live dominierten hier jedoch Gitarre und Bass. Natürlich wurde auch ein Hauch von 80er Jahre Nostalgie vermittelt. Kleine Accessoires sollten auch die Bühne verschönern. Die Kölner Band konnte mit ihren melancholischen Songs mit Sicherheit die Besucher begeistern und neue Fans gewinnen.
Armageddon Dildos hatten bereits in den 90er Jahren Kultstatus. Um 15:55 Uhr starteten sie auf der Amphibühne gleich durch. Wer klassischen EBM mag, war hier genau richtig. Natürlich durften an diesem Nachmittag Klassiker wie East West und Never Mind! nicht fehlen. Sänger Uwe Kanka suchte auch Kontakt zum Publikum, was die Stimmung noch mehr anheizte. Währenddessen spielte Evi Vine auf der Kulturbühne. Die Londoner Künstlerin schaffte es an diesem Nachmittag, dass die Plätze bis hinten belegt waren. Doch es verwundert nicht, denn Evi Vine führte sehr emotionale Titel vor. Sanfte Gitarrenklänge sorgten zusätzlich für die richtige Atmosphäre.
Auf der Weidenbogenbühne war es nun Zeit für The House Of Usher. Der Stil der Band um Jörg Kleudgen ist stark mit dem Gothic- oder Waverock der 80er-Jahre verankert. Düsterer Sound und dominierende Gitarren- und Bassklänge waren nun zu hören. Für die Fans des Genres war es eine hervorragende Gelegenheit zum Zuhören und Tanzen. Kurz danach folgte das französische Soloprojekt Hørd auf der Parkbühne. Hier erwartete die Gäste nun Dark-/Synthwave. Musikalisch deckte Hørd ein breites Spektrum ab. Die oft sphärischen Songs sind inspiriert von Techno, EBM und Wave.
Escape With Romeo zählen seit etlichen Jahren zu den etablierten deutschen Dark-Wave-Bands. Geschickt kombinieren sie in ihrer Musik Gitarren und elektronische Elemente. Bei perfektem Wetter versammelten sich nun sehr viele Gäste vor der Bühne. Natürlich durfte der Klassiker Somebody nicht fehlen, zu dem die Fans begeistert mitsangen. Zur gleichen Zeit trat auf der Kulturbühne Tanz Ohne Musik auf. Gründer Dan Serbanescu stammt aus Bukarest und verwendet für seine Musik hauptsächlich Analogsynthesizer. Dadurch fühlte sich der Zuhörer in die Anfänge der elektronischen Musik versetzt. Verzerrte Stimme und Sprechgesang ergänzten diesen Aspekt perfekt. Auch hier kam eine Videoleinwand zum Einsatz. Fans experimenteller Musik waren hier genau richtig.
Die norddeutsche Elektro-Formation Tyske Ludder trat anschließend auf der Weidenbogenbühne auf. Die Band ist bekannt für politische und provokative Texte. Bereits in den 90er Jahren konnten sie einige Clubhits landen. Jetzt sollte sich das Publikum nicht ausruhen. Tanzen war nun angesagt. Tyske Ludder legten sofort los und spielten eine gelungenen Mix aus älteren und neueren Songs.
Gespannt warteten jetzt viele Fans vor der Ampibühne. Um 19:45 Uhr trat dann die schwedische Synthi-Pop Band S.P.O.C.K in weißen Space-Uniformen auf die Bühne. Die Inhalte ihrer Songs beschäftigen sich hauptsächlich mit Science Fiction, insbesondere Star Trek. Ihr bekanntester Clubhit war Never Trust A Klingon. Auch einige Fans trugen passende Kleidung. Aufblasbare Buchstaben wurden emporgehalten. Es folgte eine ausgelassene Show mit Songs wie Astrogirl und Not Human. Kurz darauf startete das schwedische Industrial- und Darknoise- Projekt Brighter Death Now auf der Kulturbühne. Verzerrter Gesang und atmosphärische Klänge sind charakteristisch für das Projekt von Roger Karmanik. Für Fans elektronischer Musik der härteren Gangart war diese Performance eine willkommene Ergänzung.
Gegen 21:00 Uhr war es dann soweit für den Co-Headliner des 2. Festival-Tages: Kirlian Camera. Das italienische Musikprojekt veröffentlichte Anfang des Jahres das neue Album Hologram Moon. Die Zuschauer drängten sich nun dicht vor die Bühne. Es war bereits dunkel. Die Bühne war in Nebel gehüllt. Zum Intro betraten die Musiker die Bühne zunächst mit Sturmmasken und Taschenlampen. Danach trat auch Sängerin Elena Fossi auf die Bühne. Kirlian Camera spielten eine ganze Reihe Songs vom neuen Album. Wie immer kamen Klassiker wie Blue Room und Eclipse hervorragend bei den Fans an.
Um 22:30 Uhr trat Peter Hook And The Light auf die Bühne. Peter Hook war Gründungsmitglied und Bassist der britischen Legende Joy Division. An diesem Abend übernahm er sowohl Gesang als auch den Bass. Gespielt wurden Klassiker von Joy Division. Titel wie Transmission, She’s Lost Control, Love Will Tear Us Apart kamen erwartungsgemäß gut beim Publikum an. Die 90-minütige Show war ein krönender Abschluss des 2. Festivaltages.