FINNR’S CANE – Elegy

FINNR’S CANE – Elegy
Geschätzte Lesezeit: 2 Minute(n)

7

Gesamtnote

7

So zauberhaft tröstend kann Black Metal sein.

Die drei aus Ontario stammenden Musiker standen immer schon für die atmosphärische Spielart im Black Metal. Ihr Debüt Wanderlust aus dem Jahr 2010 ist ein episches Gespinst aus schroffem Fels und sehnsuchtsvoller Weite. Das Nachfolgealbum A Portrait Painted By The Sun (2013) wird durchdrungen von satter Wärmer und dichterem Sound. Nun fünf Jahre später und pünktlich zu ihrem 10. Geburtstag melden sich The Bard (Gitarre, Stimme), The Peasant (Schlagwerk) und The Slave (Cello, Tasten) mit Elegy unverkennbar und reifer zurück. Zu Gitarre, Schlagzeug und Cello, der originären Besetzung, gesellen sich weitere Instrumente wie Flöte, Akkustikgitarre und Klavier, die den Klang des Albums vielfältiger und abwechslungsreicher gestalten und so die einzelnen Passagen und Themen stimmiger ineinander überleiten.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Der Titelsong Elegy – die Klage, die alles niederzudrücken scheint, überzieht uns mit doomigen Riffs schwerer, finsterer Traurigkeit, während Strange Sun, beseelt noch von der gleichen Finsternis, diese rasend und wütend kundtut. Gesungene Worte, eben noch fast flüsternd, werden zu verzweifelnden Growls, durchdrungen von Verzweiflung, gefärbt von dunkler Melancholie, suchend nach Trost. Die zwei Seiten des Black Metal, wie sie bei Finnr’s Cane immer schon ihre Heimat hatten, werden auch auf Elegy wieder gekonnt zusammengebracht und im reichen Klang der Songs verarbeitet. So finden Themen wie urbane Entfremdung, Verlust und Trauer ihre Entsprechung in der Ruhe und im Zyklus der Natur, ihrer Reichhaltigkeit, ihrer Weite und einer übergeordneten Sinnhaftigkeit, die man möglicherweise in ihr finden kann. A Sky Of Violet And Pearl vereint dann all das zu einem schleppenden, doomigen, selbstvergessenen Post-Metal Epos, das sich über sechs Minuten lang am Rande der trabenden, repetitiven Hoffnungslosigkeit in ein zweiminütiges Piano-Outro ergießt, das Frieden verheißt.

Finnr’s Cane haben auf Elegy tief gegraben und ein Album geschaffen, dessen Tiefe man gern bereit ist auszuloten und dessen weit geöffneten schwarzen Schwingen einen tröstend umfangen. Doch ganz so tief wie sie vielleicht könnten, so mein Eindruck, schürfen Finnr’s Cane mit Elegy noch nicht.

Anspieltipps: Elegy, Empty City, A Sky Of Violet And Pearl

Elegy ist am 20. Juli bei Prophecy Productions erschienen.

Tracklist FINNR’S CANE – Elegy:

01. Willow
02. Elegy
03. Strange Sun
04. Empty City
05. Earthsong
06. Lacuna
07. A Sky Of Violet And Pearl


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Weblinks FINNR’S CANE:

Official: http://www.finnrscane.ca/
Facebook: https://www.facebook.com/finnrscaneband/
Bandcamp: https://finnrs-cane.bandcamp.com/

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