HEKATE – Totentanz

HEKATE – Totentanz
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9

Gesamtnote

9

Ein reicher Kulturschatz über das Vergängliche

Sieben Jahre nach Die Welt Der Dunklen Gärten tanzen Hekate wieder. Hierbei präsentiert das Neo-Folk/Neo-Klassik-Ensemble aus Koblenz Totentanz als ganzheitlich, konzeptionell geplantes und stimmig umgesetztes Gesamtwerk. Das Album widmet sich dem Tod in all seinen lyrischen, musikalischen und bildlich gestalteten Facetten in großer historischen Bandbreite. Die führt uns von der Romantik des frühen 19. Jahrhunderts über den Symbolismus der 20er Jahre und den klassischen Neo-Folk im Stil von Forseti der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts bis zu hin zu eigenen Reflektionen der Band all dessen in der Gegenwart. So vertonen Hekate Joseph von Eichendorffs (1788-1857) Mondnacht und verleihen dem romantischen Text über die Vergänglichkeit einen zeitgenössischen, dramatischen Anstrich voller Wehmut. Das Cover von Totentanz zeigt eine Radierung des deutschen Symbolisten und Jugendstilkünstlers Franz Stassen (1869-1949), das bisher noch nie veröffentlicht wurde und so damit auch seinen Bezug im Gegenwärtigen findet.

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Damit nicht genug. Songs wie Luzifers Morgenstern und Am Meere weisen zwar neue, selbstverfasste Texte auf, diese könnten aber auch direkt von Künstlern des George Kreises geschrieben worden sein. Sowohl die brachiale Instrumentierung des ersteren, als auch der entrückte, leicht eskapistische Gestus des zweiteren passen sehr gut in diese Zeit. The Old King, Lost And Broken oder Ascension Day sind von den Kessel-Pauken Arrangements bis zu den historischen Tonband-Samplings tiefe Verneigungen vor dem Apokalyptic-Folk der 90er Jahre, die aber nicht veraltet wirken. Auf dem zweiten Teil der Veröffentlichung dominieren Stücke, die deutlich filigraner, hypnotisch-entrückter wirken und durch den Gesang von Susanne Grosche dominiert werden. Während Totentanz noch an Kunstlieder der Romantik im Stile von Der Tod und das Mädchen erinnert, werden bei Embrace The Light die Dimensionstore aufgestoßen und man scheint vom ätherischen Sound der Synths davongetragen zu werden.

Ein sehr reifes, durchdachtes und wertvolles Album haben Hekate mit Totentanz vorgelegt. Sicherlich ihr bisher bestes in der Bandgeschichte.

Totentanz erscheint am 18. Mai bei Auerbach Tonträger (Prophecy Productions).

Anspieltipps: Lost And Broken, Embrace The Light, The Old King, Mondnacht

Tracklist HEKATE – Totentanz:

01. The Old King
02. Lost And Broken
03. Mondnacht
04. Luzifer Morgenstern
05. Ascension Day
06. Totentanz
07. Spring Of Life
08. Embrace Of Light
09. Desire
10. Am Meere

Hekate - Luzifer Morgenstern

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Weblinks HEKATE:

Official: http://www.hekate.info/
Facebook: https://www.facebook.com/hekate.official/
Bandcamp: https://hekate-de.bandcamp.com/

 

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