Wohl jeder kennt David Hasselhoff, wenn er um die 30 Jahre alt ist. Ob durch die Serien Knight Rider, Baywatch oder gar Baywatch Nights oder eben durch die Gassenhauer wie Looking For Freedom kam man in den 80ern und 90ern nicht an den Sonnyboy vorbei. Ein bisschen verwunderlich ist es schon, denn weder als Schauspieler noch als Sänger konnte Hasselhoff jemals richtig glänzen. Aber eben, weil alles sehr trashig war, sehnen sich viele heut danach zurück. Doch so viele sind es scheinbar an diesem Abend nicht, denn die Oberhausener Arena ist geteilt durch einen Vorhang, der komplette Oberrang wird nicht genutzt, der Innenraum ist bestuhlt und auch der Unterrang weist Lücken auf. Doch der Stimmung tut dies keinen Abbruch als zu Beginn des Konzerts die Titelmelodie von Knight Rider ertönt und auch die Überwachungstöne von KITT eingespielt werden. Und dann bereits die erste positive Überraschung: Auf der in Stufen angelegten Bühne formiert sich eine neunköpfige Band, – darunter drei Sängerinnen – wo alle üblichen Instrumente bespielt werden.
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Und dann kommt auch David Hasselhoff, der die ersten Takte seines größten Hits Looking for Freedom andeutet, doch sich den kompletten Hit noch aufspart. Doch um die Stimmung direkt zum Kochen zu bringen ist diese Aktion ein cleverer Griff in die Trickkiste. Und so ergibt sich ein durchaus bemühter und professioneller Gig, der weniger trashig klingt als gedacht oder gar befürchtet. Natürlich erfindet David Hasselhoff das Rad nicht neu und trifft selten den Ton, jedoch tun das live nicht viele. Mit den Balladen, die Hasselhoff als Duett mit den Background-Sängerinnen singt, tut er sich aber auch dem Publikum keinen großen Gefallen. Aber die Partyhits zünden immer und stimmen die Fans zufrieden. Zeitweise fühlt man sich wie im Karneval. Und das ist The Hoffs größtes Plus. Über alle Schwächen lässt sich wunderbar hinwegsehen, da ihm das Wichtigste gelingt: Er unterhält! Wenn also künstlerisch durchaus Luft nach oben ist, aber jemand alles gibt und nicht langweilt, kann man ihm dann böse sein? Nicht wirklich. Und spätestens, wenn bei der letzten Zugabe der Star seinen größten Hit singt und dabei eine Jacke mit Lichteffekten trägt, dann ist auch dem letzten Nörgler klar, um was es hier wirklich geht: Spaß. Und das gelingt ihm. Vielen Dank Hoff!
Setlist DAVID HASSELHOFF @ Oberhausen, König-Pilsener-Arena (25.04.2018):
01. Intro
02. Hey, We Wanna Rock the World / Move to the Beat of Your Heart / Hot Shot City
03. Jump In My Car
04. Is Everybody Happy
05. Lonely Is the Night
06. Night Rocker
07. Hooked On A Feeling
08. True Survivor
09. More Than Words Can Say
10. Live Until I Die
11. It’s a Real Good Feeling
-break-
12. Guardians Inferno (from tape)
13. This Is the Moment
14. Sheltered Heart
15. Flying On The Wings Of Tenderness
16. Gipsy Girl
17. You’ve Lost That Lovin’ Feeling
18. Take Me Home Country Roads
19. Sweet Caroline
20. After Manana Mi Ciello
21. I’m Always Here
22. Crazy For You
23. Do The Limbo Dance
24. Wir Zwei Allein (Z)
25. Heroes (Z)
26. Looking For Freedom (Z)