FELLWARDEN – Oathbearer

FELLWARDEN – Oathbearer
Geschätzte Lesezeit: 2 Minute(n)

8

Gesamtnote

8

“Klassisch-epischer Atmospheric-Black-Metal”

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

“Fellwarden is an epic black metal project inspired by the rugged landscapes of northern England …” ist auf der Facebook-Präsenz der britischen Band, dem neuen und bereits 2014 gegründeten Projekt von The Watcher (Frank Allain, bekannt durch Fen, De Arma etc.) zu lesen. Auf dem Profilkonterfei ist ebenso so eine Landschaft abgebildet, die das Fernweh und düster-schroffe, wildromantische Assoziationen weckt. Fast gleichzeitig bekommt man ein ziemlich klares Bild, wonach sich Fellwardens Debüt-Album Oathbearer anhören wird.

Es wird huldvoll, es wird episch, es wird großartig!

Was besonders schön ist in diesem Fall, schon beim ersten Hören wird automatisch klar: genau das bekommt man auch. Das soeben heraufbeschworene Bild verschmilzt mit dem Gehörten und ruft Erinnerungen wach: das mystische und geheimnisvolle auf Oathbearer an frühe Ulver, die Keyboardsequenzen, Hintergrundchöre und Fantasy-Anleihen an Summoning, die musikalische Visualisierung archaischer Landschaften und deren Geschichte an Negura Bunget und die selbstgenügsame, raue Umsetzung des Ganzen an Bathory.

Die Kompositionen, die den Songs zugrunde liegen, wirken dabei wie aus einem Guss und jede von ihnen in sich geschlossen. Auf Brüche der auf ihr fußenden Stilelemente und überraschende Tempowechsel wird weitestgehend verzichtet. Trotzdem scheinen die Songs wie einzelne Kapitel ein und desselben Buches, dessen Wesen sich erst erschließt, wenn man es im Ganzen gelesen hat. In seiner Erzählstruktur wechseln sich brutale, schwere Riffs, raue, zum Abgrund getragene Screams und naturalistische Akustikgitarren ab. Darüber schweben allgegenwärtige, ätherische Keyboard-Teppiche und ab und an intoniert ein epischer Männerchor mal Elegisches, mal Kämpferisches.

Oathbearer ist nicht zu komplex geraten. Genre-Brüche sind diesem Album fremd und trotzdem (oder gerade deswegen) kann man buchstäblich heraushören, dass Fellwarden mit dem, was sie tun, im Reinen sind. Das macht Oathbearer zu einem verlässlichen und bedingungslos authentischen Album, das man in dieser Form heute nicht mehr so oft finden wird.

Für solche, die das Genre des atmosphärischen, epischen Black-Metal für sich entdecken möchten, ist Oathbearer unbedingt zu empfehlen – für Kenner und Liebhaber des Genres ist es das sowieso.

Oathbearer ist am 16.06.2017 bei Tonschmiede Eisenwald erschienen.

Anspieltipp: Wayfarer Eternal


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Tracklist FELLWARDEN – Oathbearer:

01. Guardian Unboumd
02. Sun of Ending
03. Wayfarer Eternal
04. In Death, Valiant
05. A Cairn-Keeper’s Lament
06. Sorrowborn

Weblinks FELLWARDEN:

Facebook: https://www.facebook.com/fellwarden
Bandcamp: https://fellwarden.bandcamp.com

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