Das Knust in Hamburg ist ein Musikclub mit Tradition. Seit seiner Neueröffnung 2003 in St. Pauli knüpft das Knust wieder an alte Erfolge an und ist aus der Hamburger Szene nicht mehr wegzudenken. Neben einem abwechslungsreichen Live-Programm, kann man im Knust auch an Kochsessions teilnehmen oder sich live die Spiele des einzig wahren Hamburger Traditionsvereins, des 1. FC St. Pauli, auf Großleinwand anschauen.
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An diesem lauen Sonntagabend fanden sich knapp 500 vorrangig in klassisches schwarzes Leder und blinkendes Silber gehüllte, typische Vertreter der Goth-Rock Szene im Knust ein.
The Creepshow
Zuerst aber war es erst einmal Zeit für The Creepshow: Vier Typen, die wie ein paar Schwarzbrenner aus dem Süden der USA aussahen, eine zierliche, von den Füßen bis zum Hals tätowierte Rockabella und ein riesiger Kontrabass sorgten dafür, dass es auf der kleinen Bühne ziemlich eng wurde.
Die Hellbilly-Rock’n’Rollers aus Kanada brannten ein Female-Fronted Feuerwerk vom Feinsten ab und heizten den Anwesenden ordentlich ein. Ein paar Petticoats und pomadierte Tollen hier und da ließen vermuten, dass der eine oder andere extra für The Creepshow angereist war. In seinen Songs hat sich Band klassischen Horror-Filmen verschrieben. Run For Your Life, See You In Hell oder die creepy-überdrehte Moritat Zombies Ate Her Brain sorgten für einen perfekten Einstand. Das brachte, wie die zahlreichen Besucher am Merch-Stand bewiesen, auch den einen oder anderen Schwarzkittel auf den Geschmack.
Weblinks THE CREEPSHOW:
Twitter: twitter.com/thecreepshow
Facebook: www.facebook.com/TheCreepshowOfficial
The 69 Eyes
Und dann kamen sie: Jyrki 69 (Stimme und Kopf), Jussi 69 (Schlagzeug), Timo-Timo (Gitarre), Bazie (Gitarre) und Archzie (Bass) – die Einzigen, die Wahrsten, die Coolsten: The 69 Eyes. Plötzlich ist es wieder 2000 und man fühlt sich wieder wie Anfang 20. So schien es auch den anderen Fans schien zu gehen und so wurden die Großmeister des erotisierenden Vamp-Rock mit einer Mischung aus Begeisterung und Ehrfurcht empfangen.
Eröffnet wurde mit Framed In Blood und als Jyrki das Publikum mit einer galanten tiefen Verbeugung begrüßte, war selbiges den Finnen für die nächsten 90 Minuten auf Gedeih und Verderben ausgeliefert. Diese waren geprägt durch eine Zusammenstellung des Besten, was The 69 Eyes seit ihrem Bestehen zu bieten haben. Und so waren Dolce Vita und Jet Fighter Plane vom aktuellen Album Universal Monsters genauso vertreten wie ältere Genre-Hymnen wie Dance D‘Amour. Die absoluten Klassiker und ihre größten Erfolge Gothic Girl und Lost Boys sparten sich die The 69 Eyes für die Zugabe auf.
Zwar scheinen die goldenen Zeiten, in denen The 69 Eyes die großen Bühnen und Herzen der Goth-Lolitas erobert haben vorbei zu sein. Musikalisch und in puncto Ausstrahlung hat die Band aus Helsinki jedoch nichts verlernt. Vielmehr verkörperte Jyrki an diesem Abend das, was Andrew Eldritch von The Sisters Of Mercy auch heute noch sein könnte, wäre nicht passiert, was passiert ist.
Setlist THE 69 EYES @ Hamburg, Knust (21.05.2017):
01. Framed In Blood
02. Miss Pastis
03. Betty Blue
04. Feel Berlin
05. Still Waters
06. Tonight
07. Sisters Of Charity
08. Shallow Graves
09. Never Say Die
10. The Chair
11. Dolce Vita
12. The Morning After
13. Jet Fighter Plane
14. Dance D‘Amour
15. Brandon Lee
16. Wasting The Dawn (Z)
17. Gothic Girl (Z)
18. Lost Boys (Z)
Weblinks The 69 Eyes:
Official: www.69eyes.com
Facebook: www.facebook.com/the69eyes