BILLY TALENT / MONSTER TRUCK / THE DIRTY NIL – DÜSSELDORF, MITSUBISHI ELECTRIC HALLE (03.12.2016)

Fotos: BILLY TALENT
Billy Talent, © Marcus Nathofer
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Auf Monate im Voraus war das einzige Konzert von Billy Talent in Nordrhein-Westfalen zum neuen, überaus gelungenen Album Afraid Of Heights ausverkauft. So war die Philips…äääh Mitsubishi Electric Halle schon proppevoll, als es um 19.55 Uhr hieß: “First we gonna ROCK, Then we gonna ROLL / Then we let it POP, GO LET IT GO!”  Zu dem 2003er Bassboxenzerstörer X Gon’ Give It To Ya des US-Rappers DMX kamen The Dirty Nil auf die Bühne. Das kanadische Trio wurde zur Veröffentlichung ihres Debütalbums Higher Power im Februar mit Lobeshymnen überschüttet, beim Visions-Magazin reichte es direkt mal zur Auszeichnung “Album des Monats”. Den Vorschusslorbeeren wurden Luke Bentham, David Nardi und Kyle Fisher dann auch gerecht. Lärmiger Power-Punk-Garage-Rock mit viel Energie, großen Gesangslinien und Melodien, dazu die kräftige Stimme des extrem charismatischen Wirbelwinds Bentham – besser hätte der Abend musikalisch kaum beginnen können, die halbe Stunde verging wie im Flug. Wenngleich The Dirty Nil beispielsweise im Vorprogramm von Bands wie Fidlar oder Weezer noch bessere Reaktionen ziehen könnten, als es an diesem Samstagabend der Fall war. Unter freundlichem Applaus machten die drei Männer aus Dundas, Ontario gegen halb neun die Bühne frei.

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Vom Tempo her gemäßigter, dafür deutlich langhaariger, aber  auch keinen Deut leiser ging es im Anschluss bei Monster Truck zu. Das Quartett aus dem kanadischen Hamilton verschreibt sich seit der Gründung im Jahre 2009 dem klassischen Hardrock. Eine gute Gelegenheit für die Fans vor dem Wellenbrecher, sich schon mal ein wenig für den Hauptact “warmzuspringen”. Die Songs der beiden LPs Furiosity und dem zu Beginn des Jahres veröffentlichten Sittin’ Heavy gingen größtenteils gut nach vorne. Nach knapp zwei Drittel des 45-minütigen Sets schlichen sich beim Schreiber dieser Zeilen allerdings erste Ermüdungserscheinungen ein. So langsam wurde es einfach Zeit für den Hauptact. Dieser ließ dann aber noch bis 22 Uhr auf sich warten, die Zeit bis dahin wurde mit passender Musik aus der Konserve – hallo, At The Drive-In – und einer auf zwei Leinwänden präsentierten Fotostrecke mit vor der Halle am Einlass geschossenen Bilder garniert.

Vollgas von Beginn an bei Billy Talent

Und Billy Talent wissen nun einmal, wie man ein Publikum von Beginn an von 0 auf 100 durchstarten lässt. Devil In A Midnight Mass, This Suffering, Big Red Gun, This Is How It Goes. Was für ein Opener-Quartett. Manch eine(r) wollte nur noch aus den heftigen Pits raus, die sich fast im gesamten Innenraum der 7.500 Zuschauer fassenden Location bildeten, Sanitäter und Securitys bekamen in der gut erwärmten Halle ordentlich zu tun. Gut für viele, dass Sänger Ben Kowalewicz, Bassist Jonathan Gallant, Gitarrist Ian D’Sa und Ersatzdrummer Jordan Hastings (Alexisonfire) den Fuß in der Folge erst einmal vom Gas nahmen. Midtempo-Mitgröler wie Rusted From The Rain, River Below oder Saint Veronika dominierten die Set-Mitte. In der letzten halben Stunde wurde dann aber noch einmal so richtig ausgerastet. Heftige Circle Pits in der ganzen Halle, ganz gleich ob zum noch taufrischen Louder Than The DJ oder dem Klassiker Red Flag. Zwischendurch nahm sich der Frontmann auch mal die Zeit, über den neuen US-Präsidenten abzulästern oder an die Live-DVD-Veröffentlichung 666 zu erinnern, die im Herbst 2006 an Ort und Stelle aufgezeichnet wurde. Klar, dass natürlich die ewigen Hits Fallen Leaves und Try Honesty in der Zugabe nicht fehlen durften. Die letzte Gelegenheit zum Ausflippen an diesem Konzertabend gab es bei Viking Death March vom Vorgängeralbum Dead Silence. Ein Set-Closer, der die extrem energetischen und zurecht frenetisch bejubelten 90 Minuten perfekt abrundete.

Setlist Billy Talent @ Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (03.12.2016):

01. Devil In A Midnight Mass
02. This Suffering
03. Big Red Gun
04. This Is How It Goes
05. Rusted From The Rain
06. River Below
07. Leave It All Behind
08. White Sparrows
09. Surrender
10. The Crutch
11. Saint Veronika
12. Ghost Ship Of Cannibal Rats
13. Surprise, Surprise
14. Afraid Of Heights
15. Louder Than The DJ
16. Devil On My Shoulder
17. Red Flag
18. Fallen Leaves (Z)
19. Try Honesty (Z)
20. Viking Death March (Z)

Fotos: Marcus Nathofer

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