BILLY TALENT – Afraid Of Heights

BILLY TALENT – Afraid Of Heights
Geschätzte Lesezeit: 2 Minute(n)

8 Gesamtnote 1

7 Gesamtnote 2

7.5

“Gewohnt solide gute Alternative-Kost mit punkigem Einschlag”

Eine knappe Dekade ist es nun her, dass sich Billy Talent mit dem Hit-Triple aus Devil In A Midnight Mass, Red Flag und Fallen Leaves in die Herzen zahlreicher Fans spielten. Vor allem in Deutschland wurden die Konzerthallen bei gleichbleibender Auslastung immer größer, auf Festivals füllte das Quartett aus Kanada zunehmend die langen, späten Slots. Auch die eher mäßigen Alben Billy Talent III und Dead Silence sorgten in den Folgejahren für keinen Popularitätseinbruch. These: Dies wird sich mit der neuen LP nicht ändern.

Denn Afraid Of Heights, bei dem Alexisonfire-Drummer Jordan Hastings erstmals die Felle quält, da die etatmäßige Trommelmaschine Aaron Solowoniuk leider mit einer Verschlimmerung seiner Multiple-Sklerose-Symptome zu kämpfen hat (gute Besserung an dieser Stelle!), hat wieder einmal so einige Hits auf Lager.

Genauer: Eigentlich liefert fast die gesamte erste Hälfte des Albums ausreichend Material für eine persönliche „Best of“-Zusammenstellung. Big Red Gun gibt mit ordentlich Tempo einen mindestens ebenso ordentlichen Opener ab, der darauffolgende Titeltrack punktet mit Ohrwurm-Refrain, Ghost Ship Of Cannibal Rats könnte sich auf der kommenden Herbst-Tour zum „Rumspring-Song Nummer eins“ entwickeln. Und so geht es ohne große qualitative Ausreißer nach unten über knappe 30 Minuten und neun zusätzliche Stücke weiter.

Der Top-Hit schlechthin ist aber zweifelsohne das bereits vorab veröffentlichte Louder Than The DJ. Manche Textzeilen der Güteklasse „Louder, Louder, Louder than the DJ. Faster, Faster, Faster than the Airwaves” oder auch „They say that Rock will never survive, it’s up to youth to keep her alive” erinnern zwar frappierend an die lyrischen Ergüsse eines gewissen Hans-Peter Geerdes – der Song selber profitiert aber ungemein von seiner brutalen Eingängigkeit und dürfte sich in der Rock-Disco von nebenan bald zwischen Self Esteem, Basket Case und 21st Century Digital Boy im DJ-Set befinden.Kleine Experimente trauen sich die vier Herren dann aber doch noch: Horses & Chariots sowie der Remix des Titeltracks beinhalten für BT-Verhältnisse ungewohnte Keyboardsounds, die Strophen von February Winds punkten mit Franz Ferdinand-esquen Discorhythmen. Elemente, welche die zweite Albumhälfte von Afraid Of Heights angenehm auflockern.

Wer auf Afraid Of Heights allerdings auf die Rückkehr der „Ben Kowalewicz-Brüllattacke“ à la This Is How It Goes oder Line & Sinker wartet, wird (wieder einmal) enttäuscht. Billy Talent finden auch im Jahre 2016 nicht den Weg zurück zum Post-Hardcore. Alternative Rock mit leichtem Punk-Einschlag heißt weiterhin die Losung. Und diesen bekommt das Quartett hier auf solide gutem Niveau hin.

Tracklist BILLY TALENT – Afraid Of Heights:

01. Big Red Gun
02. Afraid Of Heights
03. Ghost Ship Of Cannibal Rats
04. Louder Than The DJ
05. The Crutch
06. Rabbit Down The Hole
07. Time-Bomb Ticking Away
08. Leave Them All Behind
09. Horses & Chariots
10. This Is Our War
11. February Winds
12. Afraid Of Heights (Reprise)

Weblinks BILLY TALENT:

Homepage: www.billytalent.de
Facebook: www.facebook.com/billytalent
Twitter: www.twitter.com/billytalentband

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