Manch einer wunderte sich im Vorfeld der Tour, dass Christina Stürmer auf Tour geht, ohne bisher neues Material herausgebracht zu haben. Ist ja schließlich eher unüblich, zumal auch die Best Of – Gestern. Heute. bereits seit Mai 2015 auf dem Markt ist. Warum dem so ist, wurde aber kürzlich aufgeklärt: Es stehen neue Projekte im Hause Stürmer ins Haus – Nachwuchs wird erwartet. Klar, dass die Musik hier auch einmal in den Hintergrund rückt. Im April aber soll dann ein Album erscheinen. Dass dies noch etwas hin ist, tat der Nachfrage nach der Show keinen Abbruch: Die Größe der Tonhalle reichte nicht aus, weshalb die Show ins Zenith verlegt wurde. Dies war zwar nicht ausverkauft, aber ansehnlich gefüllt.
Eine Hallengröße, die nicht gerade einfach ist für einen Support-Act, der nur mit seiner Gitarre als Instrument die Bühne betritt. Doch Max Giesinger wagte es und konnte bereits als One-Man-Vorband das Publikum begeistern. Selbstbewusst trat er auf und bot Gitarren-Pop mit Singer-Songwriter-Attitüde, der bereits von Beginn an mit Stücken wie Vielleicht im nächsten Leben für viel Bewegung in der Halle sorgte. Vor allem konnte die Single 80 Millionen überzeugen, die es bereits sogar in die Top 100 geschafft hat. Insgesamt sieben Nummern spielte Max Giesinger in seiner guten halben Stunde und nach dem Schluss-Akkord mit Kalifornien konnte er sich sicher sein, hier so einige neue Fans gefunden zu haben.
Setlist MAX GIESINGER – München, Zenith (20.02.2016):
01. Wenn sie tanzt
02. Vielleicht im nächsten Leben
03. Irgendwas mit L
04. 80 Millionen
05. Nicht so schnell
06. Für Immer
07. Kalifornien
Punkt 21 Uhr ging erneut das Licht aus und das an diesem Abend gut durchgemischte Publikum freute sich über die gut gelaunte Band um ihre sympathische Sängerin und den Opener Schwarz/Weiß. Damit war der Weg geebnet für ein Best Of-Set, denn gleich an zweiter Stelle begegnete mit Was wirklich bleibt eine der bekanntesten Nummern der Österreicherin. Auch Titel wie Millionen Lichter, Ohne Dich und Scherbenmeer fehlten da nicht. Gerade bei Stücken wie diesen merkte man, wie textsicher das Publikum war und wie die Freude über den Auftritt sich in der Interaktion zwischen Band und Zuschauern zeigte.
Dass die Songauswahl einem glücklichen Händchen zu verdanken war, merkte man auch, wenn dramaturgisch gut neue Stücke dazwischen kamen, bei denen die Aufmerksamkeit nicht abriss. Seite an Seite beispielsweise als eher balladesk ausgerichtete Nummer wurde ebenfalls dankend angenommen, genau wie die beiden im Set integrierten Cover-Versionen, die sich die Band gut zu eigen machen konnte. So begegnete Alles nur geklaut von den Prinzen ebenso gut im Christina Stürmer-Gewand wie Volle Kraft voraus von den Söhnen Mannheims – beides Stücke, die sich aus der Zusammenarbeit bei Sing meinen Song – das Tauschkonzert ergaben.
Klar, nach Weltbewegend musste eine Zugabe her. So gab es Mehr als perfekt nah am Fan auf der kleinen „B-Stage“ beim Mischpult, bevor es ganz zuletzt noch einmal von der Bühne aus einen harmonischen Abschluss in Form von Engel fliegen einsam gab. Eine gute Abrundung eines gelungenen Abends im Zeichen der rockig angehauchten Pop-Klänge.
Setlist CHRISTINA STÜRMER – München, Zenith (20.02.2016):
01. Schwarz/Weiß
02. Was wirklich bleibt
03. Nie genug
04. Seite an Seite
05. Himmel ins All
06. Katapult
07. Alles nur geklaut (Die Prinzen Cover)
08. Millionen Lichter
09. Amelie
10. Ohne dich
11. Volle Kraft voraus (Söhne Mannheims Cover)
12. Mitten unterm Jahr
13. Scherbenmeer
14. Ich hör auf mein Herz
15. Auf und davon
16. Weltbewegend
17. Mehr als perfekt (Z)
18. Ich lebe (Z)
19. Engel fliegen einsam (Z)
Fotos: Archiv (Markus Hillgärtner)