Anfang November erschien mit Superstition das sechste Album der kanadischen Synth-Rockern von The Birthday Massacre. Finanziert wurde das neue Album über eine Crowdfunding-Kampagne auf Pledgemusic, bei dem das Ziel mit über 300 Prozent mehr als erfüllt wurde. Als Produzent konnte erneut Dave Ogilvie gewonnen werden, der u.a. auch schon für Skinny Puppy hinter den Reglern stand.
Mit dem sehr Synthiepop lastigen Opener Divide startet Superstition recht eingängig in die Welt rund um das Thema Aberglauben. Daran knüpft der nächste Song Diaries nahtlos an, ist sogar noch eine Spur softer, wozu auch Chibis mädchenhafter Gesang beiträgt. Der Titeltrack des Albums zeigt sich dann in einem deutlich düsterem Gewand. Superstition wird gestützt von bedrohlichen Basslinien, welche zwischendurch immer wieder die Oberhand gewinnen und dem sonst eher ruhigen Song einen besonderen Kick verleihen. Destroyer ist einer der härteren Tracks auf dem Album und auch hier rücken die Saiteninstrumente mehr und mehr in der Vordergrund. Chibis abwechslungsreicher Gesang, der mal verzerrt, mal klar ist, tut dabei sein Übriges. Surrender ist dann ein absolut typischer TBM Song. Ruhige Passagen werden vom härteren Refrain abgelöst, bei dem die Gitarren sägen und treibende Synths die Struktur bilden. Über allem thront wie gewohnt Chibis klarer heller Gesang. Auch der nächste Song ist beeinflusst von düsteren Soundtracks der Achtziger und Neunziger, Oceania weißt dabei aber eine Zuversicht aus, die einem jede Angst nimmt. Etwas ruhiger geht es mit Rain weiter, der dennoch -oder gerade deswegen- zu den stärksten Songs auf Superstition zählt. Beyond bildet schließlich einen gelungenen Übergang zum Albumfinale und weißt sachte in die Richtung, die mit The Other Side eingeschlagen wird. Harte bedrohliche Gitarrenriffs bilden den Auftakt zu dem Stück, das mit einsetzenden Gesang aber schnell ruhiger wird. Trotzdem treiben die Gitarren das Stück immer wieder an und fesseln den Hörer auf der anderen, dunklen Seite. Trinity ist dann der letzte Song des Albums und ein reines Instrumental-Stück, welches auch gut zum Abspann eines Kinofilms passen würde.
Insgesamt legen The Birthday Massacre mit Superstition ein solides Werk vor, leider ist das Album mit zehn Songs und knapp 40 Minuten Spielzeit jedoch recht knapp gehalten. Die Songs wirken ausgereift, allerdings fehlt mir persönlich ein wenig die Weiterentwicklung bei Chibi, Rainbow, M. Falcore, Rhim, Owen & Nate Manor. Fans der Band werden das Album sicherlich lieben, wer sich jedoch erst einmal selber einen Eindruck vom neuen Material machen will kann sich auf YouTube Snippets aller Albumtracks von Superstition anhören.
Tracklist:
01. Divide
02. Diaries
03. Superstition
04. Destroyer
05. Surrender
06. Oceania
07. Rain
08. Beyond
09. The Other Side
10. Trinity