Der Einlass um 18 Uhr ist zwar relativ früh, trotzdem ist es ein wenig irritierend, dass eine gute Viertelstunde vor Konzertbeginn niemand vor dem Eingang der Matrix steht. Drinnen in den Katakomben finden sich dann schließlich doch einige Fans, die darauf warten zur Bühne vorgelassen zu werden. Allerdings müssen diese sich noch ein wenig gedulden. Mit ein wenig Verspätung wird die Tür geöffnet und zur Überraschung einiger stellt man fest, dass das Konzert nicht in der Tube stattfindet, sondern im kleinen Raum davor. Hier heizt der DJ der wartenden Menge erstmal ordentlich ein bis um 19:30 Uhr die drei Musiker von Der Rest auf der Bühne erscheinen. Die Band um den Hamburger Sänger und Gitarrist Phil Taraz spielt düsteren Rock mit tiefgründigen Texten, von denen man an diesem Abend jedoch leider kaum ein Wort versteht. Schade eigentlich, gut abgemischt hätte das Trio sicher mehr Applaus bekommen.
Setlist DER REST:
01. Was wenn nicht
02. Er tritt auf den Platz
03. Ich liebe Dich (Intro)
04. Wir wollen d. Horror
05. Freunde, es war…
06. Der Gefallen
07. Die Festung
08. Das Universum atmet
09. Der Wald
10. Nur ein Tier
11. Dein Lächeln
Zur nächsten Band wagen sich schon ein paar mehr Besucher vor die Bühne. Mit den Gloom Rockern Jack Frost aus Österreich steht aber auch eine Formation auf den Brettern, die auf über 20 Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken kann. Nach kurzer Umbauphase legen Phred Phinster (Gesang, Bass), Mournful Morales (Gitarre), Gary Gloom (Gitarre) und Collossos Rossos (Schlagzeug) gegen 20:30 Uhr mit ihrer Show los. Sechs Jahre nach Erscheinen des letzten Studioalbums My Own Private Hell präsentieren Jack Frost fast ausschließlich Songs des kommenden noch unbetitelten Albums. Mit Whore, One Hundred Percent Pain und Dirty Old Man haben es lediglich drei ältere Songs auf die Setlist geschafft. Auch wenn der Sound noch immer nicht gut rüberkommt, der Auftritt der Kult-Gloomer macht auf jeden Fall Lust auf das neue Material. So sieht man im Zuschauerraum auch den ein oder anderen mitnicken und nach gut 45 Minuten verlassen die in die Jahre gekommenen Herren unter lautem Beifall die Bühne.
Setlist JACK FROST:
01. Whore
02. One Hundred Percent Pain
03. Half A Man
04. No Place In The Sun
05. Again And Again And Again
06. Dirty Old Man
07. Loser In Your Eyes
08. My Baby Works In a Liquor Store
09. She Must Come Down
Nach einer erneut kurzen Umbaupause erscheint Michael „Blutkehle“ Roth (Sänger von Eisregen) auf der Bühne und hält eine kurze Laudatio auf den Headliner des Abends: Ewigheim. Nicht unerwähnt dabei bleibt natürlich das via Massacre-Records veröffentliche Album 24/7, das neben unveröffentlichten Beiträgen aus allen Schaffensphasen der Bandgeschichte, auch Coverversionen und Remixe befreundeter Bands & Idole enthält. Danach betreten Allen B. Konstanz (Gesang), Yantit (Gitarre) und Schwadorf (Gitarre) mit ihrem Live-Schlagzeuger unter großem Jubel die Bühne und starten den ersten von drei Jubiläumsgigs mit dem Song Nachruf vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 2013. Weiter geht es mit Dürrer Mann und Falsches Herz. Leider ist auch bei Ewigheim der Gesang viel zu leise, was gerade bei den teils recht ironischen Texten wirklich schade ist. Zwar wird die Band nach ein paar Songs auf den Umstand hingewiesen, viel kann der Mann am Mischpult aber hier nicht mehr retten. Trotzdem haben alle Spaß und bei Leiche zur See stimmt das Publikum dann auch mit ein um Allen B. Konstanz beim Refrain tatkräftig zu unterstützen. Beim darauffolgenden Song Schneemann lassen es Ewigheim aus Konfettikanonen schneien, was für noch mehr Begeisterung bei den knapp 100 Besuchern in der Matrix führt. Mit Wenn es am schönsten ist beenden die Thüringer passender Weise ihr Programm, kehren aber nach einem kurzen Augenblick – Yantit hat es noch nicht mal geschafft die Bühne zu verlassen – schon wieder zurück. Eingeleitet wird die Zugabe mit Morgenrot, danach folgt das viel umjubelte Stück Ein Böser Scherz. Zum Abschied bringen Ewigheim ihre Fans dann noch auf den Heimweg und dann ist endgültig Schluss. Ein letzter Dank & Gruß an das Publikum und schon löst sich die Menge auf um den Discobesuchern die Tanzfläche der Matrix zu überlassen und sich am Merchstand mit Shirts und neuem Album einzudecken.
Setlist EWIGHEIM:
01. Nachruf
02. Dürrer Mann
03. Falsches Herz
04. Schatten
05. Gloria
06. Motten
07. Augen Zu
08. Leiche Zur See
09. Schneemann
10. Käfer
11. Rückgrat
12. Der Teufel & Ich
13. Tanz Um Dein Leben
14. Wenn Es Am Schönsten Ist
15. Morgenrot (Z)
16. Ein Böser Scherz (Z)
17. Heimweg (Z)
Fotos: Miriam Neiken