Doch was viele missverstehen ist die Tatsache, dass Qualität nicht gleich Bekanntheit oder Medienpräsenz bedeuten. Manche Künstler durchlaufen den Status des Newcomers über mehrere Jahre, so auch Kate Boy. Seit 2012 hatte man die Möglichkeit zwei grundlegende Songs dieser Band zu entdecken. Zum einen Northern Lights und ein knappes halbes Jahr später erschien In Your Eyes. Dabei produzieren sie ihre Musikvideos größtenteils aus eigener Hand.
Es blieb also relativ leer an diesem Sonntagabend; somit mehr Platz zum tanzen, denn wer sich einmal im Sound von Kate Boy verirrt, kann nicht anders.
Kate Boy, eigentlich eine Vierköpfige Synthpop Besetzung, die in Köln jedoch aus nur drei Personen bestand. Aber gut möglich, dass sie bei nur zwei Auftritten in Deutschland auf eine Person verzichteten. Ihre Markenzeichen sind das Tragen schwarzer Kappen und das Verwenden von viel Schwarz und Weiss, zumindest bei großen Auftritten. Und weil es in Köln im kleinen Rahmen blieb, beließen sie es wohl bei einer lockeren Atmosphäre und dementsprechenden Bühnenoutfits. Lediglich Kate Akhurst hatte ihr typisches Outfit in schwarz an, mit einem Umhang auf dem ein Mix aus weißen Buchstaben zu sehen war, und die Wörter Human. Equal. Evolve. One. ergaben. Ein klares Statement der Band und ihrer Moral als Künstler und Musiker.
Entstanden ist die Band aus Kate Akhurst, Sängerin und gebürtige Australierin und dem schwedischen Trio Rocket Boy, welche Produzenten der TEN Music Group sind, einem schwedischen Label, das Niki & The Dove, Erik Hassle und Icona Pop managed. Daher also der Name Kate Boy. Lässt sich also schlussfolgern, dass Kate zwar das Zentrum bildet, aber stetig umgeben von Sounds und Klängen ist, dass sie oft darin untergeht und sich mit ihrer kräftigen und live auch sehr überzeugenden Stimme durchkämpfen muss. Auf der Bühne bilden sie natürlich auch eine Einheit, Kate mit Kappe und zusammengebundenen Haaren bedient sich ebenfalls den auf der Bühne verteilten Synthesizern, während die beiden Herren Bass und E-Drums als Abwechslung zu den Tasteninstrumenten haben.
Selten lässt sich eine Band soviel Zeit mit dem Erscheinen des ersten Albums, denn nun gibt es bereits mit The Way We Are das dritte offizielle Musikvideo, aber noch längst kein Debutalbum. Vermutlich warten sie wohl den richtigen Zeitpunkt ab. Daher fiel der Abend relativ kurz aus: Mit ungefähren 45 Minuten Spielzeit ohne Vorband, aber einer Performance die längst größere Bühnen verdient…
Fotos: André Techert