Die Stimmung in der gut gefüllten Halle ist von Anfang an ausgelassen. Verständlich, hat doch der Rammstein-Fan das Problem, dass er seine Heroen nur sehr selten live zu sehen bekommt und wenn, dann meist nur inmitten eines Monsterpublikums, welches nicht selten an die 70000 Fans heran reicht, nimmt man z.B. das Wacken Open Air als Maßstab. Geschätzte 1400 Fans haben sich in der Turbinenhalle versammelt, um zusammen die großen Hits wie Heirate mich, Herzeleid, Du riechst so gut und Mein Herz brennt feudal abzufeiern. Die Setlist lässt sich beliebig erweitern. Alles, wirklich alles, was die Leute hören wollen und was die schier unendlich vielen Hits von Rammstein hergeben, wird gespielt. Für eine eigene Note sorgen zwischendurch dann Songs aus eigener Feder. Radioaktiv oder Gammelfleisch lassen einige Leute grübeln, warum sie den Rammstein-Song noch nicht kennen. Die extrem lange Schau wird durch eine halbstündige Pause unterbrochen, in der sich die Band erholt, um dann für den zweiten Teil gewappnet zu sein und mit Vollgas zurück auf die Bühne zu kommen.
Fazit: Eine klasse Show der fünf Jungs von Völkerball. Über den Erfolg als Rammstein-Coverband hinaus, hat sich die Band vor einiger Zeit entschlossen, umzufirmieren und als Heldmaschine mit den Songs aus eigener Feder weiter am Erfolg zu basteln. Mit dem jüngst erschienen Album Propaganda, welches sehr hörenswert ist, wird sich auch hier der Erfolg einstellen. Als Heldmaschine sind die Jungs übrigens auch gerade auf Tour, u.a. machen sie Halt beim Blackfield-Festival. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.
Fotos: Dirk Wirtz