Mit klassischem Gothic legen Sweet Ermengarde gleich einen dunklen Schleier über den Abend. In diesem Genre gibt es nur noch selten Nachwuchs, der sein Haupt in Richtung Fields Of The Nephilim hebt.
Das Debütalbum Raynham Hall ist mittlerweile knapp ein Jahr auf dem Markt und bei diesem Gig sehr präsent. Der dichte, düstere Sound stimmt die Zuschauer schnell ein. Die Musiker stehen kühl an den Instrumenten und fangen die Zuschauer mit dicht gewebten Gitarrenmelodien problemlos ein.
Das es ihnen gefällt quittieren die Anwesenden mit viel Applaus.
Die Hardcore Fans haben es sich in der ersten Reihe gemütlich gemacht und verteidigen ihren auserwählten Platz.
The Beauty of Gemina erhalten besonders viel Applaus, als sie die Bühne betreten. Heute sind sie als Ghost Prayers unterwegs, wenn man dem Titel des neusten Werkes der Schweizer vertraut.
Das richtige Händchen für die Auswahl der Songs und die Nähe von Frontmann Michael Sele garantieren von Anfang an gute Stimmung im Club. Die Saiten sägen sich durch die vernebelte Luft im kleinen Raum der Matrix. Michael Sele nimmt ebenfalls eine Gitarre in die Hand. Legt sie nach einigen Stücken beiseite und bewegt sich nun auf der Bühne hin und her, um nur noch zu singen.
Der Anfang gehört den Stücken vom Neuling, zwischen den sich aber schnell die älteren Nummern schieben. Das Publikum nimmt beides mit applaudierenden Händen freudvoll auf. Die Stimmung erreicht schon nach dem zweiten Stück, gefühlt, das Höchstlevel.
Die gut durchgemischte Setlist verursacht ein Wellenbad aus Gefühlen an Melancholie und Härte, so wird das gemächliche Suicide Landscape verträumt entgegen nimmt. Einmal eh schon im Balladen Modus wechselt der Frontmann seine Position, um die nächsten Songs am Piano zu begleiten.
Die Fans der Schweizer bekommen an diesem Abend alles geboten und nutzen die Spielfreude der Band voll und ganz aus. Nein sagen können sie nicht und reihen eine Zugabe an die andere bis am Ende der Spielzeit gute zwei Stunden vergangen sind.
Gedanklich werden beide Seite noch lange von dem Erlebten in Freude zehren. Mit übereinstimmender Zufriedenheit verabschieden sich Fans und Band.
Fotos: Martina Peitz