Als Vorband wurden die Dortmunder von Travels & Trunks engagiert, die mit ihrer Mischung aus Punk und Folk ordentlich rocken und dafür auch angemessenen Beifall ernten. Auch dass die vier Jungs – allem voran Sänger Julius bei seinen Ansagen – ein wenig nervös wirken und bislang lediglich „zwei Demos und ein paar Shirts aufweisen“ können, ist den bereits zahlreich vertretenen Besuchern recht egal und so wippen bald schon die ersten Köpfe mit. Schön dass hier einer jungen Nachwuchsband diese Gelegenheit gegeben wird sich auch mal vor einem größeren Publikum zu beweisen.
Kurz nach 21 Uhr betreten dann New Model Army die Bühne im FZW und präsentieren mit Horsemen gleich einen neuen Song vom kommenden Album, welches Ende des Jahres erscheinen soll. Weiter geht es danach mit Rumor And Rapture (1650) und einem weiteren neuen Song mit dem Titel March in September. Auch die nächsten Songs werden hauptsächlich von den Army-Followern, wie sich die hartgesottenen Fans der Band bezeichnen, gefeiert, handelt es sich hierbei doch auch um eher unbekanntere Stücke. Nicht ganz unzufällig verrät Justin Sullivan dann vor Spirit Of The Falklands den Tag seines Geburtstags, welcher in diesem Jahr mit dem Todestag von Margaret Thatcher zusammenfiel und mit deren Politik sich New Model Army vor allem in ihren Liedern der 80er Jahre kritisch auseinandersetzten. So bemerkt der Frontmann ganz nebenbei, dass sich (Geburtstags)wünsche manchmal halt tatsächlich auch erfüllen. Mit Today Is A Good Day folgt dann das Titelstück des letzten Studioalbums der Band aus dem Jahre 2009 bevor wenig später mit White Coats und Purity bekannteren Songs gespielt werden bei denen auch endlich die ganze Halle mitfeiert. Leider ist kurz darauf das reguläre Set durch und die Band verlässt zum ersten Mal an diesem Abend die Bühne. Mit 7 Days Right, 7 Days Wrong melden sich die Briten allerdings kurze Zeit später zur ersten Zugabe zurück, gefolgt von Get Me Out und dem vielumjubelten Green And Grey in das die Fans vielzählig miteinstimmen. Zur zweiten Zugabe lassen sich New Model Army dann schon ein wenig länger bitten. Als die ersten Besucher schon das FZW verlassen, da die Hallenbeleuchtung angeschaltet wird und Musik eingesetzt hat, entern Justin Sullivan, Marshall Gill, Dean White, Michael Dean und Ceri Monger, der seit 2012 Bassist Nelson ersetzt, erneut die Stage. Es folgen mit Stupid Questions, das von Sullivan als neuer Song angekündigt wird, und Wonderful Way To Go zwei weitere Stücke aus der langjährigen Bandgeschichte. Als danach wieder Licht und Musik angehen leert sich die Location zunehmend, doch all diejenigen, die Ausdauer beweisen, werden letztendlich noch mit einer weiteren, diesmal endgültigen letzten Zugabe in Form von I Love The World belohnt. Ohne ihren wohl größten Hit Vagabounds verabschieden sich New Model Army schließlich von ihren Fans und lassen den einen oder anderen ein wenig enttäuscht zurück. Nichtsdestotrotz ein gelungener Gig, auch wenn es die Herren zu Anfang ein wenig zu langsam angehen haben lassen – vielleicht aber auch nur um das ältere Publikum ein wenig zu schonen
Setlist New Model Army:
01. Horsemen
02. Rumour And Rapture (1650)
03. March In September
04. Space
05. Red Earth
06. States Radio
07. Spirit Of The Falklands
08. Today Is A Good Day
09. See You In Hell
10. Ocean Rising
11. 1984
12. White Coats
13. Purity
14. Mambo Queen Of The Sandstone City
15. High
16. 225
17. 7 Days Right, 7 Days Wrong (Z)
18. Get Me Out (Z)
19. Green And Grey (Z)
20. Stupid Questions (ZZ)
21. Wonderful Way To Go (ZZ)
22. I Love The World (ZZZ)
Autor: Christian Reipen
Fotos: Dirk Wirtz