O. CHILDREN & SCARLET SOHO – Köln, Underground (05.02.2013)

O. CHILDREN & SCARLET SOHO - Köln, Underground (05.02.2013)
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Heute geht es ganz tief nach unten, nämlich in den Underground 2. Der kleinere Saal des Kölner Undergrounds wird heute für zwei Bands aus London geöffnet, die ebenfalls in den Tiefen der musikalischen Unterwelt zuhause sind.

Scarlet Soho sind für die Grundstimmung zuständig. Mit ihrem New Wave beeinflussten synthetischen- Eighties Sound passt das Trio gut ins Geschehen und sorgen mit ihren poppigen Klängen für ein schnelles Aufwärmen des Publikums an diesem ungemütlichen Februartag. Cool mit Sonnenbrille und schwarz umrandeten Augen und 80er Dresscode zelebriert die Band auch äußerlich die alten Zeiten. Sänger und Gitarrist James Knight baut schnell eine gute Basis zum Publikum auf. Keyboarderin und Bassistin Scarlet zupft taktvoll die dicken Saiten ihres Instrumentes, oder wechselt in wilder Manier zu den Tasten des Synthies, um Bandkollege Stuart Key in doppelter Hinsicht zu unterstützen. Der Synthiemann behält den ganzen Gig seine Sonnenbrille auf, so bleibt er eine schleierhafte Gestalt auf der dunklen Bühne, die nur durch dekorierte Lichterketten erhellt wird.

Das Publikum ist gut vorbereitet als O. Children nach einer kurzen Umbaupause die Bühne betreten. Das Quartett aus London hat es endlich für eine Headliner Tour nach Deutschland geschafft. Ein genüssliches Ereignis das viele Fans ersehnt haben. Neben ihrem großartigen Debütalbum stehen natürlich auch Songs der letzten Veröffentlichung Apnea auf der Setlist. Der Zweitling der Briten hat es noch nicht in jedes Ohr geschafft, obwohl der Rundling schon seit dem Sommer 2012 auf dem Markt ist. O. CHILDREN & SCARLET SOHO - Köln, Underground (05.02.2013)Apnea weißt beim ersten Hören auch keinen ansteckenden Post- Punk Ohrbeisser wie zum Beispiel Ruins auf. Das Album plätschert mehr oder weniger zwischen Pop und rockigen Sachen daher. Wer sich mit düsteren Melodien betäuben will ist hier vielleicht enttäuscht. Bei ihrem Kölner Konzert ist aber jedenfalls alles dabei. Die sonore Stimme von Tobias O´Kandi legt mit Malo los, so ist das Bewegen der Zuschauer gewährt. Ezekie´s Son stapft im schweren Schritt hinterher. Die Gitarre legt der riesengroße, schlaksige Frontmann schnell zur Seite und widmet sich nur dem Mikrofon. Ansagen stehen nicht auf der Tagesordnung der Band. Seine Kollegen bleiben ebenfalls verhalten und spielen nur ihre Instrumente. Die Beleuchtung kommt nicht über ein finsteres Rot hinaus. Der Drummer ist in seinem Eck kaum sichtbar. Live bekommen die Songs des aktuellen Albums einen rockigen Touch verpasst, oder hinterlassen wie PT Cruiser einen Hauch von Blues. The Realest und Holy Wood hingegen räumen genauso gut auf wie Heels oder das wabbernde Radio Waves. Doch als dieser Song die Kölner Location durchdringt ist alles leider schon wieder vorbei. Bis zum nächsten Mal …

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Scarlet Soho:

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