BOB GELDOF – Bochum, Zeche (27.10.2012)

BOB GELDOF - Bochum, Zeche (27.10.2012)
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Als Punk und New Wave noch ohne das zusätzliche Wort „Post“ bezeichnet wurden, tauchten Ende 1970 die Boomtown Rats -mit ihrem charismatischen Frontmann Bob Geldof- in der bewegenden Masse auf. Nach ihrem selbstbetitelten Debüt Album setzen sie sich einen festen Namen in diesem Genre. Songs wie Mary Of The 4th Floor, Like Clockwork oder Rat Trap sorgen für ein raues Wohlbefinden. 1979 wird der Punk gebürstet, der Sound somit eine Stufe geglättet und das Piano mehr in den Vordergrund gestellt. Kreativitätsverlust kennen die Rats nicht, es entstehen Stücke wie Diamond Smiles oder Someones Looking At You. Die erfolgreichsten Songs der Band I Don‘t Like Mondays und Banana Republic beruhen auf wahren Tatsachen, die auch drei Jahrzehnte später (leider) immer noch Themenaktuell sind. Mitte der Achtziger ruft Mr. Geldof das Band Aid Projekt ins Leben. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist sein Name den meisten Menschen ein Begriff. Und dies bleibt nicht die einzige Aktion des Iren for a better world. Immer wieder engagiert sich der Musiker für soziale und politische Dinge.

BOB GELDOF - Bochum, Zeche (27.10.2012)Dem Musizieren ist der Sir aus Dublin dennoch immer treu geblieben. Im Frühjahr 2011 erschien sein neues Album mit dem selbstironischen Titel How To Compose Popular Songs That Will Sell, aus dem natürlich auch bei diesem Konzert Songs zum Besten gegeben werden.

Bob Geldof steht, fein herausgeputzt im Anzug und mit seiner sechs Mann Kapelle Punkt 20Uhr auf der Bühne. Unter anderem ist der langjährige Musik- Weggefährte Pete Briquette am Bass mit dabei. Neben drei Saiteninstrumenten besteht das Equipment noch aus Percussions, Drums, Violine und Elektronik. So kann der gesamte musikalische Weg des Sängers von 1977 bis 2012 perfekt gespiegelt werden.

Heute Abend muss es pünktlich losgehen weil im Anschluss des Konzertes noch Disco ist! Diese Tatsache muss den Künstler sehr amüsieren, denn bei jeder passenden Gelegenheit wird diese Information als Running Gag eingesetzt.

The Great Song Of Indifference greift gleich in den vollen Songtopf. Danach mildert sich das Tempo, das Sir Bob Geldof mit seiner akustischen Gitarre vorgibt. In gut gelaunter Spielfreude werden 35 Jahre Notenkunst lebendig. Rats Klassiker wie Rat Trap oder Someone´s Looking At You etwa, mischen sich zwischen die Solostücke des lässigen Briten und werden mit Violinenklängen ausgestattet. Nur die ersten Pianoklänge verraten das unkaputtbare I Don´t Like Mondays. Genüssliche uuh und aah Laute kommen aus den Publikumsreihen, dessen Besucher teilweise ebenfalls schon ergraute Haare tragen, oder mindestens eine Generation jünger sind.
Bob Geldof selbst legt bei diesem Stück die Gitarre ab und steht nun frei am Mikrofon. Unruhiges hin- und herlaufen und rudernde Arme sind altbekannte Gesten des Sängers. Selbst bei I Don´t Like Mondays wird auf Originaltreue gesetzt, wenn Geldof mitten im Song die rechte Hand hebt. Die blubbernden Ska- Reggae Takte von Banana Republic lassen keinen Körper still stehen und schwappen tänzelnd von der Bühne. Das vielfältige Treiben wird mit Rock, Blues und natürlich Irish Folk Klängen ausgeweitet.
Die Zeche in Bochum ist nur knapp gefüllt, bei solch einer namentlichen Hausnummer hat man mehr erwartet. Doch das fügt der Qualität des Auftritts und der Stimmung keinen Schaden zu.

Poppige Momente werden im Zugabenblock mit dem aktuellen Silly Pretty Sing dargeboten wobei man bei diesem Stück wieder feststellt, dass sich die Stimme des 61 jährigen so gar nicht verändert hat. Dann schließt sich der Kreis des Abends mit den Worten“ I don’t mind if you go, I don’t mind if you take it slow, I don’t mind if you say yes or no, I don’t mind at all….“ und The Great Song Of Indifference verbindet das Ende mit dem Anfang.

Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos.

 

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