Preview : SERJ TANKIAN (System Of A Down) auf Tour mit Harakiri-Werk

Preview : SERJ TANKIAN (System Of A Down) auf Tour mit Harakiri-Werk
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Der im Libanon geborene US-Amerikaner Serj Tankian gehört zu den aufregendsten Protagonisten der modernen Rockszene. Er ist zu gleichen Teilen künstlerisch, politisch und gesellschaftlich aktiv und verbindet diese Elemente immer wieder neu und spannend. Als Frontmann der Alternative-Metal-Band System Of A Down hat sich Tankian innerhalb eines Jahrzehnts in den Rock-Olymp gespielt. Parallel veröffentlichte er drei Soloalben, arbeitete journalistisch und engagierte sich in sozialen und politischen Kontexten. Nach seinem Ausflug ins Klassik-Fach reüssiert der getriebene Künstler Mitte Juli erneut in einem neuen Klang-Kontext: Sein Konzeptalbum „Harakiri“ ist ein Werk voller Punkrock, Druck und anklagenden Texten. Diese Songs wird er zwischen dem 12. und 25. Oktober im Rahmen von vier Konzerten in Hamburg, München, Oberhausen und Berlin erstmals live dem deutschen Publikum vorstellen.

Von Anbeginn ist sich Serj Tankian, der 1967 in Beirut geboren wurde und im Alter von fünf Jahren mit seinen Eltern in die USA emigrierte, in seinem Tun der politischen und sozialen Verantwortung von Kunst bewusst. Mit seinen Songs berührt er Menschen auf einer emotionalen Ebene, um so Zugang zu ihrem Intellekt zu finden. „Wenn Dir ein Song nahe geht, wirst du über ihn nachdenken“, sagt er. „So findet man einen Weg zu den Meinungen und Überzeugungen, die ich zu bereichern versuche, indem ich in meinen Texten Impulse und Inspirationen anstoße.“

Mit dieser Methode verhalf er System Of A Down nicht nur zu internationalem Erfolg, sondern zu einer einzigartigen Ausnahmestellung innerhalb der Szene harter Musik. Wohl keine andere Band dieses Genres wird neben den furios komponierten und virtuos gespielten Songs so nachhaltig für ihre Aussagen und Inhalte geschätzt. Zusätzliche geistige Nahrung erhielten die Fans über Tankians Gedichtband „Cool Gardens“ in der Tradition eines T.S. Eliot sowie über seine engagierte Öffentlichkeitsarbeit. Mit dem Rage Against The Machine-Gitarristen und Umweltaktivisten Tom Morello rief Tankian 2004 die Organisation Axis of Justice ins Leben, die globale Missstände, Rassismus, Medienzensur und Menschrechtsverletzungen thematisiert.

Themen, die sich auch in seinen Songtexten wiederfinden. So etwa auf seinem Soloalbum „Elect The Dead“ von 2007, mit dem er durch Folk- und Rock-Anleihen neue Hörerkreise für seine Botschaften erschließen konnte. Denn das ist ein zentraler Antrieb Serj Tankians: Der Blick über den Tellerrand, das Ausbrechen aus Szenen sowie das Abenteuer, sich immer wieder auf neue Darstellungs- und Klangformen einzulassen. Deshalb arrangierte er das gesamte Album überdies um in eine orchestrale Version: Mit der „Elect The Dead Symphony“, mit der er auch um die Welt tourte, erreichte er wieder einen ganz neuen Hörerkreis.

Inspiriert von dieser stilistischen Offenheit, begann der Grenzgänger mit der Arbeit am Nachfolger. „Imperfect Harmonies“ von 2010 ist ein Werk zwischen Jazz, orchestralem Klang und elektronischen Elementen. Im Juli erscheint nun das nächste Werk: „Harakiri“ besinnt sich auf die Wurzeln des Punkrock und trägt ein übergeordnetes Konzept: Das gesamte Werk ist eine Anklage gegen die moderne Menschheit, gegen Massentierhaltung und den schleichenden Mord an Mutter Erde. Für ein derart radikales Thema wählte Tankian bewusst den harten Punkrock.

Und doch ist auch dieses Werk nur der Beginn einer weiteren Veröffentlichungs-Offensive dieses Ausnahme-Künstlers. Denn neben „Harakiri“ verfolgt er derzeit ein Jazz-Album namens „Jazz-Iz-Christ“ und ein Elektronik-Werk mit dem Titel „Fuktronic“. Auch ist sein zweiter Gedichtband nahezu abgschlossen, überdies liegt er in den letzten Zügen zu seiner ersten klassischen Oper „Orca“. Es gibt wohl keinen aktuellen Musiker, der vielseitiger und engagierter wäre.


Termine:

12.10.2012 Hmburg / Große Freiheit 36
16.10.2012 München / Tonhalle
21.10.2012 Oberhausen / Turbinenhalle

25.10.2012 Berlin / Huxleys Neue Welt

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