Die große Halle der Kulturfabrik Krefeld, versprach ausreichend Platz für pogende Massen und solche, die sich das Konzert eher gesetzter ansehen wollten. Krefeld war von den Bulls auserwählt worden um die Tour zu schließen. Das letzte Konzert der Jungs und es versprach ein turbulenter und mit zwei Vorbands im Gepäck auch ein langer Konzertabend zu werden.
Gegen 19.45 h bestritten Stepfather Fred den Auftakt des Konzertabends. Die vier Jungs aus Mindelheim haben sich im Crossover Genre eingefunden. Stepfather Fred sind: Basti (Vocals), Simon (Gituar), Willi (Drums), Andi (Bass). Ihr Element sind harte Beats, da fühlen sie sich zu Hause. Sie bieten aber auch Abwechslung. 2010 bewiesen sie sich bereits auf dem Southside Festival, nebst The Beatsteaks, Billy Talent und The Strokes.
Mit lauter Stimme und knalligen Beats ging es direkt los. Stepfather Fred heizten Krefeld von Anfang an mächtig ein. Dabei leiteten sie ihre Songs gekonnt ein. Das Publikum sollte schnell auftauen und mitmachen. Schon während des Auftritts wurde die Halle der Kufa langsam voller. Eine halbe Stunde rockten die vier Jungs, mit viel Bewegung des Gitarristen über die Bühne. Sänger Basti suchte immer wieder den Steg der Bühne auf, um dem Publikum näher zu sein und es noch mehr zu erreichen. Fragen ob es Krefeld gut gehe und man sich auf Emil Bulls freuen würde, ließen die Halle tosen.
Setlist:
01. Kill
02. Love
03. Like Dynamite
04. Slut
05. Rock n’ Roll
06. The Pain
07. Silence
Unleash The Sky übernahmen um 20.30 h die Bühne. Patrick Demuth – Screams, David Schumann – Guitar/Vocals, Christoph Sauer – Bass, Matthias Schmitt – Drums, Daniel Tanneberg – Guitar haben sich im PostMetalCore angesiedelt. Die Band stammt aus Darmstadt. 2011 erschien ihr Debütalbum „Hopes, Doubts & Inbetween“. Die Halle der Kufa wurde während des Auftritts der Fünf schnell voller, kein Wunder sie gaben von Anfang an Vollgas. Mitmachen und Feiern war hier das Motto. Sänger Patrick blieb dabei von Scherzen der Emil Bulls nicht verschont, 
mit Honig hatten sie das Mikrofon eingeschmiert und sorgten so für einen ziemlich klebrigen Auftakt des Auftritts. Wie Patrick spontan erklärte, sei es eine Art Tradition, bei Emil Bulls zum Tourabschluss für Schabernack zu sorgen. Es ging wahrlich ab in der Halle, neben wild tanzenden Leuten konnte man -dank der Bulls- Klopapierrollen durch die Luft fliegen sehen. Eine schöne Geste war auch der Dank an „Mario“, ein Helferlein der Bulls, der im Herforder X einsprang, da bei Unleash der zweite Sänger ausfiel. Spontan lernte Mario in kurzer Zeit die Texte der Band und trat nun auch bei einem der Songs mit Unleash in der Kulturfabrik Krefeld auf.
Stets in Bewegung und um keinen Spruch verlegen, tanzten auch sie selber über die Bühne. Mal nah am Bühnenrand mal auf der einen, dann wieder auf der anderen Seite der Bühne. Und sogar mitten in der Menge fand man Sänger Patrick wieder, der das Stagediving sichtlich genoss. Ein Auftritt der Spaß machte und zu mehr einlädt. Eine Stunde lang tobten sich die Fünf auf der Bühne aus und sorgten für eine grandiose Stimmung ehe es wieder stiller wurde.
Setlist:
01. ?2nd Chapter
02. Copy Of The Copy
03. Empty Riverbed
04. A Song About Letting Go
05. Two Shots Of Liquid Suicide
06. U And Ur Hand (p!nk cover)
07. None So Blind
08. Cheap Wine & Golden Dreams
09. Back To Zero
Der Höhepunkt des Abends rückte näher. Emil Bulls wurde lautstark erwartet. 1995 wurde die Münchener Band gegründet. Christoph v. Freydorf – Vox, Stephan "Moik" Karl – Guitar/Back. Vox, James Richardson – Bass/Back. Vox, Andy Bock – Guitar/Back. Vox, Klaus "Kanone" Kössinger – Drums sind die aktuelle Besetzung der Band. Der Name „Emil Bulls“ leitet sich im Übrigen von einem gleichnamigen Kinderfilm ab. 16 Jahre Bandgeschichte brachten die Bulls mit nach Krefeld. Ebenso, ihr aktuelles Album „Oceanic“, eine Menge Atmosphäre und Stimme. Das Genre der Band beschreibt sich in Metal/ Rock/ Alternativ und bietet dabei zahlreiche Nuancen und Nischen in denen sie ihre Vielfältigkeit unterbringen können.
Mit Stroboskoplicht ging es los und dann wurde es laut und rasant auf der Bühne. Sänger Christoph begrüßte Krefeld nach dem ersten Lied. Man fand ihn während des Auftritts immer wieder am Rand des Stegs, der ins Publikum führte. Zwischen den Songs interagierte er mit seinen Fans und animierte sie auf die Bühne zu springen. Ein ungewohntes Bild aber auch ein Schönes, denn Fannähe bekam so einen ganz anderen Ausdruck. Er schien es zu genießen, Fans neben sich auf der Bühne zu haben. Er bot sogar das Mikro an. Unverkennbar blieb jedoch seine Stimme, laut und stark übertönte sie alles. Mit einer Wall Of Death entlockte er der feiernden Menge noch viel mehr Action.
Ein Fan bekam so zum Beispiel danach die Aufgabe, mit einer offenen Wasserflasche in der Hand, im größer werdenden Kreis zu laufen, während andere folgten. Was bei den Beteiligten für eine erfrischende Einlage sorgte. (Ich weiß nicht, ob es hierfür einen Ausdruck gibt, vielleicht Circle of Masses oder so ;op). 
Doch die Bulls konnten auch umswitchen und für eine ruhige Atmosphäre sorgen, eine Art kleine Verschnaufpause, ehe es wieder mit lauter "Metalstimme" und Beats weiterging; eine Wechselseitigkeit, die sehr beeindruckte. Ebenso toll war der Spaß jedes Einzelnen, den sie zeigten und der sich durch Kleinigkeiten äußerte. Witzige Sprüche, großartige Sprünge mit der Gitarre dieses Konzert bot alles was man sich wünschen konnte. Aber auch die Zuhörer ließen es sich nicht nehmen die Bulls zu beeindrucken. Die Fans machten zum Beispiel bei „Nothing in this World“ ganz von alleine und ohne Aufforderung mit, sie gingen in die Hocke und sprangen gleichzeitig auf als die Beats schneller wurden. Die Ballade „I Don’t Belong Here“ widmeten die Bulls einem Verstorbenen und eine ruhige Stimmung kam auf, die dann aber von Unleash aufgelockert wurde. Denn die Jungs hatten sich nun auch einen ganz besonderen Streich einfallen lassen. Naggisch, naja gut, mit Unterhose bekleidet, kamen sie auf die Bühne. (Es waren übrigens alles die gleichen Fabrikate; Ja, auf so etwas achtet Frau dann doch. Es stach ja auch quasi ins Auge). Mit Wunderkerzen in den Händen, verweilten sie bei dem Lied und hatten ihren Spaß. Sie knieten sich hinter Sänger Christoph und schwenkten ihre Lichter.
Eine Stunde lang krachte es in Krefeld, dann aber war es viel zu ruhig. Direkt setzten „Emil-Bulls“- Rufe statt einfacher Zugabe Rufe ein. Und lange ließen die Jungs nicht auf sich warten. Mit lockeren Sprüchen wie „wir fangen gerade erst an“ ging es weiter. Während der Zugaben huschte ein tigerkostümierter Unbekannter über die Bühne und auch Unleash besuchten erneut in ihren Unterhosen die Bühne. Mit viel Konfettiregen endete schließlich ein unvergesslicher Konzertabend, der in einen Partyabend übergehen sollte…
Es war ein herrlich verrücktes und unkonventionelles Konzert, das man wirklich in bunter Erinnerung behalten wird. Top!
Setlist:
01. The Concubines Of Debauchery
02. Epiphany
03. Battle Royal
04. Here Comes the Fire
05. The Most Evil Spell
06. Not Tonight Josephine
07. Time
08. Wolfsstunde/Ad Infinitum
09. Between the Devil and the Deep Blue Sea
10. The Jaws Of Oblivion
11. The Knight in Shining Armour
12. Leaving You With This
13. Smells Like Rock ‘N’ Roll
14. Worlds Apart
15. I Don’t Belong Here (Z)
16. Lessons From Losses (Z)
17. Take On Me (a-ha cover) (Z)
18. All Systems Go (ZZ)
19. Nothing In This World (ZZ)
20. When God Was Sleeping (ZZ)
21. Tomorrow I’ll Be Back Home (ZZ)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.
Emil Bulls:
Unleash The Sky:
Stepfather Fred:
Autorin: Stephanie Brockhaus
Fotos: Marcus Nathofer
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Stepfather Fred:
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