White Rose Transmission – Spiders In The Mind Web

Geschätzte Lesezeit: 3 Minute(n)

White Rose Transmission – Spiders In The Mind WebWhite Rose Transmission - Spiders In The Mind Web

White Rose Transmission - Spiders In The Mind Web

?Spiders In The Mindweb? ist das vierte Album in der insgesamt vierzehnjährigen Bandgeschichte von White Rose Transmission, einer Band, die seinerzeit von Carlo van Putten (The Convent, Dead Guitars) und Adrian Borland (The Sound) gegründet wurde und seit jeher für emotionale Akustiksongs jenseits von Kitsch und Klischees steht. Der Tod von Adrian Borland im Jahre 1999 schien zunächst auch das Ende von White Rose Transmission zu bedeuten und es dauerte einige Zeit, bis sich Carlo wieder seelisch mit dem Thema beschäftigen konnte um den Grundgedanken der Symbiose mit Adrian entsprechend weiterzuführen. Nachdem man zuvor bereits mit Gastmusikern wie Mark Burgess (The Chameleons), Amanda Palmer (The Dresden Dolls) oder Marty Wilson-Piper (The Church) zusammengearbeitet hatte, war es 2006 an der Zeit den nächsten Schritt zu gehen und Rob Keijzer wurde festes Bandmitglied und war auch maßgeblich an der Entstehung des dritten Albums ?Bewitched And Bewildered? beteiligt. Nun, weitere vier Jahre später, erscheint dieser Tage das vierte Studioalbum ?Spiders In The Mind Web?, auf dem sich White Rose Transmission nunmehr als Trio präsentieren. Das Kollektiv vervollständigt Multiinstrumentalist Frank Weyzig, der früher Live-Mitglied bei Clan Of Xymox war und selbst bekennender Fan von Adrian Borlands Schaffen ist. Durch ihn konnten dem Sound von White Rose Transmission nochmals neue Impulse verliehen werden.

Eine Gänsehaut übersät den gesamten Körper sobald die ersten Klänge von ?Love Or Just Loveless? und die Stimme von Carlo van Putten erklingen. Der Gesang klingt rau und sanft zugleich und weiß dadurch großartige Stimmungen zu erzeugen und die Musik schon allein dadurch aus der Vielzahl von Veröffentlichungen abzuheben. Einzelne Songs aus dem Gesamtwerk hervorzuheben verbietet sich eigentlich, jeder Track für sich ist ein Puzzleteil des Gesamten und sollte auch als solches behandelt werden. Einzig ?Glittering Green? kann man schon fast ein gewisses Maß an Poppigkeit nicht absprechen, wenn es nach ruhigem Beginn mit einem hymnenartigen Refrain aufwartet. Ansonsten reicht die Bandbreite der Songs von akustischen Songs mit Lagerfeuerromantik bis hin zu Klageliedern der Marke ?World In A Whirlpool? bei dem die Wandlungsfähigkeit von Carlo?s Stimme besonders deutlich wird. Weiteres Stilmittel auf ?Spiders In The Mind Web? sind kurze Samples, die noch weiter zur Atmosphärendichte beitragen. Das Ende des Albums wird durch ?Fire Flies? eingeleitet, einem wahnsinnig intensiven Klangerlebnis, bei dem der Rest der Welt innezuhalten scheint. Der nachfolgende Track ?Foreign Land? stammt übrigens noch aus der Feder von Adrian Borland und wurde lediglich von Frank Weyzig neu arrangiert. Er bildet  mit seiner Düsterheit und dem entrückten Klängen aus einer anderen Dimension die Brücke zum Schlusssong ?No More?, von dem man nur hoffen kann, dass hier in keinster Weise das Ende von White Rose Transmission  angedeutet werden soll, es wäre mehr als schade drum. Aber hier kann man wohl Entwarnung geben, denn bei all der Magie, die bei den Aufnahmen im Studio herrschte und die man in jedem Augenblick dieser Veröffentlichung fühlen kann, denkt wohl niemand der Beteiligten ans Aufhören.

?Spiders In The Mind Web? ist wie alle White Rose Transmission Alben kein Schnellzünder, es gehört schon eine gewisse Vorlaufzeit dazu, um die gesamte Schönheit des Albums zu erfassen. Von Hördurchgang zu Hördurchgang entfalten sich die Melodien im Gehörgang des Zuhörers weiter und arbeiten sich stetig in Richtung Herzen, wo sie später fest eingeschlossen und zur Erwärmung beitragen werden. Hach, schön ist es …

Tracklist:
01. Love Or Just Loveless
02. Wildest Horse
03. Cold In Spring
04. World In A Whirlpool
05. Ashes Or The Sparks
06. Lifeboat
07. Spiders In The Mind Web
08. Disconnected
09. Glittering Green
10. Fire Flies
11. Foreign Land
12. No More

Autor: Michael Gamon

Autor