Zunächst aber betrat Janosch Moldau die Bühne des wunderschönen FZW, welches heute überraschenderweise nicht besonders gut gefüllt war. Scheinbar hatten die meisten Fans auf den Gig in der Kölner Live Music Hall zwei Tage später gesetzt. Der Auftritt Janoschs war sehr schön, seine Songs sind einfach toll. Allerdings sind sie auch etwas ruhig und so wäre die Bezeichnung Anheizer hier sicherlich fehl am Platz, aber mir persönlich hat es trotzdem sehr gut gefallen. Janosch präsentierte ein ausgewogenes Set aus älteren Songs des Debüts ?Redeemer? und seinem aktuellen Werk ?Motel Songs? und auch wenn der Rahmen etwas unpassend war, so erhielten die Songs durch die räumliche Weite einer Konzerthalle zusätzliche Dynamik und konnten ihre Stärken ebenso ausspielen, wie daheim. Ich freue mich trotzdem schon jetzt darauf, ihn vielleicht irgendwann mal in intimer Clubatmosphäre sehen zu können.
Setlist:
01. I Am The Kingdom
02. Not With The Son
03. My Father
04. Follow Me
05. Clear
06. Bleed On
07. On My Own
Als nächstes waren Informatik an der Reihe, die mich stets etwas an Assemblage 23 erinnern, allerdings deutlich variationsreicher als Tom Shear?s Band sind. Informatik haben bisher sechs Alben veröffentlicht, das aktuelle Album hört auf den Namen ?Arena?. Live wechselten sich ruhige und etwas schnellere Songs ab, aber insbesondere zu Beginn wurde nur selten im Zuschauerraum getanzt, was wohl auch an der offensichtlichen Nervosität der drei Jungs lag. Dies besserte sich aber im Laufe des Konzerts und damit auch die Stimmung beim Publikum, das nun mitwippte und animiert durch Sänger David Din auch zum Teil im Rhythmus mitklatschte. Der Auftritt der Band aus San Francisco war ordentlich, aber nicht wirklich mitreißend. Schade, dass sie zum Beispiel einen Hit wie ?Matter Of Time? im vom Album ?Arena? bekannten, neuen Gewand präsentierten, die Urfassung hätte mir deutlich besser gefallen. So hinterließ der Gig bei mir einen zwiespältigen Eindruck, sicher aber keinen schlechten.
Nach einer weiteren, angenehm kurzen Umbaupause standen die Headliner des Abends auf der Bühne: Mesh! Die Jungs aus Bristol haben unlängst ihr neues Album ?A Perfect Solution? veröffentlicht, auf dem sie sich abwechslungsreicher, härter und etwas düsterer als zuvor präsentieren und den Gitarren wieder größere Bedeutung zukommen lassen. Und so stand uns auch live ein abwechslungsreiches Set aus alt und neu bevor. Eröffnet wurde das Set durch ?If We Stay Here? vom neuen Album, dem mit ?Trust You? und ?Leave You Nothing? gleich zwei Klassiker folgten. Buchstäblich blendend unterstützt wurden die präsentierten Songs durch eine schöne Lichtshow und Videoanimationen auf vier Monitoren. Schnell wurde deutlich, dass Mesh bei ihren Clubkonzerten deutlich motivierter und engagierter zu Werke gehen, als bei Sommerfestivals zu sehen. Richtig Stimmung kam natürlich bei ?From This Height? auf, das bereits nach knapp einer Stunde und noch als Bestandteil des regulären Sets anzutreffen war, unmittelbar gefolgt vom Hit ?It Scares Me?, bei dem kein Mund geschlossen blieb und welches in einem Zuschauerchor mündete. Und auch einen ?Überraschungsgast? hatten die vier Briten im Gepäck, denn bei ?Who Says? wurden sie von Julia Beyer begleitet, der Sängerin von Technoir und neuen Stimme von Chandeen. Julia betrat die Bühne noch etwas nervös, ihre Nervosität legte sich aber alsbald und am Ende des Songs verließ sie die Bühne sichtlich überglücklich – ein toller Auftritt! Beendet wurde der Mainpart des Auftritts nach knapp 90 Minuten von ?Everything I Made? und ?Not Prepared?. Es folgte aber nur eine sehr kurze Pause, bevor es mit ?In This Place Forever? als erster Zugabe wieder weiter ging. Danach ?Crash?, die erste Single aus dem vorletzten Album ?We Collide? und eine weitere Pause, dieses Mal noch kürzer als die erste. Was danach kam war eigentlich allen klar und genau so geschah es dann auch: Der Live-Klassiker schlechthin eigentlich mittlerweile ?Friends Like These? folgte, bei dem wieder im Hintergrund Fotos der Fans auf den Monitoren abliefen, die zuvor am Eingang gemacht wurden. Ein wie immer würdiger Abschluss eines tollen und mitreißenden Konzerts!
01. If We Stay Here
02. Trust You
03. Leave You Nothing
04. Hold And Restrain
05. I Don?t Think They Know
06. Hold It Together
07. Petrified
08. How Long
09. Want You
10. Can You Mend Hearts
11. Only Better
12. Is It So Hard
13. From This Height
14. It Scares Me
15. Shattered Glass
16. Who Says?
17. The Bitter End
18. Not Prepared
19. In This Place Forever (Z)
20. Crash (Z)
21. Friends Like These (Z)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Concert-Pictures Sektion
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Bandfotos:
Mesh:
Informatik:
Janosch Moldau: