Gegen 19:30 Uhr traf ich am KFZ ein. Der Einlass hatte schon begonnen. Da noch angenehmes Wetter war, standen noch viele Leute draußen. Pünktlich um 20:00 Uhr startete dann der Support Janosch Moldau, der kurzfristig für Heavy Current eingesprungen war. Janosch Moldau ist ein Soloprojekt und veröffentlichte im letzten Jahr sein 2. Album "Motel Songs". Sein Outfit inklusive der akustischen Gitarre erinnerte stark an Martin Gore, was durch die Spielführerbinde noch unterstrichen wurde. Auch musikalisch war die Musik in Richtung Synthiepop angesiedelt, jedoch durch die akustische Gitarre als Lead-Instrument verstärkt. Die Musik war durchgehend melodisch, jedoch nur bedingt tanzbar, so dass das Publikum bis jetzt nur dezent zuschaute. Nach 30 Minuten verabschiedete sich Janosch Moldau und wünschte allen Gästen viel Spaß beim Hauptact.
Bereits vor 20 Jahren wurde die Project Pitchfork von Peter Spilles und Dirk Scheuber gegründet. Im Jahre 1991 erschien das erste Album "Dhyani", mit dem sie bereits einen beachtlichen Erfolg erzielen konnten. Während man die ersten Alben eher in den Bereich Dark Elektro / Dark Wave einordnen konnte, änderten Project Pitchfork ihren Stil ab Mitte der 90er in Richtung Synth Rock / Elektro Rock. Die Musik enthielt jedoch zusätzlich auch Elemente des Techno. Anfang machte hier das Album "Alpha Omega" (1995), das auf dem eigenen Label Candyland Entertainment erschien. Auch in den nächsten Jahren erschienen kontinuierlich weitere Alben und Singles, welche sich gute Platzierungen in den deutschen Alternativ-Charts sichern konnten.
Nach kurzem Umbau startete Project Pitchfork dann gegen 21:00 Uhr. Die Bühne war relativ klein, so dass die Instrumente kaum Platz fanden. Aber somit konnte auch ein enger Kontakt zwischen Band und Publikum garantiert werden. Live werden Project Pitchfork von Achim Färber am Schlagzeug und Carsten Klatte an der Gitarre unterstützt.
Das Publikum drängte sich nun dicht an den Bühnenrand. Die Bandmitglieder betraten nun die in dichten Nebel gehüllte Bühne – mit weißer Schminke im Gesicht. Gestartet wurde mit "If I Could", einem Song vom neuen Album. Von Anfang an war das Publikum begeistert, sang mit und tanzte. Peter Spilles gab auch gleich Vollgas. Neben Songs von der aktuellen CD durften aber auch Klassiker wie "Carrion" und "K.N.K.A." nicht fehlen. Die Gäste sangen hier begeistert mit und die Stimmung erreichte jetzt ihren Höhepunkt. Mein persönlicher Favorit des Abends war "Alpha Omega", nicht zuletzt auch durch das Schlagzeug-Solo. Nach "Existence" vom Album "Diamonion" verschwanden Project Pitchfork zunächst von der Bühne.
Obwohl die Show bis jetzt schon schweißtreibend war, wollte das Publikum noch mehr. Die Zugabe-Rufe brachten die Band schon nach kurzer Zeit wieder auf die Bühne. Nach 2 Zugaberunden mit Songs wie "Souls" und "Timekiller" verabschiedeten sich Peter Spilles und seine Crew endgültig nach knapp 2 Stunden Spielzeit mit "Rescue" vom Album "Eon:Eon".
Zweifelsohne sind Project Pitchfork eine Top Live-Band, die es schafft, das Publikum mit ihrer Musik zu fesseln. Sie lieferten eine gelungene Performance mit vielen neuen Stücken und Klassikern ab. Zu sehen sind sie jetzt noch auf einigen Festivals, u.a. Blackfield Festival und Dark Park Festival. Außerdem ist die Band ab August in den USA auf Tour.
Setlist:
01. If I Could
02. God Wrote
03. Requiem
04. Nasty Habit
05. Revolution Now
06. Human Crossing
07. Conjure
08. Carrion
09. Mine
10. Feel
11. Alpha Omega
12. Drone State
13. K.N.K.A.
14. En Garde
15. Existence
16. Darkness (Z)
17. Souls (Z)
18. Timekiller (Z)
19. I Am (Z)
20. Rescue (Z)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Concert-Pictures Sektion (für Bildkommentare muss man aus Spamverhinderungsgründen leider angemeldet sein) oder direkt hier durch Anklicken des jeweiligen Bandfotos:
Autor und Fotos : Thomas Bunge