M. WALKING ON THE WATER – Krefeld, Kufa (12.09.2008)

M. Walking On The Water wurde bereits 1985 in Krefeld gegründet, von den zunächst vier Gründungsmitgliedern sind seit 1990 nur noch Markus Maria Jansen (Gesang, Gitarre, Keyboard) und Mike Pelzer (Gesang, Akkordeon, Keyboard, Gitarre) dabei, sie werden seither von Axel Ruhland (Violine, Mandoline), Konrad Mathieu (E-Bass) und Martell Beigang am Schlagzeug verstärkt. Die Band veröffentlichte insgesamt zehn Alben, wobei insbesondere die ersten vier als Kult-Alben gelten und ihnen vorallem Anfang der neunziger Jahre einen sehr guten Ruf einbrachten, der durch ihre unterhaltsamen Konzerte nur noch weiter verstärkt wurde.

Nun ist es also wieder soweit und die M.’s stehen nach diversen Solopfaden wieder einmal gemeinsam auf der Bühne und das noch immer in der seit 1990 bestehenden Zusammensetzung. Und gerade Leute wie ich, die den Konzerten der fünf schon vor mehr als 15 Jahren beiwohnen konnten, fühlten sich angesichts der noch immer auf der Bühne vorhandenen, sich seitwärts bewegenden Glühlampen, gleich wie zu Hause. Ein nach heutigem Standart einfacher, aber noch immer wirkungsvoller Effekt.

Die Kufa war recht gut gefüllt und man hatte wegen des Publikumszuspruchs noch von der kleinen in die große Kufa wechseln müssen. Das Publikum selbst setzte sich aus Menschen aller Altersklassen zusammen und viele "ältere Semester" nutzten die Chance und brachten ihren Nachwuchs mit zu diesem einmaligen Ereignis.

Nachdem die Musik aus der Konserve verstummte und das Licht erlosch, machte das vom Debütalbum stammende "Melitaah" den Anfang und Frontman Markus Maria Jansen nahm das Mikro und damit die Zügel direkt fest in die Hand, löste sich bei den Gesangsparts aber natürlich im weiteren Verlauf des Konzerts immer wieder mit seinem Partner in crime Mike Pelzer ab. Präsentiert wurde ein Querschnitt aus der gesamten Bandgeschichte mit "Flowers Of The Gone" als erstem Highlight. Es durfte getanzt und geträumt werden, das Tempo der Songs wogte M.Walking-typisch hin und her. Mal eher ruhig mit Violinenunterstützung und Mike Pelzer am Keyboard, dann wieder eher bierselig wenn Mike das Keyboard gegen sein Akkordeon tauschte. Nach dem beliebten "Necessary" stieg die Stimmung noch einmal deutlich an, denn überraschend früh luden die M.’s zur "Holy Night Of Rosemary", bei dem das -auch nach all den Jahren sehr textsichere- Publikum lautstark mitsang und diese Angewohnheit in der Folgezeit auch nur noch selten ablegte. Hier und insbesondere bei den durch Gitarrenriffs unterbrochenen "Fangesängen" war ganz klar Gänsehaut angesagt, welche auch bei der von Mike Pelzer intonierten Ballade "Day To Day" weiter anhielt.

Wem noch immer nicht klar war, dass die M.’s sich musikalisch zu verändern wissen, durfte dies spätestens beim "Dead Presidents Waltz" begriffen haben, einem wahrhaftigen Walzer, allerdings natürlich im M.Walking-Gewand. Bevor die Band die Bühne zum ersten Mal verlies, durften wir noch solch unterhaltsame Songs wie "Linda Lee" und das etwas wildere "Misery" genießen, bevor man zu "Anymore" nach nur wenigen Momenten wieder auf der Bühne stand. Danach war die Zeit aber gekommen, um sich noch einmal vom Publikum bitten zu lassen: M.Walking wanderten wieder backstage, doch brachten anhaltende "Zugabe"-Rufe sie erneut relativ bald zurück auf die Bühne der Kufa und es folgten zwei weitere Hits der Band. Zunächst das wunderschöne "Poison" und im Anschluss eine nicht enden wollende Version des Hits "Party In The Cemetery", welches ebenfalls vom Debüt stammt und somit den Kreis des Abends schloss, jedoch nicht bevor die einzelnen Bandmitglieder innerhalb dieses Songs vorgestellt wurden und die Chance zu einem Solo mit Drum, Bass und Violine bekamen. Nach knapp zwei Stunden endete dieser nostalgische Abend unter großem Applaus des Publikums.

Die M.’s sind zurück, bleibt abzuwarten für wie lange. Der Auftritt und die Publikumsreaktionen der Krefelder Zuschauer dürften bei den Musikern jedenfalls Lust auf mehr geweckt haben. Ob dies durch die verschiedenen Wohnorte realisierbar ist, wird die Zeit zeigen. Zu wünschen wäre es allemal …